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John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

Titel: John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Erde gelegen und sich dort versteckt hatte.
    Es war die Botschaft.
    Es war die Wärme, und es waren die Ströme, die ihr dabei halfen, jeden Abend den Rollstuhl zu verlassen und sich so zu bewegen wie ein gesunder Mensch.
    Die Kraft des Waldes hatte alles andere überwunden. Sie konnte und mußte sich voll und ganz auf sie verlassen, denn diese Kräfte wollten nur Gutes.
    Im Liegen drehte sie den Kopf. Ein geheimnisvolles Wispern hatte sie erreicht. Greta schaute sich angestrengt um. Ihre Augen fingen an zu schmerzen. Sie sah die unteren Hälften der oft dicken Baumstämme und erkannte dort auch die Veränderungen. An gewissen Stellen löste sich die Rinde. Sie sah Augen, Münder, Nasen. Sie wurde beobachtet! Und sie rührte sich nicht.
    Ihr Herz schlug schnell.
    Hart pochten die Echos gegen die Rippen.
    Der Boden vibrierte, als wäre dicht unter der Oberfläche etwas zusammengestoßen, das nicht lange im Dunkeln hatte bleiben wollen und sich nun den Weg in die Freiheit bahnte.
    Rosenrot wandte den Blick nicht ab. Es war ihr nicht möglich. Ein innerer Zwang war da.
    Dann brach der Boden auf. Dabei entstand ein dumpfes Geräusch, als hätte jemand auf Gummi geschlagen. Was sich bisher versteckt gehalten hatte, drängte nun an die Oberfläche. Ein schleimiger Klumpen, der dunkel schimmerte, zuckte, pulsierte.
    Das Herz eines Menschen!
    Greta kannte es bisher nur von Bildern her, aber sie wußte sofort Bescheid. Es war ein menschliches Herz, das noch schlug, sich zuckend an ihrer rechten Seite bewegte und dabei sogar ein Stück über den Waldboden hinwegglitt.
    Es rutschte auf sie zu. Greta wollte es nicht. Ihr Arm bewegte sich von allein. Sie hob die Hand an, die für einen Moment wie eine Klaue über der feuchten, zuckenden Masse schwebte.
    Dann fiel die Hand nach unten.
    Ihre Finger stachen in das feuchte Etwas hinein. Wie in einen Schwamm, der mit Blut oder einer ähnlichen Flüssigkeit gefüllt war. Sehr deutlich fühlte sie den Muskel. Er kam ihr vor wie ein Uhrwerk, das einfach nicht aufhören wollte zu schlagen.
    Die Frau konzentrierte sich einzig und allein auf das zuckende Herz.
    Seine Schläge hielten den selben Rhythmus ein wie ihr Herz. Ein wunderbarer Gleichklang. Sie hoffte, daß er nicht gestört wurde. Es passierte schneller, als sie es befürchtet hatte, denn plötzlich begann der andere Herzschlag zu schlagen.
    »Nein, nein – nicht …«
    Schluß – Stillstand!
    Kein Zucken mehr, kein Schlagen. Ihre Hand lag einzig und allein auf einem feuchten, blutigen und auch unbeweglichen Klumpen. Alles andere war nicht mehr zu spüren.
    Die große Not ging vorbei, denn ihr Herz schlug weiter. Möglicherweise ein wenig schneller, was an der Aufregung liegen konnte.
    Es kostete schon Mühe, die rechte Hand wieder anzuheben und sie aus der Masse hervorzuziehen. Dann brachte sie die nach unten zeigenden Finger in ihr Sichtfeld. Sie waren verschmiert.
    Greta blieb liegen. Sie wollte nicht denken. Sie wollte nur genießen und sich einfach fallen lassen. Hinein in dieses Wunder der Natur, wo das Tote und das Lebendige so dicht beisammen lagen und sich keiner um das andere störte.
    Das Atmen drang schwer über ihre Lippen. Es hörte sich nicht schlimm an, sie war kein Feind. Sie war ein Freund unter Freunden, denn die Kräfte des märchenhaften Waldes hatten ihr dabei geholfen, das Leben zu meistern wie eine Gesunde.
    Die alten Bäume umstanden sie wie Wächter, die das Wissen der Zeit gespeichert hatten. Sie waren verzaubert, sie waren wunderbare Beschützer.
    Gedanken schossen ihr durch den Kopf, die schon etwas Märchenhaftes hatten. Sie war wie das arme Mädchen, das nichts besaß außer einem Hemd am Leib. Das dann in den Wald ging, zum Nachthimmel schaute, die Sterne sah, die mit ihren blanken Augen die Not des Kindes erkannten, vom Himmel fielen und zu kleinen Goldtalern wurden, die das Mädchen mit seinem Kleid auffing.
    Auch ihr wurde geholfen oder war geholfen worden, auch wenn sie in das blutige Herz gefaßt hatte. Die Feuchtigkeit auf der Hand war allmählich trocken geworden. Trotzdem wischte sie über die Rosenblätter hinweg. Ein paar von ihnen blieben kleben, aber Greta wollte ihren Duft weiterhin einatmen.
    Er paßte zu ihrem Namen.
    Sie richtete sich langsam auf. Die Bäume bewegten sich nicht. Der Wind fuhr durch die Lücken. Er spielte mit den Blättern. Er drehte sie. Trotz der Dunkelheit blinkten sie auf wie wertvolle Taler.
    Rosenrot blieb sitzen. Auf ihrem Gesicht lag ein schon beinahe

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