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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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verdeutlichen: Uns bei jenen Leuten in herausgehobenen Positionen, die uns etwas Brauchbares zu bieten haben, dies oder das abzuschauen, daran hatte Lennon überhaupt nichts auszusetzen. Nachdem wir die Möglichkeit hatten, von ihnen etwas hinzuzulernen, sollten wir jedoch eigenständig agieren und funktionieren. Welchen Sinn hätte ansonsten persönliche Unabhängigkeit? Und wozu brauchten wir dann überhaupt einen freien Willen?
    »Unbeabsichtigt hat Arthur Janov sein Ding entdeckt. Vorher ist er ein total hausbackener Freudianer. Dann stößt er unbeabsichtigt auf dieses Schreien und schreibt jetzt Theorien, Bücher und Gott weiß was sonst noch darüber. Würde Janovs Ding jemals so groß rauskommen wie das Christentum, dann würden sie nach seinem Tod damit beginnen, Janov zu verehren. Ich will ja gar nicht an dem System oder an der Schwimmlernmethode, von Janov, Werner Erhard 259 oder wem auch immer sonst irgendetwas schmälern. … Vielleicht hatten sie ja einen hübschen Schwimm
stil
, aber worauf es dabei ankommt, ist doch das Schwimmen selbst.« 260
    Haben wir erst einmal schwimmen gelernt, was dann? Jeder Mensch, so ein Postulat von ganz zentraler Bedeutung für Lennon, verkörpert ein einzigartiges Potenzial und damit die Möglichkeit, auf andere Menschen Einfluss zu nehmen und auf diese Weise zu einer besseren Welt beizutragen.
    Diese Auffassung – alles, was ein Mensch tut, hat nach und nach Auswirkungen auf den Rest der Menschheit – liegt dem Song »Instant Karma (We All Shine On)« zugrunde. In diesem Song wendet er die hinduistische Vorstellung von Karma auf das Hier und Jetzt an: Die universell gültige Gesetzmäßigkeit des Ausgleichs wie auch diejenige von Ursache und Wirkung, so erklärt Lennon uns, kommt bereits in dem Leben, das wir jetzt in diesem Augenblick führen, und in den zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir derzeit erleben, zum Tragen.
    Wenn wir der Welt als rücksichtsloses und boshaftes, nur auf die Befriedigung der eigenen Wünsche bedachtes Individuum entgegentreten, wie werden dann wohl die anderen auf uns reagieren? Falls eine hinreichend große Anzahl von uns sich entscheidet, so zu sein, wie wird dann unsere Gesellschaft aussehen? Darum ist Achtsamkeit gefragt: Wir sollten unbedingt achtgeben, wie wir handeln und welche Auswirkungen unser Handeln nach sich zieht. Diese Auffassung weist Anklänge an Lennons Botschaft in »All You Need Is Love« auf – die liebevolle Einstellung eines Menschen zu seinen Mitmenschen kann andere in seinem Umfeld beeinflussen und sie zu einem positiven Verhalten im Umgang mit anderen veranlassen.
    In einem mit der Entstehung von »Nowhere Man« vergleichbaren Prozess ist »Instant Karma (We All Shine On)« in einem Moment größter Kreativität entstanden. Als Lennon am Morgen des 27. Januar 1970 aufwachte, hatte er bereits eine ziemlich klare Vorstellung von diesem Song im Kopf. Ehe die Inspiration verflog, arbeitete er einen Großteil der Melodie und des Textes aus. Sofort setzte er anschließend noch für den gleichen Abend einen Aufnahmetermin an. Phil Spector, der sich gerade in London aufhielt, wurde engagiert, die Produktion der Platte zu übernehmen. Zwölf Stunden nachdem Lennon die Eingebung gekommen war, hatte er die fertige Aufnahme im Kasten. 261
    In dem Song schildert er sehr genau, welchem Hohn und Spott Yoko Ono und er während der Kampagne zur weltweiten Verbreitung von Liebe und Frieden ausgesetzt waren. Bei der Gelegenheit nimmt er den typischen Skeptiker ins Visier, der einfach überhaupt nicht versteht, worauf sie hinauswollen, und auf Konfrontation geht.
    Was für ein Film, fragt Lennon, läuft eigentlich im Kopf solch eines Menschen ab – »der Liebe mit Gelächter begegnet«? Im Grunde lehnt der Skeptiker genau die Gesellschaft ab, die praktisch jeder von uns sich wünscht, und findet sich stattdessen mit einer Gesellschaft voller Leid und Angst ab.
    Die nächsten beiden Textzeilen klingen eigentlich nach einem sarkastischen Kommentar zu der blasierten Selbstherrlichkeit solch eines Menschen: Hält er sich vielleicht für einen Superstar? In der folgenden Zeile gibt Lennon dieser Vorstellung allerdings eine unerwartete Wendung: »Ja, stimmt, das bist du.« Denk ruhig mal drüber nach! Dieser Impuls steckt in der überraschenden Aussage – verbunden mit dem frommen Wunsch, dadurch womöglich doch einen langfristig wirksamen Bewusstwerdungsprozess anstoßen zu können.
    Statt den jetzigen Stand der Dinge zu

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