John Corey 04 - Operation Wildfire
rankommt.«
»Das weiß ich. Aber bist du bereit, möglicherweise einen Atomschlag zu riskieren, um deine persönlichen Rachegelüste zu befriedigen?«
»Hey, du hast die E-Mail mit Zeitverzögerung geschickt.«
»Ich kann Major Schaeffer und Liam Griffith sofort anrufen«, wandte sie ein.
»Wir machen das unmittelbar, bevor wir zum Custer Hill kommen. Aber zunächst mal müssen wir hinkommen, ohne dass sich jemand einmischt.«
Sie ging nicht darauf ein, sondern fragte mich: »Meinst du, Madox sendet das ELF-Signal heute Abend?«
»Ich weiß es nicht. Aber wir müssen davon ausgehen, dass die Einladung zum Abendessen irgendwas mit seinem Zeitplan zu tun hat. Schalte das Radio ein und sieh zu, ob irgendwo eine Nachricht über eine Atomexplosion kommt«, schlug ich vor. »Wenn ja, kann ich langsamer fahren und muss mir keine Gedanken darüber machen, dass ich zu spät zum Essen komme.«
Sie schaltete das Radio ein, aber nichts tat sich. »Es funktioniert nicht.«
»Vielleicht hat der ELF-Sender Mittelwelle und UKW stillgelegt. Probier's auf dem ELF-Kanal.«
»Das ist nicht komisch.«
Wir waren jetzt auf der Route 56 in Richtung South Colton unterwegs. Ich holte die Hyundai-Schlüssel aus der Hosentasche und drückte sie ihr in die Hand. »Ich halte bei Rudys Tankstelle, und du nimmst den Hyundai und fährst zum Hauptquartier der Staatspolizei.«
Sie öffnete das Fenster und warf die Schlüssel hinaus.
»Das kostet mich fünfzig Piepen.«
»Na schön, John, in etwa zwanzig Minuten sind wir da. Nützen wir die Gelegenheit und besprechen, was uns dort erwartet und was wir sagen und tun müssen. Außerdem sollten wir darüber sprechen, wie wir uns im Notfall verhalten wollen und was du dort bezweckst.«
»Du meinst, eine Taktikbesprechung?«
»Ja, eine Taktikbesprechung.«
»Okay. Tja, ich dachte, wir gehen frei nach Schnauze vor.«
»Davon halte ich gar nichts.«
»Na schön ... tja, zunächst mal lässt du dich nicht mit einem Metalldetektor abtasten. Und auf keinen Fall filzen.«
»Das versteht sich von selbst.«
»Ich meine, ich bezweifle, dass er es versucht, es sei denn, er will uns gar nicht vormachen, dass wir seine Gäste sind.«
»Und wenn es dazu kommt?«, hakte Kate nach.
»Tja, wenn sie sich nach unseren Waffen erkundigen, zeigen wir ihnen unsere Waffen und die Dienstmarken.«
»Was ist, wenn sie zu zehnt sind und Gewehre haben?«
»Dann machen wir auf Bundesagenten und sagen ihnen, dass sie festgenommen sind. Und wir machen Madox darauf aufmerksam, dass der ganze B-Trupp der New Yorker Staatspolizei weiß, wo wir sind. Das ist unser Ass im Ärmel.«
»Das ist klar. Aber noch weiß ja niemand, wohin wir fahren. Und was ist, wenn es Madox egal ist, ob jemand weiß, wo wir sind? Was ist, wenn Hank Schaeffer in der Küche ist und kocht und der Sheriff die Drinks macht? Was ist, wenn -?«
»Nun übertreib mal nicht. Madox ist schlau, reich, mächtig und skrupellos. Aber er ist nicht Superman, meine Süße.« Und ich fügte hinzu: »Ich bin Superman.«
»Na schön, Superman, was müssen wir sonst noch bedenken, damit wir gesund und am Leben bleiben?«
»Bitte nicht um geeisten Daiquiri oder irgendwas anderes, das man mit Drogen versetzen kann«, riet ich ihr. »Trink das Gleiche, was er trinkt. Fürs Essen gilt das genauso. Sei vorsichtig. Denk an die Borgias.«
»Denk du an die Borgias. Ich könnte schwören, John, dass du Chili und Hotdogs essen würdest, selbst wenn du wüsstest, dass sie vergiftet sind.«
»Was für ein Abgang.« Ich fuhr mit meiner Einweisung fort. »Okay, unser Auftreten. Das ist ein geselliger Anlass, verbunden mit der unangenehmen Aufgabe einer bundespolizeilichen Ermittlung. Also verhalte dich dementsprechend.«
»Was soll das heißen?«
»Das heißt, dass wir höflich, aber entschieden sind.« Ich fügte hinzu: »Madox steht auf seinen Scotch. Versuche einzuschätzen, wie nüchtern er ist. Wenn er nicht viel trinkt, kannst du das als Zeichen dafür deuten, dass es Ärger gibt.«
»Ich verstehe.«
Wir besprachen noch ein paar Benimmfragen, die möglicherweise nicht im Knigge stehen.
Als wir mit dem Benimmkurs fertig waren, widmete sich Kate wieder dem Überlebenstraining. »Erzähl mir was über die Bärenschrecks.«
»Hey, die sind klasse.« Ich gab ihr einen, erklärte ihr, wie man ihn lud und abfeuerte und dass man ihn notfalls auch als Waffe einsetzen konnte, falls man uns die Knarren abnehmen sollte. »Unter Umständen fällt er beim Filzen nicht
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