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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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im Westen gegen die Moslems gekämpft. Die Kreuzfahrer trugen den Krieg in die moslemischen Länder. Die Christen auf dem Balkan haben ein halbes Jahrtausend lang gegen die Türken gekämpft.«
    Er hielt einen Moment inne, dann fuhr er fort. »Vielleicht haben Sie schon mal die Geschichte des Polenkönigs Johann gehört, der, ohne dass ihn jemand darum gebeten hatte, im siebzehnten Jahrhundert, als die muslimischen Horden ins Herz des christlichen Europas vorstießen, sein Heer aus Polen heranführte und den Türken vor den Toren von Wien eine Schlacht lieferte.«
    Madox blickte in die Runde und überzeugte sich, dass alle zuhörten, dann fuhr er fort. »Niemand hat uns darum gebeten, die westliche Zivilisation zu retten, aber wir sehen die Gefahr, und wir werden das tun, was getan werden muss. Ich glaube, dass der Heilige Geist unsere Gedanken und Taten leitet, so wie Gott König Johann geleitet hat, der wenig zu gewinnen, aber alles zu verlieren hatte, als er seinen christlichen Brüdern in Wien zu Hilfe kam. Weil König Johann wusste, meine Herren, dass ganz Europa dem Islam anheimfallen würde, wenn er die Türken vor Wien nicht aufhielte. Und bedenken Sie, dass außer ihm niemand der belagerten Stadt zu Hilfe kam - ganz Europa steckte den Kopf
    in den Sand und betete darum, dass man nicht als Nächster an der Reihe war. Kommt Ihnen das bekannt vor? Doch der Heilige Geist, meine Herren, hielt Einkehr in König Johanns Herz und Verstand und erklärte ihm, was er tun musste, sagte ihm, dass es richtig und notwendig sei, und dass sein Sieg über den Islam Gott gefallen würde. Und mit dem Beistand des Heiligen Geistes besiegte König Johann von Polen, obwohl zahlenmäßig und an Artillerie unterlegen, die moslemischen Türken und rettete das christliche Europa. Dieser Mann wollte und bekam weder einen Dank noch eine Belohnung für all das, was er getan hat.«
    »Nicht einmal Ölförderrechte?«, fragte Lansdale.
    Ohne ihn zu beachten, fuhr Bain Madox fort: »Wir, meine Herren, sind wie König Johann. Wir sind alles, was zwischen der westlichen Zivilisation und dem Feind vor unseren Toren steht. Zu diesem Zweck hat Gott uns jetzt und heute hierhergeführt. Indem wir zwei amerikanische Städte opfern - die, wie Sodom und Gomorrha, ohnehin nicht viel wert sind -, können wir verhindern, dass der Feind andere amerikanische Städte vernichtet, wann und wie es ihm beliebt. Letztlich retten wir Washington, New York, Seattle, Chicago, Atlanta, Dallas ... Palm Beach ... Ich möchte, dass Sie sich darüber im Klaren sind und daran glauben, dass Sie heute Nacht ruhig schlafen, sich nicht den Kopf zergrübeln, sondern frohen Herzens und guten Gewissens sind.«
    Wieder schaute er jeden Mann einzeln an. »Wenn Jesus Christus höchstpersönlich hier wäre, würde er sagen: Nehmt euren ganzen Mumm zusammen, Jungs, und packt es an. «
    Die anderen vier Männer warfen sich verstohlene Blicke zu, aber keiner äußerte sich zu Madox' Ansprache oder der von ihm ersonnenen Botschaft von Jesus Christus.
    Bain Madox trank einen Schluck Wasser, obwohl Harry allmählich den Verdacht hatte, dass es purer Wodka war.
    »Okay, ich habe meinen Teil vorgetragen«, schloss Madox. »Jetzt bitte ich Sie darum, den Kopf zu einem stillen Gebet zu neigen und den Herrn um Kraft, Beistand und vielleicht auch Vergebung zu bitten, falls er irgendwelche Vorbehalte gegen diese Sache haben sollte.« Er rief über den Tisch: »Sie auch, Harry. Beten Sie mit uns.«
    Bain Madox senkte schweigend den Kopf, worauf es ihm die anderen zögerlich gleichtaten.
    Harry Muller betete, dass einer dieser Typen zur Besinnung kommen oder die Nerven verlieren, beziehungsweise einen besseren göttlichen Auftrag erhalten möge als Madox.
    Nach einer Minute sagte Madox »Amen« und fügte hinzu: »Ab fünf gibt es in der Bar Cocktails. Kleiden Sie sich zwanglos. Im Spielzimmer darf gepokert werden, falls jemand Lust hat. Wir haben eine neue Dartscheibe mit Husseins Gesicht. Abendessen gibt es um halb acht. Tragen Sie bitte Sakko und Krawatte. Werfen Sie Ihre Notizen beim Rausgehen in den Kamin. Die Vorstandssitzung ist geschlossen. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    Die vier Männer sammelten ihre Sachen ein und zogen schweigend ab.
    Bain Madox und Harry Muller starrten sich über den ganzen Tisch hinweg an.
    »Jetzt sind nur noch wir beide übrig, Harry«, sagte Madox.
    Harry Muller schätzte die Lage ab. Wenn er Madox niederschlagen konnte, bot sich am ehesten eine Flucht durchs

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