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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Kamin mit lodernden Holzkloben, über dessen Sims ein großer Elchkopf hing. »Hey, dort ist dein Elchkopf«, sagte ich zu Kate. »Woher hast du das gewusst?«
    In einem Ohrensessel nahe dem Feuer saß ein Mann. Als er aufstand und quer durchs Zimmer auf uns zukam, sah ich, dass er einen blauen Blazer, eine braune Hose und ein grün kariertes Hemd trug.
    Wir begegneten uns auf halber Strecke, worauf er Kate die Hand zum Gruß bot. »Ich bin Bain Madox, Präsident und Besitzer dieses Clubs, und Sie müssen Ms. Mayfield sein. Willkommen. «
    »Danke.«
    Er wandte sich an mich, streckte mir die Hand entgegen und sagte: »Und Sie sind Mr. Corey.« Ich schlug ein, worauf er mich fragte: »Also, womit kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Ich erinnerte mich an meinen Benimmkurs und erwiderte: »Zunächst einmal möchte ich Ihnen danken, dass Sie uns unangemeldet empfangen.«
    Er lächelte verkniffen. »Blieb mir etwas anderes übrig?«
    »Nicht viel.«
    Ich musterte Mr. Bain Madox. Er war etwa Mitte fünfzig, groß, durchtrainiert und sah nicht übel aus. Er hatte lange, nach hinten gekämmte graue Haare, eine glatte Stirn, eine ausgeprägte Hakennase und stahlgraue Augen, die sich kaum regten. Er erinnerte mich irgendwie an einen Falken oder einen Adler und bewegte den Kopf ruckartig wie ein Vogel.
    Außerdem hatte er, wie zu erwarten war, eine kultivierte Stimme, und ich spürte, dass ich es mit einem sehr kühlen und selbst-bewussten Mann zu tun hatte.
    Wir musterten uns und versuchten festzustellen, da bin ich mir völlig sicher, wer das wahre Alphamännchen mit dem größten Schwanz war.
    »Wir brauchen nur etwa zehn Minuten«, sagte ich zu ihm. Vielleicht ein bisschen mehr, aber man sagt immer zehn. Ich nickte zu den Sesseln am Kamin hin.
    Er zögerte, dann sagte er: »Sie müssen eine lange Fahrt hinter sich haben. Kommen Sie, nehmen Sie Platz.«
    Wir folgten ihm zur anderen Seite des Zimmers, und Carl trottete hinterher.
    Ich sah allerhand Tierköpfe und ausgestopfte Vögel an der Wand, was heutzutage nicht mehr ganz dem Zeitgeist entspricht, war mir aber ziemlich sicher, dass Bain Madox so was scheißegal war. Ich rechnete fast damit, irgendwo einen ausgestopften Demokraten an der Wand zu sehen.
    Außerdem bemerkte ich einen großen, hölzernen Waffenschrank, hinter dessen Glastüren ich etwa ein Dutzend Gewehre und Schrotflinten sah. Madox winkte uns zu zwei ledernen Ohrensesseln, die an einem Kaffeetisch standen, und setzte sich uns gegenüber.
    Bain Madox, der sich jetzt offenbar dazu gezwungen sah, den guten Gastgeber zu spielen, fragte uns: »Darf ich Ihnen etwas bringen lassen? Kaffee? Tee?« Er deutete auf ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit, das auf dem Tisch stand. »Etwas Stärkeres?«
    »Kaffee bitte«, sagte Kate, entsprechend der dienstlichen Vorgabe, dass man jemanden länger hinhalten soll, als er eigentlich mit einem zusammensitzen und plaudern möchte. Ich wollte einen Scotch, den gleichen, den Madox in seinem Glas hatte und den ich regelrecht riechen konnte. Er trank ihn pur, gut möglich also, dass die Eismaschine tatsächlich nicht in Ordnung war.
    »Mr. Corey?«
    »Wissen Sie, für einen Latte würde ich sonst was geben. Ließe sich das machen?«
    »Äh ...« Er schaute zu Carl und sagte: »Fragen Sie in der Küche, ob wir einen Latte bekommen können.«
    »Oder einen Capuccino«, sagte ich. »Ein Americano tut's auch. Vielleicht einen geeisten Mokka.«
    Ich trinke diesen Scheiß natürlich nicht, aber wir mussten ein bisschen Zeit mit Mr. Madox rausschinden.
    Carl zog ab, und ich bemerkte einen Hund, der zwischen Madox' Sessel und dem Kamin auf der Seite lag und entweder tot oder im Tiefschlaf war.
    »Das ist Kaiser Wilhelm«, erklärte mir Madox.
    »Sieht aus wie ein Hund.«
    Er lächelte. »Ein Dobermann. Sehr klug, treu, stark und schnell.«
    »Kaum zu glauben.« Ich meine, der blöde Hund lag reglos da, sabberte den Teppich voll, schnarchte und furzte.
    »Ein prachtvolles Tier«, bemerkte Kate.
    Oh, und ich hatte einen Ständer. Ich fragte mich, was er träumte. Außerdem findet Ms. Mayfield mich ganz und gar nicht prachtvoll, wenn ich schnarche, sabbere oder furze.
    »Also«, fragte Mr. Madox, »was kann ich für Sie tun?«
    Normalerweise hätten Kate und ich vorher abgesprochen, wer die Führung übernehmen sollte und worauf wir hinauswollten. Letzteres -Harry Muller - hätte Mr. Madox verraten, dass er observiert wurde, daher mussten wir uns mit unseren Fragen auf Baseball

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