John Corey 04 - Operation Wildfire
konnte, wie Tom Walsh zu Abend speiste und fernsah, statt Kates E-Mail zu lesen. Genau genommen hatte ich das Gefühl, dass die Kavallerie nicht so bald kommen würde, wenn überhaupt. Folglich lag es an uns, die Festnahme durchzuziehen.
Bei diesem Fall jedoch gab es ein paar ganz spezielle Probleme,
zum Beispiel die Privatarmee des Verdächtigen, und ein paar bekannte Schwierigkeiten, zum Beispiel der gesellschaftliche Status des Verdächtigen, der immerhin ein reicher und mächtiger Mann war.
Und von dem Mord einmal abgesehen, bestand natürlich auch noch der Verdacht, dass der Verdächtige in eine Verschwörung mit dem Ziel verwickelt war, den Planeten atomar zu verseuchen. Dem galt meine unmittelbare Sorge - und der Frage, inwiefern Kate und ich für so was überhaupt zuständig waren.
In Anbetracht dessen wurde es höchste Zeit, schweres Geschütz aufzufahren. »Da wir von Ihren Hausgästen sprechen«, sagte ich zu Bain Madox. »Sie hatten einen Gast, der am Sonntag eingetroffen, aber noch nicht wieder abgereist ist. Leistet er uns beim Abendessen Gesellschaft?«
Madox stand plötzlich auf und ging zur Bar. Während er sich einen Whisky eingoss, bemerkte er: »Ich bin mir nicht ganz sicher, wovon - beziehungsweise von wem - Sie sprechen.«
Ich hatte ihn nicht gern in meinem Rücken, daher stand ich ebenfalls auf und winkte auch Kate hoch. Dann drehte ich mich zur Bar um und sagte zu Madox: »Dr. Michail Putyow. Atomphysiker. «
» Oh. Michael. Der ist weg.«
»Wohin?«
»Ich habe keine Ahnung. Warum?«
»Tja, wenn er nicht hier ist«, sagte ich, »dann wird er anscheinend vermisst.«
»Wo wird er vermisst?«
»Daheim und im Büro«, erklärte ich ihm. »Putyow darf seinen Wohnort nicht verlassen, ohne dem FBI Bescheid zu sagen, wohin er geht.«
»Wirklich? Warum das?«
»Ich glaube, das steht in seinem Vertrag. Ist er ein Freund von Ihnen?«, fragte ich.
Madox lehnte sich an die Bar, hatte das Glas in der Hand und schien tief in Gedanken versunken zu sein. »War die Frage so schwer?«, fragte ich.
Er lächelte und sagte dann: »Nein. Ich denke über meine Antwort nach.« Er schaute mich an, dann Kate. »Dr. Putyow und ich haben beruflich miteinander zu tun.«
Irgendwie überraschte es mich, dass er das sagte, aber vermutlich wurde uns allen klar, dass es an der Zeit war, ehrlich, offen und verständnisvoll miteinander umzugehen. Anschließend konnten wir uns alle umarmen und ein bisschen zusammen weinen, bevor ich ihn festnahm oder erschoss.
»Was haben Sie beruflich miteinander zu tun?«, erkundigte ich mich.
Er winkte abschätzig. »Ach, John - ich darf Sie doch John nennen?«
»Klar, Bain.«
»Gut. Also, was haben wir beruflich miteinander zu tun? Ist das die Frage? Okay, wie kann ich das beschreiben ...«
»Fangen Sie mit der Miniaturisierung von Atomwaffen an«, schlug ich vor.
Er schaute mich an, nickte und sagte: »Nun ja, das ist ein guter Anfang.«
»Okay. Darf ich auch atomare Kofferbomben sagen?«
Er lächelte und nickte erneut.
Tja, das war leichter als erwartet, was möglicherweise nicht unbedingt ein gutes Zeichen war, trotzdem fuhr ich fort. »Zwei weitere Hausgäste - Paul Dünn, Berater des Präsidenten in nationalen Sicherheitsfragen, und Edward Wolffer, stellvertretender Verteidigungsminister.«
»Was ist mit ihnen?«
»Sie waren hier - richtig?«
»Das stimmt.« Und er fügte hinzu: »Jetzt wissen Sie, weshalb ich nicht will, dass jemand herumschnüffelt.«
»Sie dürfen jederzeit berühmte und mächtige Freunde übers Wochenende hierhaben, Bain.«
»Danke. Die Sache ist nur die, dass es niemanden etwas angeht.«
»Aber in diesem Fall könnte es mich durchaus etwas angehen.«
»Genau genommen könnten Sie recht haben, John.«
»Ich habe recht. Außerdem James Hawkins, General der Air Force und Mitglied der Vereinigten Stabschefs. Er war ebenfalls hier. Richtig?«
»Richtig.«
»Wer noch?«
»Oh, etwa ein Dutzend anderer Männer, aber keiner spielt bei der vorliegenden Sache eine Rolle. Mit Ausnahme von Scott Lansdale. Er ist Verbindungsmann der CIA zum Weißen Haus.« Und er fügte hinzu: »Das ist geheim, muss also unter uns bleiben.«
»Okay ...« Den Namen kannte ich nicht, aber ich wäre enttäuscht gewesen, wenn kein CIA-Mann in dieser Sache drin-steckte ... egal, worum es ging. »Ihr Geheimnis ist bei uns gut aufgehoben, Bain«, sagte ich.
»Diese vier Männer bilden meinen Vorstand«, erklärte Madox Kate und mir.
»Was für einen
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