Jordan, Penny
etwas sagen konnte, antwortete er grob: „Hören Sie, falls Sie in Herries’ Fußstapfen treten und uns jetzt auf eigene Rechnung erpressen wollen, können Sie sich die Mühe sparen …“ Er brach ab und errötete tief.
„Ich versichere Ihnen, dass ich keinesfalls eine derartige Absicht habe. Wie lange erpresst Simon Sie schon?“, fragte Miles freundlich.
„Praktisch seit dem Tag, als ich die Bank übernommen habe.“
„Mit mir hat er sich in Verbindung gesetzt, nachdem die Wirtschaftspresse auf meine Firma aufmerksam wurde“, fügte Alex niedergeschlagen hinzu. „Und ich habe den Verdacht, wir sind nicht die Einzigen.“
„Garantiert nicht!“, unterbrach Richard ihn ziemlich heftig. „Ich habe Nachforschungen anstellen lassen. Alle ehemaligen Mitglieder unseres dreimal verfluchten Klubs, die es zu etwas gebracht haben, sind ihm ausgeliefert. Er hat gewisse Unterlagen über uns … Fotos, Kopien des Mitgliederausweises … Schon damals muss er den Plan gehabt haben, sie einmal zu seinem Vorteil zu verwenden … Und wir dachten, er wäre wahnsinnig …“
„Er wäre wahnsinnig?“, fragte Miles scharf.
Naja, Sie erinnern sich doch, wie er war … Tim Wilding glaubte immerhin wirklich daran, dass wir den Teufel beschwören könnten, dessen bin ich sicher. Und nachdem Tim tot war – nun, da brach Simon richtig zusammen.“
„Er hat Pepper unmittelbar nach Tims Tod vergewaltigt, nicht wahr?“
„Ja … Allerdings bezeichnete er seine Tat als Strafe. Er machte Pepper für Tims Tod verantwortlich und behauptete, sie habe ihn verflucht oder einen ähnlichen Unsinn. Wir mussten mitmachen – wir hatten keine andere Wahl. Sonst wäre unsere Mitgliedschaft im Klub bekannt geworden, und man hätte uns vom College verwiesen. Natürlich wussten wir beide nicht genau, was Simon vorhatte.“
Miles zog die Augenbrauen in die Höhe. „Ein Mann zwingt Sie, ein junges Mädchen zu entführen und in seine Wohnung zu bringen, und Sie wissen nicht, was er mit ihr vorhat?“
Richard errötete erneut. „Na ja, Sie haben doch mit ihm zusammengewohnt und wissen, dass seine Neigung in eine andere Richtung ging. Er und Wilding …“
„Was konnte er Ihrer Meinung nach denn sonst mit ihr vorhaben?“
„Ich weiß es nicht. Wir hatten viel zu viel Angst und dachten nur daran, was passieren würde, wenn wir nicht mitmachten.“
Sie schwiegen eine Weile. Plötzlich sagte Alex unbehaglich: „Hören Sie, da ist etwas, was ich Ihnen erzählten sollte. Meine Frau – meine Frau ist neulich zu Pepper gegangen. Sie hatte den Verdacht, Pepper und ich hätten ein Verhältnis. Es geht ihr nicht besonders gut …“ Er errötete. „Seit einem – Unfall, der schon lange zurückliegt, ist sie unfruchtbar und wünscht sich verzweifelt ein Kind. Sie wollte Pepper bitten, mich aufzugeben.
Ich durchschaue Pepper Minesse einfach nicht. Sie ging mit Julia einkaufen, forderte sie auf, mit mir zu reden, und ließ mich anrufen, ich solle meine Frau bei ihr abholen. Sie hätte Julia an den Rand des Wahnsinns treiben können. Stattdessen hat sie sie beruhigt. Sie hat ihr sogar …“ Er zögerte kurz und fuhr unbeirrt fort: „Sie hat ihr sogar eine kleine Hoffnung gegeben – etwas, woran sie sich klammern kann. Wir haben es mit einer Adoption versucht, aber es gibt nicht genügend Kinder … Und jetzt redet Julia davon, irgendwo warte ein ganz besonderes Kind auf uns.“
Miles merkte, dass es Alex furchtbar schwerfiel, über diese schmerzlichen privaten Dinge zu sprechen. Richard Howell blieb skeptisch.
„Das ist alles nur ein Trick. Sie versucht, das Vertrauen Ihrer Frau zu gewinnen, damit Sie Ihnen später umso mehr schaden kann. Sie …“
„Julia braucht eine Aufgabe, um sich von dem Gedanken abzulenken, dass wir keine eigenen Kinder bekommen können. Ich habe ihr alle möglichen Beschäftigungen vorgeschlagen – bezahlte und unbezahlte. Aber sie hat nie auf mich gehört. Nun redet sie plötzlich davon, sich um behinderte Kinder kümmern zu wollen. In unserer Nähe ist ein neues Heim eröffnet worden … Ranger’s Hall.“
Miles runzelte die Stirn. Ranger’s Hall war das alte Haus von Colonel Whitegate. Er wollte einmal mit dem Ehepaar reden, das es leitete. Wenn Julia Barnett seelisch und körperlich dazu in der Lage war, konnte sie sicher zeitweise dort ehrenamtlich tätig werden.
„Ich bin ziemlich verwirrt“, gab Alex zu, nachdem er geendet hatte. „Diese Frau ist meine Feindin, und trotzdem hat sie meiner Frau
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