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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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und das Wetter beschränken. Andererseits wusste Madox womöglich schon, dass er observiert wurde.
    »Mr. Corey? Ms. Mayfield?«
    Ich entschied mich dafür, General Custers Vorbild zu folgen und einfach vorzupreschen, hoffte allerdings auf einen besseren Ausgang. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass ein Bundesagent namens Harry Muller in der Umgebung dieses Clubs verschwunden ist, und nehmen an, dass er sich möglicherweise auf Ihrem Grundstück verirrt oder verletzt hat.« Ich achtete auf seine Miene, wartete auf eine Reaktion, aber er wirkte lediglich leicht besorgt.
    »Hier? Auf diesem Anwesen?«
    »Möglicherweise.«
    Er wirkte aufrichtig überrascht, aber vielleicht war er auch nur ein guter Schauspieler. »Aber ...«, sagte er zu mir, »Sie haben doch gesehen, dass man nicht so einfach auf dieses Grundstück gelangen kann.«
    »Er war zu Fuß unterwegs.«
    »Oh? Aber dieses Anwesen wird bewacht und ist außerdem von einem Zaun umgeben.«
    Jetzt musste wiederum ich den Überraschten mimen. »Ein Zaun? Wirklich?«, erwiderte ich. »Tja, vielleicht ist er durch den Zaun gegangen.«
    »Warum sollte er das tun?«
    Gute Frage. »Er ist ein begeisterter Vogelgucker.«
    »Aha ... Sie meinen also, er hätte den Zaun überwunden und wäre auf dieses Anwesen gelangt?«
    »Möglicherweise.«
    Madox wirkte nach wie vor nur leicht besorgt und etwas verwundert. »Aber wie kommen Sie darauf? Rund um dieses Anwesen befinden sich Millionen Hektar Wildnis. Ich besitze nur rund sechseinhalbtausend Hektar Land.«
    »Ist das alles? Schauen Sie, Mr. Madox, wir haben genaue Hinweise, denen wir nachgehen müssen. Daher lautet meine Frage: Haben Sie oder Ihr Personal jemanden gesehen, der sich auf diesem Grund und Boden aufhielt?«
    Er schüttelte den Kopf und erwiderte: »Das hätte ich erfahren.« Und er fragte mich: »Seit wann wird dieser Mann vermisst?«
    »Seit Samstag. Aber man wurde erst heute darauf aufmerksam.«
    Er nickte nachdenklich und trank einen Schluck Scotch. »Nun ja«, sagte er, »ich hatte an diesem Wochenende etwa sechzehn Gäste im Haus, viele davon waren wandern oder auf der Vogeljagd. Dazu das Wachpersonal. Daher ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass sich diese Person auf meinem Grundstück hätte verirren können, ohne dass jemand auf ihn gestoßen wäre.«
    Kate ergriff zum ersten Mal das Wort. »Sechzehn Leute auf sechseinhalbtausend Hektar verteilt, das ist eine Person auf rund vierhundert Hektar Land. Hier könnte man eine ganze Armee verstecken.«
    Mr. Madox dachte kurz über die Rechnung nach und erwiderte: »Angenommen, er wäre verletzt und könnte sich nicht bewegen, dann könnte es schon möglich sein, dass man ihn nicht entdeckt.«
    »Durchaus möglich«, sagte Kate.
    Madox zündete sich eine Zigarette an und blies Rauchringe in die Luft. »Was erwarten Sie von mir?«, fragte er. »Womit kann ich Ihnen dienen?«
    Ich betrachtete Bain Madox, der in dem Ledersessel in seinem großen Haus saß, rauchte und trank. Er wirkte gelöster als der durchschnittliche Verdächtige. Genau genommen wirkte er völlig arglos.
    Ich hatte allerdings das Gefühl, dass dieser Mann auch die Ruhe bewahren würde, wenn er tatsächlich etwas mit Harrys Verschwinden zu tun hätte. Er hätte seinen Helfershelfern jederzeit sagen können, dass er uns nicht sehen wollte oder nicht zu sprechen sei. Stattdessen hatte er sich dafür entschieden, uns Rede und Antwort zu stehen.
    Bei meinen zugegebenermaßen nur kurzen Exkursionen in Sachen Kriminalpsychologie, vor allem aber in vielen Jahren auf der Straße hatte ich einiges über Psychopathen und narzisstische Persönlichkeiten gelernt - unglaublich von sich selbst überzeugte und arrogante Menschen, die meinen, sie könnten einem allerlei Quatsch erzählen und sogar mit einem Mord davonkommen.
    Durchaus möglich, dass Bain Madox etwas zu verbergen hatte und meinte, er könnte es auch vor mir verbergen. Da hatte er sich aber gebrannt.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«, wiederholte er.
    »Wir hätte gern Ihre Erlaubnis zu einer Suchaktion auf Ihrem Grund und Boden«, erwiderte ich.
    Allem Anschein nach war er darauf vorbereitet. »Ich kann selbst eine Suchaktion durchführen«, sagte er, »nachdem ich jetzt weiß, dass sich möglichweise jemand auf dem Anwesen verirrt hat. Ich habe etwa vierzehn Mann Personal zur Verfügung, dazu geländegängige Fahrzeuge und sechs Jeeps.«
    »Für dieses Grundstück würden Sie einen Monat brauchen«, wandte ich ein. »Ich rede von einem

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