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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03 Der Fluss der Seelen
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Er sagt, unser König langweile ihn, und gegen Kankredin könne ohnehin niemand etwas ausrichten. Was Hern betrifft – nun, das fand ich heraus, als wir schlechte Neuigkeiten von Kars Adon erhielten.
    Der Sommer holte uns ein, während wir reisten. Wir näherten uns wieder dem Strom, was belebend auf Robin zu wirken schien, und gelangten in das Hügelland am Ende des großen Sees. Der See war wunder schön, so blau wie festgewordener Himmel. Die vielen Bäume, die ihn umstanden, spiegelten sich verkehrt herum in der Bläue. Doch die Menschen, die dort leben, verleideten mir den prächtigen Anblick. Sie schimpften uns Heiden und warfen mit Steinen nach uns. Entchen trug eine Narbe davon, die ihn bis ans Ende seines Lebens begleiten wird.
    Jay beendete das Steinewerfen, indem er sagte, wir seien Heidenprinzen und ständen unter dem Schutz der Magier. Robin war deswegen sehr ungehalten.
    »Was hätte ich denn sagen sollen, meine Dame?«, fragte Jay. »Versuch du es doch, ihnen die Wahrheit beizubringen.«
    Während wir dort waren, kamen Männer über die zerstörte Brücke, die sehr mit sich zufrieden waren. Sie hatten gegen Kars Adon gekämpft. Dass er es war, hatten sie an den Flaggen erkannt. Kars Adons Leute waren in einem Tal auf der anderen Seite des Stroms eingekesselt worden. Viele von ihnen fanden den Tod, bevor sie sich freikämpfen und fliehen konnten.
    »Warum habt ihr sie nicht alle getötet?«, fragte der König freundlich.
    Hern berichtete mir mit bleichem Gesicht davon. »Dieser Narr!«, rief er. »Dieser dämliche Trottel! Lässt sich auf einer Niederung einschließen, stell dir das nur vor!«
    Nun kannte ich den zweiten Teil von Herns Elend. Nachdem er an der sich selbst gestellten Aufgabe gescheitert war, hatte er sich mit den Träumen Kars Adons getröstet. Er wusste, dass er falsch handelte – darum war er so mürrisch –, doch er konnte nicht anders. Ich hatte mich oft gefragt, weshalb er des Königs täglichen Verlautbarungen über die Heiden so aufmerksam zuhörte – jetzt wusste ich es:
    Er hatte auf Neuigkeiten von Kars Adon gehofft. Nun, da wir sie haben, sind es schlechte Neuigkeiten. Der arme Hern. Zum Glück denkt unser König gar nicht daran, die Heiden zu bekämpfen. Hern müsste sonst feststellen, dass seine Treue zwei Seiten zugleich gehört.
    2.
    Nachdem wir den See hinter uns gelassen hatten, reisten wir durch den Wald. Robin wurde über Baumwurzeln durchgerüttelt und einmal sogar aus dem Wagen geschleudert. Mir schien, es wäre ihr Tod, wenn es so weiterging.
    »Geh zum König und sag ihm, der Eine möchte, dass wir anhalten, bis Robin wieder gesund ist«, sagte Entchen.
    Das war eine ausgezeichnete Idee. »Angenommen, ich behaupte, der Eine wünsche, dass wir in einem leeren Landhaus allein zurückgelassen werden?«, fragte ich.
    »Darauf geht er nicht ein«, meinte Entchen. »Er hat es auf den Einen abgesehen.« Und er hatte Recht.
    Unser König willigte ohne zu zögern ein, so lange zu kampieren, bis Robin genesen war. »Sieht immer noch ziemlich spitz im Gesicht aus, was?«, fragte er. Er zeigte in das knospende Grün. »Wie wär’s, wenn sie sich in dieser alten Mühle dort drüben ausruht? Wir schlagen davor unser Lager auf, und das Dorf auf der anderen Seite des Stroms wird uns verköstigen. Wir geben ihr ungefähr eine Woche. Es scheinen keine Heiden in der Nähe zu sein.«
    Ich hatte nicht geahnt, dass wir dem Strom so nahe waren; ich sah nur Wald. Stellt euch meine Überraschung vor, als ich bemerkte, dass der König die alte Mühle gegenüber von Iglingen gemeint hatte – die Mühle, in der das Gespenst einer Frau spukt und von der es heißt, der Strom habe verboten, sie zu benutzen. Ich sagte dem König, sie eigne sich trefflich. Ich wünschte nur, ich könnte Zwitts Gesicht sehen, wenn er davon erfuhr.
    Jay setzte in dem Stakkahn über, den Onkel Falk auf dem Mühlteich liegen hat, und überbrachte dem Dorf die königlichen Befehle. Schon bald setzten Zwitt und ein paar andere Dörfler in Booten auf unsere Seite über. Sie brachten einen kleinen Teil des Verlangten und beschwerten sich über die restlichen Forderungen. Ich glaube, dass das Essen knapp war. Das Hochwasser hatte sämtliche Gemüsebeete überschwemmt. Zwitt aber würde sich auch dann noch sträuben, wenn er auf einem meilenhohen Gemüseberg säße, und jemand ihn um eine Möhre bittet.
    Zwitt sah Hern neben dem König und erkannte ihn sofort. Er bat, den König allein sprechen zu dürfen. Als ich aus

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