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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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er.
    »Sie sollten mich abtasten, nicht kneifen.«
    Ich spürte, wie mich ein schwerer Stiefel rechts am Brustkorb traf, und Luther schrie: »Arschloch!«
    »Mach das nie wieder ohne meine Erlaubnis«, warnte Madox Luther.
    »Doch nicht so diszipliniert«, versetzte ich, als ich wieder bei Atem war. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen.
    »Mund halten«, sagte Madox. »Ihre spöttische Art gefällt mir ganz und gar nicht«, teilte er mir mit und blaffte mich an: »Umdrehen. «
    Ich musste mich irgendwie umdrehen, ohne dass der Bärenschreck unter meinem Bauch zum Vorschein kam. Deshalb rollte ich mich nicht einfach zur Seite, sondern tat so, als täten mir von dem Tritt die Rippen weh, versuchte einen gestrandeten Wal nachzumachen und wälzte mich herum, sodass ich auf der gleichen Stelle liegen blieb und den Bärenschreck unter dem Rücken hatte.
    Jetzt konnte ich Madox sehen, der zu meinen Füßen stand, und Carl, der bei Kate stand und die Schrotflinte auf sie gerichtet hatte.
    Luther war rechts neben mir und hielt den Detektor, mit dem er sich in die Hand schlug, als wäre es ein Gummiknüppel, den er mir am liebsten über den Kopf ziehen wollte.
    Derek, den anderen Wachmann, konnte ich von der Stelle, wo ich lag, nicht sehen, aber ich nahm an, dass er wieder neben meinem Kopf Stellung bezogen hatte und sein Ml6 auf mich richtete.
    Das einzig Gute dabei war, dass Madox aus irgendeinem Grund nicht einfach das Feuer eröffnet hatte.
    Er schien zu ahnen, was ich dachte, und sagte zu mir: »Falls Sie sich fragen, weshalb ich mir all die Mühe und Umstände mit Ihnen mache, dann lautet die Antwort, dass ich ein paar Auskünfte von Ihnen brauche. Außerdem will ich kein Blut auf dem Perserteppich haben.«
    Beide Begründungen klangen gut.
    »Nehmen Sie den Gürtel ab«, wies Madox mich an.
    Ich öffnete ihn, zog ihn aus den Schlaufen und warf ihn beiseite. »Fußeisen«, sagte er zu Derek, worauf Derek befahl: »Beine hoch.«
    Ich hob die Beine, und Derek legte mir die Fußschellen an und ließ sie einrasten. Ich war überrascht, wie schwer sie waren, und ließ die Beine sinken, wobei die Ketten klirrten.
    Luther zog den Stift aus meiner Hemdtasche und fuhr dann mit dem Detektor über mich. Mein Reißverschluss schlug ebenfalls an, weshalb Luther den Detektor in meine Hose schob und sagte: »Keine eisernen Eier, Colonel.«
    Alle kicherten, außer mir und Kate.
    Mir fiel ein, dass ich sämtliche Anwesenden - Kate womöglich eingeschlossen - schon mal auf Hundertachtzig gebracht hatte und dass die Sache, auch wenn sie bisher sachlich und nüchtern zu Werke gegangen waren, ganz schnell sehr persönlich werden konnte. Daher dachte ich, dass ich meiner Frau zuliebe versuchen sollte, den Mund zu halten.
    Ich schaute zu Kate, die etwa drei Meter entfernt ebenfalls auf dem Rücken lag und Fußschellen trug. Wir gingen auf Blickkontakt, und ich sagte zu ihr: »Alles wird gut, wenn sie herkommen.«
    »Ich weiß.«
    Natürlich ging es nicht ums »wenn«, sondern ums »falls«.
    »Mund halten«, schnauzte Madox. »Sprecht nur, wenn ihr angesprochen werdet.« Er wandte sich an Luther. »Filz ihn noch mal.«
    Luther filzte mich reichlich grob und ging dabei so weit, dass er mir den Daumen in die Hoden drückte. »Sauber«, sagte er dann.
    Madox ging zur Bar und nahm sich unsere Jacken, die Ausweise, Schuhe und Gürtel vor, kippte dann den Inhalt von Kates Handtasche auf den Tresen und wühlte darin herum. »Ich zähle sechs geladene Magazine«, sagte er zu uns. »Dachten Sie etwa, es kommt zu einer Schießerei?«
    Die drei anderen Idioten lachten.
    Ich konnte nicht widerstehen und sagte: »Leck mich.«
    »Das hat Ihr Freund Harry auch ständig gesagt«, teilte mir
    Madox mit. »Leck mich. Leck mich. Können Sie auch was Intelligenteres sagen?«
    »Ja. Sie sind nach wie vor festgenommen.«
    Er fand das komisch und sagte: »Sie ebenfalls.«
    Madox ging noch immer unsere Sachen durch, und ich sah, wie er die Batterien aus unseren Handys nahm und meinen Kuli untersuchte. Kates Bärenschreck hatte er noch immer nicht gefunden, daher hoffte ich, dass sie ihn noch hatte.
    »Nun ja, hier ist Detective Mullers Ausweisetui«, sagte Madox. »John, warum haben Sie das?«
    »Um es seinen Angehörigen zu geben.«
    »Aha. Und wer wird Ihren Angehörigen Ihre Dienstmarke geben, wenn Sie tot sind?«
    »Ist das eine rhetorische Frage?«
    »Das möchten Sie wohl.«
    Er hatte jetzt unsere Notizbücher in der Hand, aber ich wusste, dass er meine

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