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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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die mussten sie in diesem Augenblick geradezu höllisch quälen.
    „Wir sind beide allein, Pepper. Schließlich reicht einer von uns, um …“
    „Wagen Sie es nicht!“, schrie Pepper verzweifelt und hielt sich die Ohren zu. Er wollte sie also auch vergewaltigen, wie es schon einmal geschehen war. Er wollte …
    „Ich wollte sagen, dass einer von uns reicht, um Ihnen klarzumachen, dass Sie sich in einer ebenso heiklen Lage befinden wie wir. Und dazu hat man mich ausgewählt!“
    Jetzt hatte er Peppers volle Aufmerksamkeit. Sie sah ihn mit einer Mischung aus Angst und einem winzigen Hoffnungsschimmer an, dass er ihr vielleicht doch nichts tun wollte.
    „Weshalb habe ich mir wohl solche Mühe gegeben, aus uns ein Liebespaar zu machen, Pepper?“ Sie runzelte die Stirn. „Wir sind kein Liebespaar!“
    „Nein, aber alle Welt glaubt es, nicht wahr?“
    Das ließ sich nicht bestreiten.
    „Wie lange wird Minesse Management ohne Sie zurechtkommen?“
    Pepper starrte Miles ungläubig an. „Damit kommen Sie nie durch!“, erklärte sie heiser und begriff langsam. Oh, weshalb hatte sie nicht an diese Möglichkeit gedacht!
    „Geben Sie mir die Akten und eine schriftliche Zusicherung, dass nichts von deren Inhalt veröffentlich wird, dann ist es nicht nötig“, erklärte Miles ruhig.
    Inständig hoffte er, dass Pepper sich weigern würde, die Unterlagen herauszugeben. Die Sache war schon viel zu weit fortgeschritten. Er bezweifelte, dass Simon Herries Ruhe geben würde, bevor er Pepper aus dem Weg geschafft hatte. Aber das durfte er ihr jetzt noch nicht sagen. Später, wenn sie ihm vertraute …
    Falls es je so weit kommt, überlegte er und erinnerte sich an die Angst und die Ablehnung, die jede Faser ihres Körpers verriet, sobald er sie berührte.
    „Das wird Ihnen niemals gelingen … Man wird nach mir suchen – nach uns. Und wenn man herausfindet, dass Sie mich entführt haben …“
    „Entführt?“ Miles zog die Augenbrauen zweifelnd in die Höhe. „Das wird wohl kaum jemand annehmen. Wenn eine Frau mit ihrem neuesten Liebhaber verreist – erst recht eine Frau wie Pepper Minesse –, kommt sicher niemand auf den Gedanken, sie sei unfreiwillig mit ihm gegangen.“
    Pepper starrte ihn an. Zu spät begriff sie, was er vorhatte. Er hatte recht – niemand würde sich fragen, weshalb sie mit ihm verschwunden war.
    „Und wenn ich mich weigere, die Akten herauszugeben?“
    „Dann werden unsere führenden Zeitungen diskret die Nachricht verbreiten, Miss Pepper Minesse habe wegen Überarbeitung und Nervosität einen unbegrenzten Urlaub antreten müssen.“
    Wenn Miles diese Drohung wahr machte, wäre ihre Firma über Nacht ruiniert, erkannte Pepper entsetzt. Keiner würde noch mit ihr zusammenarbeiten wollen.
    „Das werden Sie doch nicht wagen!“, keuchte sie.
    „O doch, das wissen Sie genau. Aber es muss nicht sein – Sie brauchen uns nur die Akten zu übergeben.“
    „Niemals!“, fuhr Pepper auf und merkte in ihrer Verärgerung nicht, wie erleichtert Miles war.
    „Nun“, meinte er seidenweich, „dann wollen wir einmal feststellen, ob eine kurze Abwesenheit von Minesse Management – sagen wir zwei Wochen – Sie nicht umstimmen kann. Ohne seinen Kapitän gerät ein Schiff rasch in gefährliche Wasser, das ist Ihnen sicher bekannt.“
    Pepper war entschlossen, nicht nachzugeben. Es musste einen anderen Ausweg geben.
    „Zwei Wochen?“, fragte sie spöttisch. „Sie wollen mich zwei Wochen hier einsperren?“
    „Nicht hier.“ Miles lächelte sie an, und etwas in seinem Lächeln weckte ihre uralten Instinkte. Dieser Mann wollte mehr von ihr als nur Rache – sogar mehr als nur ihre Zustimmung zu seinem Plan. Er wollte …
    Sie sah ihn an und war den ungeheuerlichen Gefühlen, die sich in ihr regten, nicht mehr gewachsen. Viele Männer hatten sie schon begehrt, sie konnte sie nicht mehr zählen, aber keiner war wie dieser. Miles begehrte sie anders, nicht so offen, nicht rein sexuell, sondern beinahe verstandesmäßig. Und das war viel, viel gefährlicher.
    „Ich mache mir eine Tasse Kaffee. Möchten Sie auch eine?“
    Pepper wollte schon stolz ablehnen. Aber sie hatte beim Friseur keinen Kaffee bekommen, weil es dort so voll gewesen war, und das Wasser lief ihr im Mund zusammen.
    Miles stand auf und sagte beiläufig: „Übrigens, damit Sie sich gar nicht erst die Mühe machen: Das Telefon ist abgestellt, und die einzige Tür zu dieser Wohnung ist sicher verschlossen.“
    Pepper sah ihn widerwillig an.

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