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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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fragte uns: »Darf ich Ihnen eine Zigarette anbieten?«
    Wir lehnten das Angebot ab.
    Ich blickte mich in dem Zimmer um und bemerkte in einer dunklen Ecke etwas, das mich mit glasigen Augen anglotzte. Es war tatsächlich ein mächtiger Schwarzbär, der auf den Hinterbeinen stand und die Vorderpfoten drohend erhoben hatte. Ich meine, das Vieh war tot und ausgestopft, aber trotzdem zuckte ich leicht zusammen. »Haben Sie den geschossen?«, sagte ich zu Madox.
    »So ist es.«
    »Wo?«
    »Hier, auf meinem Grund und Boden. Manchmal kommen sie durch den Zaun.«
    »Und Sie erschießen sie?«
    »Nun ja, wenn Schonzeit ist, betäuben wir sie nur und setzen sie um. Warum fragen Sie?«
    »Ich mag keine Bären.«
    »Haben Sie schlechte Erfahrungen gemacht?«
    »Nein, aber ich versuche schlechte Erfahrungen zu vermeiden. Hey, meinen Sie, mit einer 9mm Glock kann man einen Bären aufhalten?«
    »Das glaube ich nicht, und ich kann nur hoffen, dass Sie es nicht herausfinden müssen.«
    »Ich auch. Haben Sie Bärenfallen auf diesem Grundstück?«
    »Bestimmt nicht. Ich habe Gäste hier und möchte nicht, dass sie in eine Bärenfalle geraten.« Und er fügte hinzu: »Auch keine unbefugten Eindringlinge. Man könnte mich verklagen.« Er warf einen Blick auf seine Uhr und sagte: »Also, wenn Sie -«
    »Nur noch ein paar Fragen, während wir auf den Latte warten.«
    Er antwortete nicht, daher fragte ich ihn: »Sind Sie Jäger?«
    »Ich gehe auf die Jagd.«
    »Sind das alles Ihre Trophäen?«
    »Ja. Ich kaufe sie nicht, so wie manche Menschen.«
    »Dann sind Sie also ein ziemlich guter Schütze?«
    »Ich war Präzisionsschütze bei der Army und kann nach wie vor auf zweihundert Meter Entfernung einen Hirsch erlegen. «
    »Das ist ziemlich gut. Wie weit war der Bär weg?«
    »Nicht weit. Raubtiere lasse ich immer nah rankommen.« Er schaute mich an, und ich hatte das Gefühl, dass er meine Wenigkeit dabei unverhohlen musterte. »Dadurch wird es erst richtig spannend«, sagte er und fragte mich: »Was hat das mit Mr. Mullers Verschwinden zu tun?«
    »Gar nichts.«
    Wir starrten uns an, während er darauf wartete, dass ich ihm erklärte, was ich mit meiner Frage bezweckte. »Ich bin nur neugierig«, sagte ich. »Das ist also ein Privatclub?«, fragte ich ihn dann.
    »So ist es.«
    »Könnte ich auch beitreten? Ich bin weiß. Irische und englische Vorfahren. Katholisch, genau wie Christoph Kolumbus, aber das ließe sich ändern. Ich habe in einer Methodistenkirche geheiratet.«
    »Es gibt diesbezüglich keine Voraussetzungen oder Hinderungsgründe«, klärte mich Mr. Madox auf. »Aber wir nehmen im Moment keine weiteren Mitglieder auf.«
    »Nehmen Sie auch Frauen?«, fragte Kate.
    Er lächelte. »Ich persönlich schon. Aber die Mitgliedschaft im Club ist ausschließlich Männern vorbehalten.«
    »Wieso das?«
    »Weil ich das so möchte.«
    Carl tauchte mit einem Tablett auf, das er auf den Kaffeetisch stellte. »Ist Ihnen ein Cafe au lait recht?«, sagte er zu mir.
    »Großartig.«
    Er deutete auf eine kleine silberne Kaffeekanne, die für Ms. Mayfield bestimmt war, und fragte uns dann: »Ist das alles?«
    Wir nickten, und Carl verschwand.
    Mr. Madox ging zur Anrichte und goss sich einen Schuss Scotch nach. »Einen kleinen nehme ich auch«, sagte ich.
    »Sie müssen ihn aber pur trinken«, erwiderte er mit einem kurzen Blick über die Schulter. Er goss zwei Gläser ein, drehte sich um und sagte: »Anscheinend ist mit der Eismaschine irgendwas nicht in Ordnung.« Er lächelte.
    Rudy, du alter Schei ßkerl, ich schieb dir deine Fernsehantenne in den Arsch.
    Madox hatte also gewusst, dass jemand zu ihm unterwegs war, doch er hatte keinerlei Anstalten gemacht, den unbekannten Besuchern aus dem Weg zu gehen, nicht einmal, nachdem ihm die Gorillas am Tor mitgeteilt hatten, dass wir Bundesagenten waren. Offensichtlich wollte er uns auschecken, während wir ihn auscheckten.
    Madox reichte mir ein Kristallglas und sagte: »Auf den Kolumbustag.« Wir stießen an, dann setzte er sich, schlug die Beine übereinander, trank einen Schluck und schaute ins Feuer.
    Kaiser Wilhelm wachte auf, drückte sich an den Sessel seines Herrchens und wollte offenbar hinter den Ohren gekrault werden. Der blöde Hund glotzte mich an, und ich glotzte zurück. Er schaute zuerst weg, also hatte ich gewonnen.
    Kate trank einen Schluck Kaffee, dann ergriff sie das Wort. »Sie sagten, Sie hatten an diesem Wochenende sechzehn Gäste.«
    »Ganz recht.« Madox warf einen weiteren

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