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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch noch Hoffnung«, flüsterte sie und schaute mich dabei fragend an. »Oder liege ich da falsch?«
    »Hoffnung gibt es – solange man halt noch lebt.«
    »Ja, schon, das ist klar. Aber ich meine eine spezielle Hoffnung, die auch einen Namen hat.«
    »Yakup?«
    »Richtig.«
    Was sollte ich ihr darauf sagen? Ich wußte, daß Yakup ein verdammt guter Kämpfer war, der nicht so leicht aufgab. Aber es gab auch ein Problem. Wenn Shimada nicht wollte, daß er die Festung betrat, würde er dies auch nicht schaffen. Damit mußten wir uns abfinden. So würde es nicht einfach sein, auf ihn zu vertrauen. Zunächst einmal mußten wir uns selbst helfen. Und Shimada würde erscheinen, davon ging ich aus.
    Wir entdeckten ihn nicht. Um uns herum war es dunkel und zugleich hell. Etwas paradox, in der Tat, auch schwer zu beschreiben, aber es war nun einmal der Fall.
    Eine dichte Bläue wurde von helleren Streifen durchbrochen, die wie lange Fahnen an und in den Wänden entlang schwebten, so daß eine gewisse Helligkeit nach draußen sickern konnte.
    Wir selbst standen in einer Halle. Ich mußte lächeln, denn so war es schon einmal gewesen. Da hatte uns die lebende Legende in die Festung und damit in eine Halle gelockt und uns praktisch in Sicherheit gewiegt.
    Es passierte nichts. Er bot uns die Gelegenheit, uns an die neue Umgebung zu gewöhnen, die sich allerdings blitzschnell ändern konnte.
    Ich schaute zur Decke.
    Sie schwebte hoch über unseren Köpfen. Dort verdichteten sich die Schatten, so daß sie aussah wie eine dunkle Kuppel, in der sich jemand verstecken konnte.
    »Ist er denn da?« flüsterte Eva.
    »Ich sehe ihn nicht«, erwiderte Gazza. Seine Stimme klang schon wieder klarer. Wie bei einem Menschen, der sich auf seine eigenen Kräfte besann. Das war durchaus positiv, aber er durfte Shimada nicht vergessen. Ich wolle ihm das auch sagen, als ein Geräusch uns alle irritierte.
    Es war da, aber wir fanden nicht genau heraus, von welcher Seite es kam.
    Automatisch drehten wir uns in verschiedene Richtungen. Die blaue Umgebung hatte sich nicht verändert. Die Schatten waren geblieben. Keiner zeigte einen Riß oder war dabei, sich aufzulösen.
    Und dennoch hatten wir das Klirren gehört. Über uns jetzt. Hell, aber beileibe nicht der Klang einer Glocke, eher wie von Ketten.
    Suko zog Eva Karman dicht an sich heran, als er in die Höhe schaute. Er wollte der Frau das Gefühl des Schutzes geben. So ängstlich war Eva nicht. Jeder von uns verkrampfte sich, als wir das Augenpaar in dem Schatten sahen.
    Die Umgebung war blau, aber wesentlich blauer waren die Augen Shimadas.
    Zwei kalte Sonnen. Oder auch Sterne. Ohne Gefühl. Zwei Ovale, die in die Tiefe starrten, aber trotzdem so wirkten, als hätten sie alles im Griff.
    Der Dämon war da. Er übersah nichts. Er war das Grauen. Er war der Tod und zugleich die lebende Legende.
    Das Klirren wiederholte sich nicht. Nur hatte das Geräusch auf meinem Rücken eine leichte Gänsehaut hinterlassen, und mir schwante Übles. Shimada war nicht nur erschienen, um uns auf seine Art und Weise zu begrüßen, die Tricks in seiner Hinterhand würden wir noch zu spüren bekommen.
    Gazza holte durch die Nase so laut Luft, daß wir es mitbekamen. Er konnte nicht mehr an sich halten. »Das ist er«, flüsterte der Japaner. »Verdammt, er hält sich dort oben versteckt. Ihr seht die Augen, nicht wahr?«
    Der Unterton in seiner Stimme gefiel mir überhaupt nicht. Es war zu ahnen, daß er Übles plante.
    Davon mußte ich ihn abhalten.
    Auch Suko stand wie auf dem Sprung. Wahrscheinlich verfolgte er denselben Gedanken wie ich, aber Gazza war letztendlich schneller. Plötzlich huschte er zurück. In der Bewegung noch riß er die Waffe hoch. Die Mündung zeigte zur Decke.
    Plötzlich huschten kleine Flämmchen hervor. Bläulich und leicht angerötet in der Dunkelheit und der Stille, die vom Krachen der Salve zerrissen wurde.
    Er feuerte. Gazza lachte und schrie dabei. Er zielte genau auf die beiden Augen, und er hätte sie in Stücken schießen müssen, das wäre normal gewesen, aber die Kugel pfiffen hindurch oder am Ziel vorbei, und sie jagten nicht mal mehr als Querschläger zurück, da sie gegen keinen Widerstand geprallt waren.
    Die Kugelgarbe war ins Leere gejagt. Da gab es keine Mauern, die uns umschlossen. Nur Schatten waren vorhanden, und da mußte man mit keinem Widerstand rechnen.
    Sie fegten weg. Möglicherweise wurden sie auch verschluckt. Das alles war für uns nicht zu sehen, und wir

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