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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über Eva Karman und Yakup Bescheid. Er wird versuchen, sie gegen Yakup einzusetzen, denn sie ist der große Trumpf in diesem verdammten Duell.«
    »Ja, das kann sein. Aber wo?«
    Suko hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Er kann die Festung erweitern. Er kann sie verschwinden lassen. Er kann sie verändern und sie für uns zum Grab werden lassen, aber ich denke mir, daß er gegen Yakup Mann gegen Mann antreten wird.«
    »Auf der Insel?«
    »Ja.«
    »Und wir stecken in seinem Gefängnis.«
    »Aus dem wir fliehen müssen.«
    »Sehr gut, dann geh vor.«
    »Das werde ich auch. Aber im übertragenen Sinne.« Trotz der angespannten Lage verfiel mein Freund in eine tiefe Nachdenklichkeit. Ich störte ihn dabei nicht. Aus Erfahrung wußte ich, daß Suko oft genug gute Ideen hatte.
    Ich schaute mich derweil um. Der Boden hatte seine feste Form behalten. Es gab nicht einen Riß. Er war glatt, als hätte man ihn aus polierten Steinen gebaut. Auch die Luft war klar. Ich schmeckte keinen Staub. Ich roch weder das Wasser noch das Gras der Insel. Auch wenn die Mauern eigentlich nur Scheinwände waren, so ließen sie doch nichts durch.
    Ich ging so weit vor, bis ich Widerstand spürte. Meine Handfläche berührte die Innenwand. Sie war kalt, sie bestand aus Stein. Trotzdem wollte ich nicht daran glauben. Sie kam mir eher vor wie ein Schatten, der sich verdichtet hatte. Ein Gas, das direkt in den festen Zustand übergegangen war.
    Kalt, klamm, leicht rußig, so ertastete ich die innere Wand der verdammten Festung. Selbst auf meinen Lippen spürte ich die Kälte.
    Das dunkle Blau bewegte sich nicht. Kein Zittern, kein Vibrieren, es war die absolute Starre, die mich umfangen hielt, aber nicht auf mich überging. Die Festung wollte mich nicht, noch nicht, aber sie würde mich später wollen, das stand fest.
    Ich schaute zurück.
    Suko hielt sich an derselben Stelle auf. Er war noch immer in Gedanken versunken, und als er den Kopf anhob, da wußte ich, daß ihm eine Lösung eingefallen war.
    »Kommst du, John?«
    »Nach draußen?«
    »Nein, aber mir ist etwas eingefallen. Wir werden mit Shimada reden, wir werden mit ihm einen Handel abschließen, und wir können ihm dabei einen Köder anbieten.«
    »Uns?«
    Suko wartete mit der Antwort, bis ich nahe genug an ihn herangekommen war. »Nein, nicht uns, denn ich habe vor, noch einige Jahre zu leben. Aber es gibt etwas anderes, das wir oder vielmehr ich ihm anbieten kann.«
    »Sorry, aber ich wüßte nicht …«
    »Doch, John, doch«, unterbrach er mich. »Ich werde ihm meine Dämonenpeitsche anbieten.«
    Es war ein Satz, wie ich ihn aus Sukos Mund noch nie gehört hatte. Deshalb war ich auch nicht in der Lage, ihm eine Antwort zu geben. Damit hätte ich auch nie rechnen können, und ich stand da, ohne eine Antwort zu geben.
    Ausgerechnet seine Peitsche!
    Das war ein Hammer. Das war unmöglich. Ich wußte selbst, wie sehr Suko daran hing. Und ich brauchte gar nicht erst darüber nachzudenken, wie oft uns die Peitsche schon das Leben gerettet hatte. Er besaß sie seit Jahren. Sie war eine mächtige Waffe. Ihre drei Riemen bestanden aus der Haut des Dämons Nyrana, und sie zerstörten andere schwarzmagische Gestalten mit vehementer Wucht.
    Sie wollte er aus der Hand geben? Nein, das konnte nicht sein. Ich mußte mich verhört haben uns schüttelte den Kopf.
    Suko lächelte kantig. »Was ist, John? Glaubst du mir nicht?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll.«
    »Du hast die Wahrheit gehört.«
    »Ja, das schon.« Diesmal nickte ich. »Aber ich habe sie nicht begriffen.«
    »Es ist einfach.«
    »Nein, das ist es nicht, Suko. Weißt du überhaupt, was du da gesagt hast?«
    »Sicher.«
    »Das glaube ich nicht. Du willst ihm die Peitsche überlassen. Und welche Gegenleistung verlangst du?«
    »Daß er seine Geisel freiläßt.«
    »Das wird er auch tun?« Meine Frage klang spöttisch. Ich konnte mir ein scharfes Lachen nicht verkneifen.
    »Ja, ich glaube daran. Er weiß doch, daß diese Peitsche etwas Besonderes ist.«
    »Hör mal zu, Suko, und schau dich auch um. Wir befinden uns in seiner Welt, in seiner Festung. Wir sind seine Gefangenen. Es müßte für ihn leicht sein, dir die Peitsche abzunehmen.
    Verstehst du das? Wir brauchen sie ihm gar nicht erst anzubieten. Er wird darüber lachen. Er wird sich amüsieren …«
    »Er ist beschäftigt. Wir sind im Moment noch zweitrangig für ihn. Er hat die Geisel, er hat seinen Trumpf, und er weiß auch, daß noch ein Todfeind in der Nähe

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