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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Augenblicke dieser Schlacht richtig wiedergibt.«
    »Wer weiß? Sie sind alle gefallen.«
    »Die Indianer nicht.«
    Ich wollte ihm meinen Witz erzählen, spürte aber Kates Blicke. »Tja, sie waren tollkühn, aber tapfer.«
    »Eher tollkühn als tapfer, fürchte ich.« Und er fügte hinzu: »Ich war bei der Siebten Kavallerie. Custers Regiment.«
    »So alt sehen Sie aber nicht aus, oder -« Ich deutete mit dem Kopf auf das Bild.
    »In Vietnam. Das Regiment existiert nach wie vor.«
    »Oh ... richtig.«
    Er blieb neben der Tür stehen, und einen Moment lang herrschte betretenes Schweigen. Normalerweise juble ich jetzt einem Verdächtigen etwas unter, das ihn oder sie um den Schlaf bringt. Aber ich hatte keine Pfeile mehr im Köcher, um eine durchaus treffende Metapher zu gebrauchen, und außerdem war ich mir nicht ganz sicher, ob Madox irgendetwas mit Harrys Verschwinden zu tun hatte, daher sagte ich: »Danke für Ihre Hilfe und die Zeit, die Sie für uns erübrigt haben.«
    »Ich schicke meine Männer sofort los«, erwiderte er. »Sagen Sie der Staatspolizei, dass sie bei den Sicherheitskräften anrufen soll, falls bei der Suchaktion aus der Luft irgendetwas herauskommt. Außerdem werden meine Leute die Gebiete absuchen, die von den Hubschraubern ausgeleuchtet werden. Wenn wir Glück haben, finden wir diesen Mann noch heute Nacht.«
    »Ich glaube, ein paar Gebete wären auch ganz hilfreich.«
    »Solange kein Frost herrscht, kann man wochenlang in den Wäldern überleben, wenn man nicht allzu schwer verletzt ist«, stellte Madox fest.
    Er öffnete die Tür, und wir traten auf die Veranda hinaus. Ich bemerkte, dass der Mietwagen von Enterprise weg war.
    »Ich möchte Ihnen für den Dienst danken, den Sie unserem Land erwiesen haben«, sagte ich zu ihm.
    Er nickte. »Ja, vielen Dank«, sagte Kate.
    »Und Sie beide dienen auf eine andere Art, in einem anderen Krieg«, erwiderte Madox. »Dafür möchte ich Ihnen danken. Möglicherweise ist das der härteste Kampf, den wir jemals führen mussten. Bleiben Sie bei der Stange. Wir werden siegen.«
    »Das werden wir«, sagte Kate.
    »Bestimmt«, pflichtete Madox ihr bei und fügte hinzu: »Hoffentlich erlebe ich es noch, dass ständig Warnstufe Grün herrscht.«
23
    Wir stiegen in unseren Taurus und folgten dem schwarzen Jeep bergabwärts in Richtung Tor.
    Wir sprachen nicht miteinander, solange wir uns auf dem Grundstück befanden, falls irgendwo Richtmikrofone angebracht waren, aber wir schalteten unsere Handys und Pieper ein, die prompt anzeigten, dass Kate zwei Nachrichten hatte und ich keine.
    Auf der Uhr am Armaturenbrett war es 16:58. Tom Walsh müsste also noch zwei Minuten im Büro sein und die westliche Welt verteidigen.
    An der Pförtnerhütte scherte der Jeep seitlich aus, und das Tor glitt auf. Als wir das Grundstück verließen, konnte ich durch die Fenster zwei Wachmänner sehen; einer von ihnen hatte eine Videokamera auf uns gerichtet. Ich beugte mich zu Kates Fenster und salutierte mit dem Mittelfinger.
    Die McCuen Pond Road lag im Schatten, daher schaltete ich die Scheinwerfer an, damit ich die Bären rechtzeitig entdecken konnte. »Tja, was hältst du davon?«, fragte ich Kate.
    Sie schwieg eine Weile, dann erwiderte sie: »Er ist auf eine gruslige Art charmant.«
    Die Meinung einer Frau zu einem Mann zu hören, den beide kennengelernt haben, zählt zu den interessanteren Dingen des Lebens. Männer, die ich hässlich finde, findet sie gut aussehend,
    Männer, die ich schmierig finde, findet sie freundlich und so weiter und so fort. In diesem Fall allerdings musste ich Kate irgendwie beipflichten.
    »Ich glaube, du hast ihm gefallen«, sagte sie und fügte hinzu: »Versteh das nicht falsch, aber er hat mich irgendwie an dich erinnert.«
    »Wie das, mein Schatz?«
    »Na ja, das Selbstvertrauen und der ... im Moment fällt mir kein besserer Ausdruck ein ... der Macho-Quatsch.«
    »Ein guter Ausdruck. Aber wichtig ist vor allem eins: Weiß er mehr über Harry, als er uns verraten hat?«
    »Ich weiß es nicht ... Er verhielt sich beinahe gleichgültig.«
    »Ein Merkmal von Psychopathen und narzisstischen Persönlichkeiten«, erwiderte ich.
    »Ja, aber manchmal auch von Menschen, die nichts zu verbergen haben.«
    »Er hat was zu verbergen, und wenn es nur um Ölpreistreiberei geht. Deswegen interessiert sich das Justizministerium für ihn.«
    »Stimmt, aber -«
    »Und trotzdem«, sagte ich, »lädt er uns ein, ohne dass sein Anwalt zugegen ist.«
    »Worauf willst

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