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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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ein, und ich spürte, wie sich mein Magen zusammenkrampfte. Ich wusste bereits, was er sagen würde, wollte es aber nicht hören.
    »Die Staatspolizei hat die Leiche eines Mannes gefunden, den man anhand des Inhalts seiner Brieftasche und des Ausweisfotos vorläufig als Harry Muller identifiziert hat.«
    Wieder sagte keiner von uns etwas, worauf Tom Walsh fortfuhr: »Tut mir leid, dass ich die schlechte Nachricht überbringe.«
    Ich fuhr an den Straßenrand, holte tief Luft und fragte Walsh: »Wie steht's mit den näheren Einzelheiten?«
    »Nun, heute Nachmittag gegen Viertel nach drei ging im regionalen Hauptquartier der Staatspolizei in Ray Brook ... wo Sie sein sollten ... der anonyme Anruf eines Mannes ein, der sagte, er sei in den Wäldern wandern gewesen und habe eine Leiche auf dem Weg liegen gesehen. Er sagte, er habe sich der Leiche genähert, festgestellt, dass der Mann tot war, offenbar an einer Schussverletzung gestorben, sei dann zu seinem Fahrzeug zurückgerannt, zu einem Notfalltelefon gefahren und habe die Polizei angerufen.« Und er fügte hinzu: »Der Mann wollte seinen Namen nicht nennen.«
    Ich dachte darüber nach und meinte den Namen des Mannes zu kennen. Ich war Präzisionsschütze bei der Army.
    »Dieser Mann«, fuhr Walsh fort, »lieferte eine ziemlich genaue Beschreibung der Stelle, und binnen einer halben Stunde fanden die Staats- und die Ortspolizei, die Hunde einsetzten, den Leichnam. Bei einer weiteren Suchaktion entdeckte man etwa drei Meilen südlich des Fundorts der Leiche Harrys Camper. Es sieht also so aus, als wäre Harry zum Custer Hill Club unterwegs gewesen, der etwa drei Meilen nördlich des Waldweges liegt.«
    »Das deckt sich aber nicht mit Harrys Anruf bei seiner Freundin«, sagte ich.
    »Nun, ich habe die Nachricht noch einmal abgespielt, und Harry sagt, ich zitiere: Ich bin jetzt im Dienst, ganz in der Nähe der Hütte der rechtslastigen Spinner «, sagte Walsh. »Man kann
    das so auffassen, dass er in Sichtweite oder ganz in der Nähe des Custer Hill Clubs war.«
    Dieser Mann war offensichtlich kein Kriminalist. »Tom«, sagte ich, »es ist nicht nachvollziehbar, dass er mit seinem Camper sechs Meilen entfernt parkt, dann morgens um Viertel vor acht seine Freundin anruft und anschließend durch den Wald trabt. Er würde fast zwei Stunden bis zum Zaun brauchen, und ich nehme an, dass er beim ersten Tageslicht in der Nähe des Custer Hill Clubs sein sollte. Wenn wir aber diese Darstellung glauben, wäre er erst kurz vor zehn dort gewesen. Können Sie mir folgen, Tom?«
    Ein paar Sekunden lang antwortete er nicht, dann sagte er: »Ja, aber -«
    »Gut. Und wenn Sie schon mal dabei sind, können Sie sich gleich eine Ortspeilung von Harrys Anruf bei seiner Freundin besorgen. Dann werden Sie feststellen, von wo aus er angerufen hat.«
    »Danke, das weiß ich selbst. Die Telefongesellschaft ist damit befasst. Aber von der Handy-Antenne des Custer Hill Clubs einmal abgesehen, gibt es dort vielleicht keine weiteren Sender, die so nahe sind, dass man eine Peilung vornehmen kann.«
    »Woher wissen Sie, dass es auf dem Gelände des Custer Hill Clubs einen Handy-Mast gibt?«
    Ein paar Sekunden lang herrschte Stille, dann sagte er: »Das habe ich gerade von der Telefongesellschaft erfahren. In etwa einer Stunde dürften wir mehr wissen, aber eins muss ich Ihnen sagen: Selbst wenn er in der Nähe des Custer Hill Clubs war, als er seine Freundin anrief, heißt das nicht, dass er das Grundstück betreten hat. Vielleicht wurde er durch irgendetwas erschreckt und war auf dem Rückweg zu seinem Camper, als er erschossen wurde. Sie wissen doch, dass man Hinweise immer auf zweierlei Art betrachten kann.«
    »Wirklich? Das muss ich mir merken. Und manchmal kommt man übrigens auch mit ein bisschen gesundem Menschenverstand weiter.«
    »Bundesanwälte kümmern sich nicht um gesunden Menschenverstand. Sie wollen, dass die Hinweise für sich sprechen. Diese Hinweise tun das nicht.«
    »Tja, dann brauchen wir eben mehr Hinweise. Berichten Sie mir von der Schussverletzung.«
    »Der Schuss drang von hinten in den Oberkörper ein, durchtrennte, wie man mir sagte, vermutlich die Wirbelsäule und trat durchs Herz wieder aus. Bislang hat man noch keine Kugel gefunden. Er war wahrscheinlich auf der Stelle tot ... ich habe mit Major Schaeffer gesprochen, und er versicherte mir, dass es keinerlei Anzeichen dafür gebe, dass Harry lange gelitten hat ... allem Anschein nach starb er dort, wo er zu Boden

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