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John Grisham

John Grisham

Titel: John Grisham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Gesettz
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das sie sich ausgesucht hatten, lag dunkel und still da. Offenbar gab es keine Wachhunde. Sogar die Außenlampe an der vorderen Veranda war aus.
    »Klasse gemacht«, sagte Roger leise, und sie begannen wieder zu atmen.
    »Schwein gehabt«, flüsterte Aggie.
    Sie beobachteten das Haus und lauschten in Richtung Highway, und nach ein paar Minuten wundervoller Stille waren sie sich einig, dass sie tatsächlich Glück gehabt hatten.
    »Wie lange werden wir jetzt hier festsitzen?«, fragte Calvin schließlich.
    »Nicht lange«, erwiderte Aggie, ohne die Fenster des Hauses aus den Augen zu lassen.
    »Ich höre ein Auto«, sagte Calvin, und die drei zogen die Köpfe wieder ein. Sekunden später rauschte der Deputy aus der anderen Richtung vorbei, mit Blaulicht, aber ohne Sirene.
    »Der verdammte Hurensohn sucht nach uns«, murmelte Roger.
    »Klar tut er das«, sagte Aggie.
    Als das Geräusch des Polizeiwagens in der Ferne verebbte, setzten sich die drei wieder auf, und Roger sagte: »Ich muss pissen.«
    »Nicht hier«, sagte Calvin.
    »Mach die Tür auf«, beharrte Roger.
    »Kannst du nicht warten?«
    »Nein.«
    Calvin öffnete vorsichtig die Beifahrertür, stieg aus und sah Roger hinterher, der an Mr. Gates' Ford trat und gegen das rechte Vorderrad pinkelte.
    Anders als ihr Mann hatte Mrs. Gates einen leichten Schlaf. Sie war sicher, dass sie draußen etwas gehört hatte, und als sie den letzten Rest Schlaf abgeschüttelt hatte, war sie dessen gewiss. Buford schnarchte schon seit einer Stunde, aber irgendwann gelang es ihr, ihn aus seinen Träumen zu reißen. Er griff unter das Bett und zog eine Flinte hervor.
    Roger war noch nicht ganz fertig mit Pinkeln, als im Küchenfenster ein schmaler Lichtstreifen sichtbar wurde. Alle drei sahen ihn sofort. »Laut!«, zischte Aggie durch die Autoscheibe, dann ergriff er den Schlüssel und drehte ihn im Zündschloss.
    Calvin sprang in den Wagen zurück und sagte gepresst: »Los, los, los!«, während Aggie den Rückwärtsgang einlegte und Gas gab. Hastig an seiner Hose zerrend, stolperte Roger auf den Dodge zu. Er schwang sich über die Seitenklappen auf die Ladefläche, landete unsanft zwischen den leeren Bierdosen und klammerte sich fest, während der Wagen die Einfahrt zur Straße enüangholperte. Als sie auf Höhe des Briefkastens waren, ging das Verandalicht an. Auf der Straße kam der Wagen für einen Moment zum Stehen. Da öffnete sich die Vordertür des Hauses, und ein alter Mann stieß das Fliegengitter auf.
    »Er hat eine Waffe!«, sagte Calvin.
    »Zu schade«, sagte Aggie, rammte den Getriebehebel in die Drive-Stellung und malte eine fünfzehn Meter lange Gummispur auf die Straße, während sie einen filmreifen Blitzstart hinlegten. Eine Meile weiter bog Aggie in eine schmale Querstraße ein und stellte den Motor ab. Sie stiegen aus, streckten sich und lachten angesichts der Beinahekatastrophe. Ihr Lachen war nervös, und sie versuchten sich einzureden, dass sie keine Angst gehabt hätten. Dann überlegten sie, wo der Deputy sein mochte. Schließlich räumten sie die Ladefläche des Pick-ups auf und ließen die leeren Dosen in einem Graben zurück. Zehn Minuten vergingen, und es gab noch immer kein Anzeichen von dem Deputy.
    Aggie sprach das Offensichtliche aus. »Jungs, wir müssen weiter, Memphis wartet.«
    Calvin, der vor dem Desperado noch mehr Angst hatte als vor dem Krankenhaus, sagte: »Ja, wir sind spät dran.«
    Roger erstarrte mitten auf der Straße. »Ich hab meinen Geldbeutel verloren. «
    » Was?«
    »Ich hab meinen Geldbeutel verloren. «
    » Wo?«
    »Muss mir beim Pinkeln rausgefallen sein.«
    Die Chancen standen gut, dass Rogers Geldbeutel nichts Wichtiges enthielt - wie Geld, Führerschein, Kreditkarten, irgendwelche Mitgliedskarten. Auf jeden Fall nichts, womit man mehr hätte anfangen können als mit einem benutzten Kondom. Aggie hätte fast nach dem Inhalt gefragt, aber dann tat er es doch nicht, weil er wusste, dass Roger behauptet hätte, das Ding sei voller Schätze.
    »Ich muss ihn holen.«
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Calvin.
    »Da ist mein Geld drin, mein Führerschein, meine Kreditkarten und all das Zeug.«
    »Aber der Alte hat eine Waffe.«
    »Und wenn's hell wird, findet er meinen Geldbeutel, holt den Sheriff, und der ruft den Sheriff von Ford County an, und dann haben sie uns. Du bist schon ganz schön blöd, weißt du?«
    »Immerhin hab ich meinen Geldbeutel nicht verloren.«
    »Er hat Recht«, sagte Aggie. »Er muss das Ding holen.« Den

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