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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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bieg links ab, wenn du schon fragst.«
    Ein paar Minuten später waren wir auf der Route 3, die als Panoramastraße ausgewiesen war, und fuhren gen Westen, in die Wildnis. »Halte Ausschau nach Bären«, sagte ich zu Kate. »Hey,
    meinst du, mit einer 9mm Glock kann man einen Bären aufhalten?«
    »Ich glaube nicht, aber ich hoffe inständig, dass du es herausfindest.«
    »Das ist nicht besonders liebenswürdig.«
    Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Ich muss ständig an Harry denken, und dass er vielleicht nicht mehr lebt - mit jeder Minute, die vergeht, ohne dass er sich meldet.«
    Ich ging nicht darauf ein.
    Sie schwieg eine Weile, dann sagte sie: »Es hätte dich treffen können.«
    Schon möglich, aber wenn ich da draußen in den Wäldern beim Custer Hill Club gewesen wäre, wäre die Sache möglicherweise anders ausgegangen. Aber vielleicht auch nicht.
21
    Wir fuhren auf der Route 3 gen Westen, einer Straße, die allem Anschein nach keinerlei Daseinsberechtigung hatte, wenn man einmal davon absah, dass man Bäume betrachten konnte, während man von Nirgendwo nach Nirgendwo fuhr.
    Kate hatte am Flughafen ein paar Prospekte mitgenommen und studierte sie. Das macht sie immer, egal, wo wir sind, um ihre Ortskenntnis zu vertiefen. Dann leiert sie mir das ganze Zeug runter wie ein Reiseführer.
    Sie teilte mir mit, dass der Saranac Lake, die Stadt, der Flughafen und diese Straße im Adirondack State Park lägen.
    Außerdem wies sie mich darauf hin, dass diese Gegend das North Country genannt wurde, ein Name, den sie romantisch fand.
    »Hier frierst du dir noch im April den Arsch ab«, bemerkte ich.
    »Ein Großteil des Naturparks ist streng geschützt und als ewige Urlandschaft ausgewiesen.« »Das ist ziemlich deprimierend.«
    »Das als Naturpark ausgewiesene Gebiet ist so groß wie der Staat New Hampshire.«
    »Was ist New Hampshire?«
    »Ein Großteil davon unbesiedelt.«
    »Das ist einigermaßen offensichtlich.«
    Die Route 3 war genau genommen eine ganz anständige zweispurige Straße, die gelegentlich durch eine kleine Stadt führte, aber dazwischen lagen lange Strecken quer durch die Wildnis, die meine Agoraphobie und meine Zoophobie erregten. Mir wurde klar, warum dieser Bain Madox hier oben ein Haus haben wollte, wenn er nichts Gutes im Schilde führte.
    »Das ist ja herrlich«, sagte Kate.
    »So ist es.« Es war ätzend.
    Am Wegesrand standen gelbe Verkehrsschilder mit springenden schwarzen Hirschen, vermutlich ein Hinweis darauf, dass einem auf dieser Straße Hirsche vors Auto hüpfen konnten.
    Hinter einer Kurve stand ein großes Schild, auf das ein großer schwarzer Bär gemalt war, dazu das Wort VORSICHT. »Hast du das gesehen?«, fragte ich. »Hast du das Schild mit dem Bären gesehen?«
    »Ja. Das heißt, dass es hier in der Gegend Bären gibt.«
    »Verfluchte Scheiße. Sind die Türen abgeriegelt?«
    »John, lass den Unsinn. Bären tun einem nichts, wenn man sie nicht behelligt.«
    »Berühmte letzte Worte. Woher willst du wissen, wodurch sich ein Bär behelligt fühlt?«
    »Hör auf mit den Scheißbären.«
    Wir fuhren weiter. Hier herrschte kaum Verkehr, und nur ein paar wenige Autos, die in Richtung Saranac Lake zurückfuhren, kamen uns entgegen.
    »Erkläre mir, weshalb wir zum Custer Hill Club fahren«, sagte Kate.
    »Die übliche Vorgehensweise bei der Polizei. Man begibt sich dorthin, wo sich die vermisste Person bekanntermaßen zuletzt aufgehalten hat.«
    »Das hier ist ein bisschen komplizierter als eine gewöhnliche Vermisstenmeldung.«
    »Eigentlich nicht. Der Haken beim FBI und der CIA ist, dass sie alles viel komplizierter machen als nötig.«
    »Ist das tatsächlich so?«
    »Ja, so ist es.«
    »Ich muss dich daran erinnern, dass wir Bain Madox nicht darauf aufmerksam machen sollen, dass ein Bundesagent auf seinem Grundstück war.«
    »Ich glaube, das haben wir schon besprochen. Wenn du auf dem Gelände des Custer Hill Clubs liegen würdest, ohne Handy-Empfang, und ein Bär knabbert an deinem Fuß rum, würdest du dann wollen, dass ich mich an die Order von oben halte und auf einen Durchsuchungsbefehl warte?«
    Sie dachte darüber nach, dann sagte sie: »Ich weiß, dass ein Cop sein Leben und seine Karriere aufs Spiel setzt, um einem anderen Cop zu helfen, und ich weiß, dass du das auch für mich tun würdest - auch wenn du vielleicht in einen Interessenkonflikt geraten könntest, wegen meiner Doppelrolle als deine Frau und FBI-Agentin -«
    »Interessanter

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