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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Island Expressway und fuhr gen Westen in die untergehende Sonne. Der Jeep roch wie ein koreanischer Bauernmarkt, und der Wein schepperte hinter mir am Boden herum.
    Ich dachte über Kates Worte nach, hatte aber nicht genügend Anhaltspunkte, um daraus schlau zu werden. Ein paar Sachen waren allerdings auffällig, zum Beispiel die politische Ausrichtung des Custer Hill Clubs und die exklusiven Mitglieder. Die rechtsgerichteten Irren, die sich tatsächlich auf Straftaten einlassen, stammen normalerweise aus den unteren Bevölkerungsschichten. Ihr Clubhaus, falls sie überhaupt eins haben, ist eine Tankstelle oder eine Hütte im Wald. Bei diesem Verein handelte es sich offenbar um etwas ganz anderes.
    Und das war in etwa alles, was ich im Moment in der Hand hatte, alles, was ich wissen musste, wenn ich schlau war, und wenn ich mehr erfahren wollte, konnte ich morgen früh Harry fragen.
    »Ich glaube, du bist sauer auf mich, weil ich nichts davon gesagt habe, dass Tom und ich über dich und diesen Auftrag gesprochen haben«, sagte Kate.
    »Überhaupt nicht. Ich bin froh, dass mein beruflicher Werdegang in so guten Händen liegt. Ich bin sogar irgendwie gerührt bei dem Gedanken daran, dass du und Walsh darüber gesprochen habt, ob der kleine Johnny übers Wochenende wegfahren soll.«
    »John -«
    »Vielleicht hättest du sagen sollen, dir wäre es recht, aber er sollte sich erst bei seiner Frau erkundigen, ob es ihr auch recht wäre.«
    »Führ dich nicht auf wie ein Idiot.«
    »Ich laufe gerade erst warm.«
    »Lass es einfach sein. Es ist völlig unwichtig. Sag Walsh, was ich dir erzählt habe, und erkläre ihm, dass dir sein Führungsstil nicht gefällt.«
    »Genau das habe ich auch vor.«
    »Leg es nicht auf einen Streit an. Versuche diplomatisch zu sein.«
    »Ich werde sogar sehr diplomatisch sein.« Und ich fragte: »Darf ich ihn in den Schwitzkasten nehmen?«
    Eine Zeitlang fuhren wir schweigend dahin. Mir wurde klar, dass ich morgen früh erst mit Harry sprechen sollte, bevor ich Walsh zur Rede stellte. Ich wählte per Freisprechanlage Harrys Handy-Nummer.
    »Wen rufst du an?«, fragte Kate.
    »Meinen Stresstherapeuten.«
    Nach sechsmaligem Klingeln meldete sich Harrys Stimme. »Dies ist der Anschluss von Detective Harry Muller. Nach dem Piepton können Sie eine Nachricht und eine Telefonnummer hinterlassen, unter der ich Sie erreichen kann.« Piep.
    »Harry, hier ist Corey«, sagte ich. »Kate möchte einen Jägertopf kochen. Ich habe Kartoffeln, Gemüse und Rotwein. Einer von uns muss einen Hirsch überfahren, damit wir die restlichen Zutaten zusammenkriegen. Ruf mich so schnell wie möglich an.«
    Ich legte auf und sagte zu Kate: »Die Observation hätte mich beruflich voranbringen können, es sei denn, ich wäre von einem Bären gefressen worden.«
    »Vielleicht wollte Tom dich deswegen hinschicken.«
    »Damit ich beruflich vorankomme oder damit ich von einem Bären gefressen werde?«
    »Musst du das fragen?«
    Ich lächelte. Wir hielten Händchen, und sie schaltete das Radio ein und suchte einen Dudelsender. Nebenbei plauderten wir miteinander.
    Als wir uns dem Midtown Tunnel näherten, kam die hell erleuchtete Skyline von Manhattan in Sicht. Weder Kate noch ich
    äußerten uns zu den fehlenden Twin Towers, aber wir wussten beide, was der andere dachte.
    Ich kann mich noch erinnern, dass mein erster halbwegs klarer Gedanke, nachdem die Türme getroffen worden waren, war: Ein Mann, der einem ein Messer vorhält, hat keine Knarre. Und ich weiß auch noch, dass ich zu einem Polizisten neben mir sagte: »Gott sei Dank. Das heißt, dass sie keine Atombombe haben.«
    »Noch nicht«, erwiderte der Cop.

ACHTER TEIL
Montag
NEW YORK CITY
    In Amerika gibt es Splittergruppen, aber keine Verschw örungen.
    - Alexis De Tocqueville Über die Demokratie in Amerika (1835)
16
    Es war Columbus Day, ein besonderer Tag zu Ehren eines toten Weißen, der auf dem Weg nach irgendwo über einen neuen Kontinent gestolpert war. Ich hatte schon ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, als ich aus Dresners Bar kam.
    Wir waren heute leger gekleidet. Ich trug bequeme Slipper, eine schwarze Jeans, ein Sporthemd und eine Lederjacke. Kate hatte ebenfalls Jeans an, dazu Stiefel, einen Rolli und eine Wildlederjacke. »Deine Handtasche passt nicht zu deinem Holster«, sagte ich.
    »Tja, dann muss ich mir heute eine neue Handtasche kaufen. «
    Ich sollte allmählich mal lernen, mein vorlautes Mundwerk zu halten.
    Kate und ich traten aus unserem

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