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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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Kunstakademie in Liverpool hatte Lennon in einem Studentenpub namens Ye Cracke viele Stunden mit Diskussionen über die Beat-Generation und über das, was sie bewegt und antreibt, verbracht. 46 Und als er sich nun mit einigen jüngeren Besuchern des Kaiserkellers anfreundete, stellte er fest, dass sie sich, ähnlich wie er, der eigenen Kultur entfremdet fühlten. Zu diesen jüngeren Besuchern gehörten Kunststudenten der Hamburger Meisterklasse. Die zu dieser Gruppe zählenden Leute kehrten den etablierten Wertvorstellung ganz bewusst den Rücken, stellten ihre eigenen Verhaltensregeln auf und hatten von Kunst, Musik und Mode betont eigenständige Auffassungen. Lennon verpasste der Gruppe kurzerhand den Spitznamen »die Exis«. Als erster von ihnen tauchte Klaus Voormann im Kaiserkeller auf, nachdem er eine Auseinandersetzung mit seiner Freundin Astrid Kirchherr gehabt hatte. Der Auftritt der Beatles gefiel ihm so sehr, dass er Astrid drei Tage später mit in den Club brachte, damit sie sich die Musik der vier Jungs ebenfalls anhörte.
    Innerhalb von zwei Monaten war Astrid mit Stuart Sutcliffe verlobt. Zu ihr und ihrem Kreis hatte Lennon eine ausgesprochen freundschaftliche Beziehung. Wenn er Astrid im Haus ihrer Mutter besuchte, was des Öfteren geschah, übte ihr Bücherschrank eine große Anziehungskraft auf ihn aus. An bestimmten Büchern zeigte er sich so stark interessiert, dass sie bald anfing, die entsprechenden englischen Ausgaben für ihn zu kaufen. 47
    Der erste Aufenthalt der Beatles in Hamburg hat, obwohl er kaum länger als hundert Tage dauerte, Lennon von Grund auf verändert. An den Briefen, die er seiner Freundin Cynthia Powell schrieb, konnte man deutlich ablesen, dass zwar sein Drang, Erfolg zu haben, unvermindert stark ausgeprägt, jene Frustration und die Wut, die sie in Liverpool bei ihm zu spüren bekommen hatte, indes merklich abgenommen hatten. 48
    Die Hamburg-Erfahrung fand ein vorzeitiges Ende, als der Inhaber des Top Ten – eines Clubs, der im Vergleich zum Kaiserkeller einen besseren Ruf genoss – den Beatles mehr Geld und eine bessere Unterbringung anbot. Als sie den Vertrag mit Bruno Koschmider, dem Inhaber des Kaiserkellers, nicht länger erfüllten, fasste er den Vorsatz, ihnen dies heimzuzahlen. Er informierte die Polizei, dass George Harrison noch keine achtzehn Jahre alt war und daher illegal in Deutschland arbeite. Daraufhin wurde George kurzerhand nach Großbritannien abgeschoben. Außerdem beschuldigte Koschmider Paul McCartney und den damaligen Schlagzeuger Pete Best, in den Unterkünften, die er ihnen zur Verfügung gestellt hatte, Feuer gelegt zu haben. Aufgrund dessen mussten die beiden, nachdem sie einige Stunden im Gefängnis verbracht hatten, gleichfalls das Land verlassen. 49 Ein Auftreten in Hamburg war damit bis auf Weiteres nicht mehr möglich. Lennon blieb daher im Grunde keine Wahl. Im Dezember 1960 musste er den anderen schließlich widerstrebend nach Liverpool folgen.
    Einige Wochen verbrachte er in ziemlich gedrückter Stimmung. Danach schöpfte er jedoch neuen Lebensmut und stürzte sich abermals ins Geschehen. Pete Best hatten sie es zu verdanken, dass sie als Nächstes im Casbah spielten, einem von Petes Mutter geführten Kellerclub. 50 Außerdem bekamen sie einige Auftritte in der Litherland Town Hall. Fans, denen die Band aus der Zeit vor dem Aufenthalt in Hamburg noch gut in Erinnerung war, mochten ihren Augen und Ohren kaum trauen, als sie hörten und sahen, welch eine Wandlung die Beatles inzwischen durchlaufen hatten. Den großen Treffer aber landeten die vier, als sich ihnen die Möglichkeit zu einem längerfristigen Engagement in einem dunklen, mitten im Liverpooler Geschäftsviertel gelegenen Keller eröffnete.
    Der Laden hieß Cavern-Club. Zur Mittagszeit fanden sich dort vorzugsweise Büroangestellte, Sekretärinnen, Verkäuferinnen und Verkäufer ein, um rasch etwas zu essen. Und dabei nutzten sie zugleich die Gelegenheit, sich ein wenig Live-Jazz anzuhören, bis ihre Pause vorüber war. Die Beatles spielten dort vor erstauntem Publikum ihr Repertoire – das gleiche Repertoire mit lauten, rhythmusstarken Rock-’n’-Roll-Songs, das sie zuvor im Abend- und Nachtprogramm der Hamburger Clubs präsentiert hatten. 51
    Der erste Auftritt der Beatles im Cavern fand am 21. März 1961 statt. Zum letzten Mal gastierten sie dort am 3. August 1963. 52 Innerhalb dieser Zeitspanne vollzog sich ihr Aufstieg von einer Band, die sich mit ihrer Musik als kleine

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