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JoJo Und Ich

JoJo Und Ich

Titel: JoJo Und Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Bernal
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Tiefe verschwinden, um wieder zu dem unerschrockenen Räuber zu werden, der er war. Und vielleicht würden wir ihn ja sogar noch einmal wiedersehen.
    Am Abend saßen Emily und ich beim Essen in meinem einsamen Felsennest. Die Sterne schienen zum Fenster herein, als wir uns über die Ereignisse des Tages austauschten und ich von der Hai-Rettung berichtete.
    »Weißt du was?«, sagte ich und legte die Gabel hin. »Ich glaube, dass sogar die mundförmige Narbe auf meiner Backe lächeln musste, als dieser arme Hai endlich seine Ruhe hatte.«
    »Wenn sie mal nicht jetzt noch lächelt«, erwiderte sie und strich mit dem Finger darüber, dann mit der Rückseite ihrer Hand über meine ganze Wange.
    Ich küsste ihre Fingerspitzen. Sie hatte recht. Durch JoJo wurde ich von Tag zu Tag mitfühlender.
    JoJo hat mir im Laufe der Zeit viele Haie »geschenkt«. Aber keiner sollte mehr so drangsaliert werden wie der erste, und deshalb übte ich mit JoJo ein entsprechendes Signal ein: ausgestreckter Arm mit einer drehenden Handbewegung. Das funktionierte sehr gut. Sobald JoJo mit einem Hai ankam, musste ich nur diese Bewegung machen, und schon lieferte er ihn bei mir ab. Dann versteckte ich den erschöpften Fisch an der bekannten Stelle, an der ihm JoJo nichts anhaben konnte.
    Natürlich begegneten wir nicht nur Haien, sondern schlossen auch Bekanntschaft mit allen möglichen anderen Meeresbewohnern, von denen es in den Riffen sehr viele gab. Hier zeigte sich, dass mein Signal nicht nur bei Haien und Rochen funktionierte, sondern auch bei Schildkröten, Barrakudas, allen Arten von Fischen und sonstigen Lebewesen, sogar bei meinem Hund, wenn er zu weit vom Ufer abkam. Außerdem waren wir gut über die Lieblingsstandorte der Krebse und Hummer unterrichtet und suchten ihre Verstecke immer wieder gern auf. Sobald sich JoJo ihnen auf seine muntere Art näherte, ging manchmal eine ganze Herde von Hummern durch, bis alle ein Versteck unter den Steinen gefunden hatten. Ich fühlte mich dabei manchmal wie ein Hund, der am Strand Möwen aufscheucht, aber die großen Spinnenkrabben waren nicht annähernd so unterhaltsam, weil sie sich nur schwer aus ihren Verstecken verjagen ließen.
    Die Krustentiere waren alle gut getarnt, aber JoJo kannte ihre Schlupfwinkel. Er wedelte sie aus ihren Löchern, und wir sahen zu, wie sie sich eilends ein neues Versteck suchten. Bei Krabben war er besonders hartnäckig, weil die sich so sicher verbarrikadiert fühlten. Den Hummern, die sich mit ihrem Schwanzrückstoß recht flink bewegten, setzte er gern nach, aber mit den Krabben verfuhr er anders, nämlich eher so, wie ich es bei dem Einsiedlerkrebs im Muschelgehäuse erlebt hatte. Er drückte den Schnabel mitten auf den Rückenpanzer und nagelte das Tier praktisch fest, bis es mit den Scheren nach ihm langte oder ich es irgendwie in Sicherheit brachte. Spinnenkrabben können recht groß werden und mit ihren Scheren durchaus ein menschliches Handgelenk umfassen. Ich ging im mer sehr vorsichtig mit ihnen um, schon im eigenen Interesse. Was Delfine und Krabben miteinander zu schaffen haben, wusste ich nicht, da ich das Spiel erstmals beobachtete und es womöglich auch für JoJo neu war. Aber wir sollten bald etwas lernen, das sich uns beiden einprägte – und sein Interesse erheblich dämpfte.
    Ein Tauchplatz, der den Namen Grouper Hole trug, enthielt ein großes Korallengewächs, in dem viele Krabben beiderlei Geschlechts lebten und das gern von Tauchern besucht wurde. Als JoJo meiner Unterrichtsgruppe einmal hierhin folgte, interessierte er sich vor allem für den oberen Teil des Riffs, denn dort lebten die meisten Krabben. Als Tauchlehrer fischte ich immer eines dieser Tiere vorsichtig aus seinem Unterschlupf und führte es der Gruppe vor, um es dann ebenso behutsam wieder zurückzulegen. JoJo hing dabei kopfunter über meiner Schulter und wartete, bis ich das Krustentier zur Vorführung absetzte. Anschließend schubste er es ein paar Mal an, bis es sich zu regen begann, und setzte es dann fest, sodass ich es mühelos ergreifen und an seinen Platz zurückbefördern konnte.
    Einmal war JoJo dabei so ungeduldig, dass er schon auf die Krabbe losging, als ich sie noch gar nicht ganz aus ihrem Versteck gehoben hatte. Dieses unbedachte Vorgehen sollte sich als wenig vorteilhaft erweisen. Solange man ruhig und vorsichtig mit ihnen umgeht, sind Krabben recht umgänglich. Aber JoJo wollte unbedingt spielen und im Mittelpunkt stehen. Bereits auf dem Weg hierher hatte

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