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John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

Titel: John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erstens konnte Greta nicht mehr sprechen, und zweitens erschien gerade der Arzt mit seinen beiden Helfern, die eine fahrbare Trage neben der Frau abstellten und mich zur Seite scheuchten.
    Ich kannte den Doc. Er gehörte zu unserer Mannschaft. Er war ein ruhiger und erfahrener Mann, der nicht viele Worte machte. Inzwischen waren auch die anderen Kollegen erschienen. Uniformierte und Beamte in ziviler Kleidung. Sie verteilten sich in der Bank, um mit den Mitarbeitern die ersten Verhöre zu führen.
    Woher Suko von dieser Sache Wind bekommen hatte, wußte ich nicht.
    Jedenfalls erschien auch er, sah mich sofort und eilte auf mich zu. »Du hast doch wieder im Mittelpunkt gestanden – oder?«
    »Auch.«
    »Und?«
    Ich berichtete in dürren Worten, was hier abgelaufen war, und ich gab auch zu, daß ich mir selbst Vorwürfe machte, Greta nicht vor den Kugeln bewahrt zu haben.
    »Hör auf damit, John! Was hättest du denn tun können? Du hast alles richtig gemacht. Sie hat sich leider falsch verhalten, aber damit konnte auch niemand rechnen.«
    »Stimmt leider.« Ich schaute zum Ausgang, durch den der Bankräuber entwischt war. »Sag mal, hast du gehört, ob man diesen Typen gestellt hat? Oder ist ihm die Flucht gelungen?«
    Suko rieb sein Kinn. »Jaaa«, gab er dann gedehnt zu.
    Der Ton hatte mich mißtrauisch werden lassen. »Ist noch etwas schiefgegangen?«
    »Für ihn schon. Er ist tot.«
    »Und wie?«
    »Es wurde ja Alarm ausgelöst – und die Kollegen hatten ihn draußen bereits erwartet. Sie standen in Deckung. Der Bankräuber nicht. Er reagierte auf seine Art und Weise, als er angerufen wurde. Er schoß um sich. Zum Glück traf er niemanden. Außerdem feuerten die Kollegen sofort zurück, und es kam, wie es kommen mußte.«
    »Ja, verstehe.« Ich schüttelte den Kopf. »Er war kein Profi, Suko. Das war jemand, der Stoff brauchte, der unter einem wahnsinnigen Entzug litt. Da ich praktisch für ihn der Geldüberbringer war, habe ich ihn aus der Nähe erleben können. Schlimm, sage ich nur, sehr schlimm. Den hat einfach die Panik hergetrieben. Er war nie jemand, der auch eine Übersicht -hätte behalten können.« Ich hob die Schultern. »Er hat es hinter sich, und die Schweine, die ihn süchtig gemacht haben, leben in Saus und Braus.«
    »Denk darüber lieber nicht nach, sonst gehst du daran kaputt, John.«
    »Klar, du hast recht.«
    »Du kanntest die Angeschossene besser?«
    »Kann man auch nicht sagen. Wir standen nur in der Reihe der Kunden, die ihr Geld vom Automaten holen wollten. Ich erfuhr ihren Namen. Sie erzählte mir von ihrer Heimat Irland, in die sie bald wieder zurückkehren würde, und sie sprach, als sie schon getroffen war, von den alten Göttern.«
    »Bitte? Hast du dich nicht verhört?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Hm. Das ist komisch. Aber näher darauf eingegangen ist sie nicht.«
    Ich bedachte ihn mit einem schiefen Blick. »Himmel, wie sollte sie das? Bei den Verletzungen!«
    »Stimmt auch wieder.«
    Während unseres Gesprächs hatte ich dorthin geschielt, wo der Arzt mir mit seinem Rücken die Sicht auf die Verletzte hin verdeckte. Sie lag bereits auf der Trage und war an einen Tropf angeschlossen. Der Mann im weißen Kittel gab den beiden Helfern das Zeichen, die Schwerverletzte aus der Schalterhalle zu rollen. Den Tropf hielt einer der Sanitäter hoch.
    Der Arzt ging natürlich mit, und ich blieb an seiner Seite. Gretas Gesicht hätte auch einer Toten gehören können, so blaß war es geworden.
    »Wie sieht es auch, Doc?«
    »Nicht gut.«
    »Wie stehen die Chancen. Sagen Sie es.«
    »Kann ich nicht. Zwei Kugeln haben sie getroffen. Eine steckt im rechten Oberschenkel, das ist nicht tragisch. Aber die zweite hat sie im Rücken erwischt, an einer verdammt sensiblen Stelle.«
    »Was kann das bedeuten?«
    »Wenn sie überlebt, im schlimmsten Fall, eine Lähmung. Aber das müssen wir abwarten.«
    »Okay, wir bleiben in Verbindung.«
    »Aber später«, schränkte er ein. »Erst mal müssen wir sie durchkriegen.«
    Da hatte er recht. Ich blieb auf der ersten Stufe hinter der Tür stehen und schaute zu, wie die Helfer die junge Frau zum Rettungsfahrzeug rollten.
    »Machst gut, Greta«, flüsterte ich. »Du wirst es schaffen. Du wirst deine Heimat wiedersehen.«
    Für die übrige Umgebung hatte ich keinen Blick. Die Straße war von den Kollegen gesperrt worden. Zu beiden Seiten stauten sich die Wagen.
    Neugierige hatten ihre Fahrzeuge verlassen und starrten über die Bänder hinweg.
    Der

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