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JoJo Und Ich

JoJo Und Ich

Titel: JoJo Und Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Bernal
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Wasser. Noch ein Schlag, wieder ins Wasser. Wild schlug ich um mich, dann kam von hinten ein Wasserstoß.
    Aha, jetzt! Ich wirbelte herum, die Fäuste geballt.
    Ich hörte einen dumpfen Aufprall und erkannte undeutlich einen Delfinschnabel. JoJo! Er trieb den Hai zurück. Noch ein dumpfer Schlag.
    Jetzt, hoffte ich, waren die Zahnreihen wohl wieder weit genug weg.
    Da ich hier offenbar nichts mehr tun konnte, schwamm ich Richtung Strand und ließ den Hai in JoJos »Obhut«. Doch zu meiner Überraschung kam der Delfin hinter mir her und trieb den Hai ungefähr so, wie es ein Schäferhund mit seiner Herde tun würde. Ich hielt an und verfolgte diese düster-bedrohliche, aber irgendwie auch anmutige Szene. Von der Oberfläche her, die Maske unter Wasser, sah ich zu, wie JoJo mit dem Schnabel auf den Rücken des Hais drückte und ihn in meine Richtung schob. Aus den Kiemen des Fisches rieselte Sand, sicher von JoJo mit seiner schlauen Technik hineingeschaufelt. Der Hai schlug jetzt nicht mehr um sich, sondern bewegte sich nur noch äußerst sparsam; offenbar stellte er im Moment keine Bedrohung mehr dar. JoJo schob den Hai erneut kräftig an, direkt auf mich zu, und drehte ab, als sich der Fisch kurz vor meinen Händen befand, die ich schützend ausgestreckt hatte. Er landete in meinen Armen, und JoJo schob noch einmal, bis der Hai gegen meine Brust prallte. Mein einziger Gedanke war Flucht, doch dann sah ich, dass das Tier gegenwärtig viel zu schwach war, um eine Gefahr für mich darzustellen.
    Endlich ließ JoJo ihn in Ruhe, sodass ich ihn von mir wegschieben konnte, um in Richtung Strand weiterzuschwimmen. JoJo bugsierte den Hai direkt hinter mir her. Auf dem Anleger standen ein paar Leute, die das Spektakel verfolgten. Sie machten große Augen, als wir zu dritt näherkamen. Einige Tauchlehrer schnappten sich ihre Kameras und sprangen ins Wasser, um das Ereignis zu dokumentieren.
    »Dean«, rief Daniel mir zu, während er seine Bilder schoss, »du musst ja Nerven wie Drahtseile haben!«
    »Ganz und gar nicht«, rief ich zurück und deutete mit dem Daumen hinter mich, »nur ein in Salzwasser eingelegtes Gehirn, das auch schon mal scharfsinniger war.«
    Als ich aus dem Wasser steigen wollte, schob JoJo den Hai ein weiteres Mal auf mich zu. Er kam mit ziemlicher Wucht an, und ich streckte die Hände aus, um ihn abzufangen. Als ich ihn hielt, ließ JoJo von ihm ab, verfolgte aber genau, wie ich ihn ins tiefere Wasser zurückschob, wo er schwache Schwimmbewegungen zu machen begann. Sofort setzte ihm JoJo wieder zu und drückte ihn in den Sand. Ich rief meinen Freund und er kam auch, aber den Hai brachte er mit. Da er bereit schien, mir den Fisch zu überlassen, nahm ich das Geschenk an. Ich wollte nicht, dass er getötet wurde. JoJo pfiff eine ganze Folge von Tönen, bei der es sich, wie ich später herausfand, um seine Erkennungsmelodie handelte, eine ganz charakteristische Lautfolge, die jedem Delfin zu eigen ist wie uns Menschen der Name.
    Er »apportierte« seine Beute noch etliche Male. Bullenhaie sind grandiose Jäger und Räuber, dieser aber war jetzt all seiner Kräfte und Fähigkeiten beraubt und entsprechend ungeschützt. Vielleicht war er alt oder verletzt, dass er so mit sich umspringen ließ. Im Moment stellte er jedenfalls keine Bedrohung dar. Außerdem tat er mir leid. Also forderte ich JoJo auf, ihn mir noch einmal vorzuführen. Dann schnappte ich nach dem erschöpften Kerl und bugsierte ihn in Richtung der Liegeplätze.
    »Ich weiß, du bist der Sieger und willst ihn als Spielzeug«, sagte ich zu JoJo, »aber er ist ein Lebewesen wie du und ich, und auch ihm steht es zu, sich frei in seiner Welt zu bewegen.« Ich führte den Hai also weiter und sah mich nach einem möglichen Unterschlupf für ihn um. Ich spülte ihm so gut es ging den Sand aus den Kiemen und fand schließlich ein überhängendes Sims an einer Korallenbank, unter dem auch genügend Strömung für seine Kiemen herrschte. Hier war er vor JoJo geschützt und konnte wieder zu Kräften kommen. Ich gab meinem Freund ein sehr bestimmtes Nein!-Signal, damit er dem armen Kerl nicht weiter zusetzte.
    Der Hai zog sich so weit er eben konnte in seinen Schlupfwinkel zurück. JoJo folgte mir zum Strand, wo ich mich von ihm verabschiedete, und kehrte dann noch einmal zu dem Hai zurück. Der war jetzt aber nicht mehr zu erreichen, und so ließ ihn JoJo schließlich in Ruhe. Irgendwann würde der große Fisch in die türkisblaue Weite entkommen und in der

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