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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01 Die Spielleute von Dalemark
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eilige Vorbereitungen im Gang. Die Männer löschten die Feuer, und versperrten mit den beiden Vorratswagen den einzigen Zugang zum Lager vom Wald aus. Diese Maßnahmen hätten Moril eigentlich beunruhigen müssen, doch er fühlte sich so sicher und glücklich wie seit Tagen nicht mehr. Im Licht der wenigen Laternen sah er, dass etwa fünfzig Mann hastig umherliefen, und viele von ihnen waren so hellhaarig und dunkelhäutig wie Kialan. Moril erinnerte sich, dass man im Norden oft solche Menschen sah; hier im Lager stach Keril als ungewöhnlich hervor, denn er war dunkelhaarig. Allerdings hatte er die gleiche Nase wie sein Sohn.
    Sie wurden in ein Zelt gebracht, und dort setzte man ihnen die beste Mahlzeit vor, die sie seit Markind genossen hatten. Während sie aßen, erfuhr Moril, dass der Graf seit zwei Tagen an dieser Stelle lagerte. In der vorherigen Nacht war er in der Hoffnung, Clennen zu treffen und Neues über Kialan zu erfahren, fast bis nach Niedertal vorgedrungen, und in dieser Nacht hatte er geplant, wieder genau so weit in den Süden vorzustoßen. So weit in den Süden gelockt hatte ihn Hendas Brief, in dem dieser ein Lösegeld für Kialan forderte. Bis zum Eintreffen des Briefes hatte man in Hannart angenommen, dass auch Kialan gehenkt worden sei.
    Müde und unzusammenhängend berichteten die drei, was ihnen bis sie zu Dagners Verhaftung widerfahren war. Keril, der sich über Clennens Tod zwar traurig, aber nicht erstaunt gezeigt hatte und keineswegs überrascht war, dass Lenina nach Markind gegangen war, unterbrach Moril zornig, als er von Dagner hörte. Sie waren sicher, dass er auch an Konian dachte, als er sagte: »Man stelle sich das nur vor einen Jungen in diesem Alter zu henken! Ich wünschte nur, ich könnte etwas tun … äh, Moril? Ist das dein Name?«
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Kialan. »Er heißt Osfameron. Und Brid heißt Manaliabrid.«
    Keril vergaß seine Wut und warf lachend den Kopf in den Nacken.
    »Was ist daran so komisch?«, fragte Brid. Was ihre Namen anging, war sie recht empfindlich.
    »Nun, die Geschichte wiederholt sich, nehme ich an«, sagte Keril. »Ihr müsst wissen, Kialan ist der Adon.«
    »Nein, das ist er nicht«, widersprach ihm Moril. »Der Adon lebte vor zweihundert Jahren. Das hat Kialan selbst gesagt.«
    »Aber der Erbe von Hannart wird immer der Adon genannt«, erklärte Keril, und wieder überkam ihn die Trauer, denn er dachte an Konian.
    Im Licht der sorgfältig beschatteten Laterne blickten Moril und Kialan sich an. Moril war völlig entgeistert. Wenn Kialan der Adon war, so hatte er, ohne es zu ahnen, fast einen Monat lang das Leben seiner liebsten Heldengestalt gelebt. Abenteuerlich war es ihm gewiss nicht vorgekommen. Moril dachte an den seltsamen Traum, den Kialan ihm erzählt hatte, und vermutete, dass sich darin die Geschichte tatsächlich wiederholte. »Warum hast du davon nichts gesagt?«, fragte er.
    »Ich hab nie daran gedacht«, antwortete Kialan. »Ich war bloß ich, und ich wollte nur nach Hause.« Auch er dachte an den Traum und wies mit einer Kopfbewegung auf seinen Vater. »Erzähl ihm von der Quidder.«
    Moril berichtete Keril, wie er Tholian und dessen Heer in Schlaf versetzt hatte. Keril staunte und bat Kialan, ihm die Geschichte zu bestätigen, aber im Großen und Ganzen nahm er sie genauso selbstverständlich hin wie Kialan. »Darf ich die Quidder einmal sehen?«, fragte er.
    Moril suchte sich tastend den Weg vom Zelt zum Wagen und kam mit der Quidder zurück. Keril nahm sie entgegen und hielt sie in den Lichtschein der Laterne. Er fuhr mit den Fingern über die Einlegearbeiten, über die eigenartigen Muster. »Ja, das ist sie wirklich«, sagte er. »Ich habe es immer für Prahlerei gehalten, wenn Clennen behauptete, sie habe Osfameron gehört, aber damals kannte ich mich mit der alten Schrift noch nicht so gut aus wie heute.« Mit dem Zeigefinger deutete er auf eine Linie von Schnörkeln und Punkten, die aus winzigen Perlmuttsplittern bestand. »Da steht es: ›Ich singe für Osfameron‹, und dort: ›Ich wandle in mehr als einer Welt.‹« Er lächelte Moril zu und reichte ihm die Quidder zurück. »Gib immer gut auf sie Acht.«
    In dieser Nacht schlief Moril mit der Quidder in den Armen ein, so weit von Kialans Knien und Ellbogen entfernt, wie es nur ging. Es war ein wenig eng, denn Keril hatte sein Zelt für Brid geräumt. Eigentlich hatte Moril noch weiter nachdenken wollen, aber dazu war er viel zu müde. Bei Tagesanbruch

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