John Corey 04 - Operation Wildfire
Fenster an. Aber wenn er mit den beiden Gorillas draußen reden und ihnen erklären könnte, was hier vor sich ging, wäre das möglicherweise noch besser, als einfach abzuhauen.
»Worüber denken Sie nach?«, fragte Madox.
»Ich glaube, dieser Plan gefällt mir.«
»Blödsinn. Hey, wie habe ich mich gehalten?«
» Okay.«
»Bloß okay.«
»Bei der Sache mit König Johann bin ich nicht mehr mitgekommen.« Harry schätzte, dass er Madox in knapp drei Sekunden überwältigen konnte, selbst mit Fußschellen.
»Es betrübt mich, dass Sie diese Sache nicht begreifen«, sagte Madox. »Wollen Sie etwa, dass dieser verfluchte Krieg gegen den Terror weitergeht, bis unsere Kindeskinder alt sind?« »Schauen Sie, mein Guter, wir müssen einstecken und wir teilen auch aus. Die setzen keine Atomwaffen ein, also müssen wir es auch nicht machen. Sie begreifen nicht, worum es bei Wild Fire geht.«
»Nein, keineswegs. Es geht darum, dass es zu gut funktioniert.«
»Ja, genau darum geht es.«
»Das gefällt mir, Harry, wenn der Berg nicht zu Mohammed kommt, dann muss Mohammed zum Berg kommen. Stimmt's?«
»Yeah, was auch immer.« Er packte den schweren Metallaschenbecher, den Lansdale benutzt hatte, schleuderte ihn auf Madox und sprang dann auf, als Madox sich duckte, um dem Aschenbecher auszuweichen.
In knapp zwei Sekunden hatte Harry die drei Meter zurückgelegt, aber Madox war bereits auf den Beinen und wich zur Wand zurück. Harry bewegte sich, so schnell er konnte, aber Madox war schneller und zog eine Pistole unter seiner Jacke hervor.
Harry warf sich auf Madox, der aus nächster Nähe feuerte. Harry hielt verdutzt inne, als er keine Kugel spürte, und gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass die Waffe kaum einen Laut von sich gegeben hatte.
Bain Madox wich weiter zurück, worauf die beiden Männer einander anstarrten. Harry ging einen Schritt auf Madox zu, aber seine Beine wurden plötzlich schwer, und das Zimmer drehte sich vor seinen Augen.
»Sie müssen sich beruhigen«, sagte Madox.
Harry spürte, wie seine Beine nachgaben, dann sank er auf die Knie. Er bemerkte, dass irgendetwas in seiner Brust steckte, und legte die Hand darauf.
»Ein Betäubungspfeil«, sagte Madox. »Damit gehen wir auf Bären. In der Schonzeit dürfen wir sie nicht erschießen.«
Harry zog den Pfeil aus seiner Brust und sah das Blut an der Nadel.
»Und außerdem darf ich keinen Bundesagenten umbringen,
folglich müssen Sie auf andere Weise sterben. Vermutlich bei einem Jagdunfall.«
Die Tür ging auf, und einer der Wachmänner fragte: »Ist alles in Ordnung, Mr. Madox?«
»Ja, Carl, alles klar. Bringen Sie Mr. Muller bitte hinunter in sein Zimmer.«
Ein weiterer Wachmann tauchte auf, worauf er und Carl sich Harry näherten.
Harry konnte sich kaum noch auf den Knien halten, und das Zimmer wurde immer dunkler, aber er holte tief Luft und sagte: »Atom ...« Er wusste, dass er sich nicht bewegen durfte, damit das Betäubungsmittel in seinem Blut nicht zu schnell wirkte. »Sie wollen ... den Koffer ... in die Luft jagen ...«
Die Wachmänner zogen ihn hoch, Carl nahm ihn auf die Arme und ging zur Tür.
Bain Madox stand an der Tür und sagte zu Harry: »Eigentlich mag ich Sie. Sie haben Mumm. Und Sie haben mir einen großen Dienst erwiesen. Deshalb nehme ich es Ihnen nicht übel.«
Harry konnte kaum verstehen, was Madox sagte, aber er brachte noch ein geflüstertes »Leck mich« zustande,
»Das glaube ich nicht«, sagte Madox und wandte sich an Carl. »Sorgen Sie dafür, dass er ruhiggestellt wird. Ich kümmere mich später um ihn.«
Als sie weg waren, schloss Bain Madox die Tür. Er ärgerte sich über die Zigarettenkippen auf dem Orientteppich und sammelte sie ein.
Dann ging er zu dem schwarzen Koffer und strich mit den Händen über das glatte, glänzende Leder. »Bitte, lieber Gott, lass es klappen«, flüsterte er.
SIEBTER TEIL
Sonntag
NORTH FORK, LONG ISLAND, & NEW YORK CITY
Wir haben das Recht, vier Millionen Amerikaner zu t öten - davon zwei Millionen Kinder - und doppelt so viele zu vertreiben und Hunderttausende zu verletzen und zu verstümmeln.
- Suleiman Abu Ghaith Sprecher von Osama Bin Laden, Mai 2002
15
Am Sonntagmorgen schafften es Kate und ich rechtzeitig zum Frühstück mit den anderen Gäste, und die waren, wie sich herausstellte, die übliche Mischpoke: coole Weinkenner aus Manhattan - in diesem Fall drei Paare unbestimmbaren Geschlechts, die alles sehr ernst nahmen, so als sprächen sie beim
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