Jomikel
übersehen. Schnell krabbelte er darauf zu und begann ihn zu vernähen. Immerhin hatte das Gespinst der Hochwaldbäume einen entscheidenden Vorteil gegenüber den irdischen Ballonhüllen. Es war extrem reißfest. Aber wie er nun wusste hatte auch diese Reißfestigkeit ihre Grenzen.
Während er nähte und nähte sank die ARCHE bis auf wenige Meter über den Sandboden hinab. Joy schaffte es gerade noch rechtzeitig den Riss zu vernähen. Aber der Ballon hatte schon zu viel Gas verloren. Sie konnten nicht höher steigen. Einzelne Sanddünen reichten fast bis zu ihrer Höhe hinauf. Es half nichts sie mussten einen Teil ihres Wasservorrates opfern um neues Wasserstoffgas zu produzieren oder sie mussten Ballast abwerfen.
Ihr Ballast bestand aus Siebzehn Sandsäcken, die an der Reling der ARCHE hingen. Sie warfen sie über Bord und wurden dafür mit Hundert Meter belohnt. Aber jetzt hatten sie keinerlei Sicherheitsreserven mehr um in einem Notfall an Höhe zu gewinnen.
"Es nützt nichts, Zirkon." Begann Joy. "Wir brauchen unbedingt mehr Gas und wir müssen vorher landen und die Sandsäcke wieder füllen."
"Das wird gefährlich." Antwortete Zirkon. "Jederzeit kann ein Sandwurm oder ein Sandkriecher oder schlimmer noch ein Springwurm auftauchen."
"Wir müssen das Risiko eingehen. Wir haben keine andere Wahl." Entgegnete Joy.
Das Landen war einfach. Sie steuerten die ARCHE einfach auf die nächste etwa Einhundert Meter hohe Sanddüne zu und ließen sie auflaufen. Als Joy über die Reling kletterte und den heißen Sand berührte sprang er sofort an Bord zurück. Ohne Schutz für die Füße konnte der Sand nicht betreten werden. Er war einfach zu heiß.
Mit dicken Bandagen um die Füße schaufelte Joy den Sand wieder in die Säcke den sie kurz zuvor in die Wüste entleert hatten und befestigte sie wieder an der Reling. Zirkon überwachte die Wasserstoffproduktion wie Joy es ihm gezeigt hatte. Pro Arbeitsgang schaffte Joy zwei Sandsäcke, dann braucht er eine Pause. Da die Produktion des Gases ebenfalls längere Zeit brauchen würde machten sie sich auf einige sehr heiße Tage bereit.
Die Temperatur direkt über dem Sand lag bei Vierzig bis Fünfundvierzig Grad. Im Schatten des Ballons! Jede Bewegung wurde zur Qual. Dazu kam noch die ständige Anspannung eines Wurmangriffes. Aber sie schienen Glück zu haben. Nur einmal sahen sie einen großen Sandwurm durch die Wüste kriechen. Er zog einige Kilometer von ihnen entfernt vorbei. Richtig sehen konnten sie ihn nicht, dafür war er zu weit weg. Aber die Sandauftürmungen verrieten ihnen wo er gerade entlang kroch.
Als der Ballon endlich wieder gefüllt war und die Sandsäcke an ihren Platz hingen erfolgte der Angriff mehrerer Sandkriecher. Solange sie allerdings an Bord der ARCHE blieben waren sie sicher vor den kleinen scharfen Zähnen. Von dem eigentlichen Körper eines Sandkriechers sahen sie nichts. Nur die Duftwedel die hinter dem Kopf emporragten tauchten aus dem Sand auf. Mit ihnen roch der Sandkriecher seine Beute.
Als sie wieder in der Luft waren verloren sie diese Duftwedel aus den Augen. Die ARCHE war wieder in ihren Element. Aber sie hatten eine menge an Wasser verbraucht. Entweder sie fanden an den Bergen rund um die drei Kabel Wasser oder ihre Reise war dort zu Ende.
Insgesamt hatten sie drei Tage verloren. Außerdem mussten sie seitdem mit der Hälfte der tägliche Wasserration auskommen. Es wurde die Hölle aber sie schafften es. Für den Blick zu dem riesigen Kabel hatten sie kein Auge. Sie sahen nur den kleinen Fluss, der vom westlichen Kabelstrang zur Mitte hin floss. Gefährlich dicht überflogen sie die ersten Bergketten die diese Oase umgab. Joy registrierte kaum, das die Berge alle drei Kabelstränge umschlossen und inmitten der Wüste eine fruchtbare Insel schufen.
"Wasser." Krächzten sie beide und schlurften, kaum das das Luftschiff gelandet war, auf den Fluss zu.
Nach so langer Zeit wieder zu baden war ein Genus. Und sie frönten ihn ausgiebig lange. Erst als sie sich wieder ganz wohl fühlten kümmerten sie sich um ihr Luftschiff. Die Temperatur in dieser großen Oase lag immer noch bei rund 35 Grad. Aber hier wuchs Gras. Vereinzelt sogar Bäume. Wasser gab es reichlich. Es strömte aus dem Kabel und floss einige Kilometer in Richtung des mittleren Kabels davon.
Mehr hatten sie in im Augenblick nicht in Erfahrung bringen können. Sie waren zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen. Erst später viel ihnen der große Schatten
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