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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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er merkte, dass sie ihn beobachtete, legte er das Blatt beiseite und sah sie fragend an.
    Dies war wirklich der komplizierteste und unergründlichste Mann, dem sie je begegnet war. Anstatt sich über ihre Feigheit lustig zu machen, tat er, als wäre nichts geschehen. Jeder andere Mann hätte nicht widerstehen können und eine Bemerkung über den Unterschied zwischen ihrem harten geschäftlichen Verhalten und ihre panische Angst bei der ersten Andeutung einer Gefahr gemacht.
    „Sobald das Flugzeug gelandet ist, gehe ich hin und erkläre, dass Sie mich entführt haben!“
    Miles beobachtete sie interessiert. „Wirklich? Falls Sie die Absicht haben, sich an den Piloten und seine Mannschaft zu wenden, können Sie sich die Mühe sparen. Ich habe den Männer schon erzählt, dass wir uns gestritten haben und Sie vermutlich behaupten würden, ich hätte Sie entführt, um sich an mir zu rächen.“
    Pepper starrte ihn an und erkannte, dass Miles ihr auch in diesem Fall gründlich einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
    Die Maschine landete. Auf dem Flughafen war es heiß und laut, und die Luft war erfüllt von exotischen Gerüchen und Stimmen. Pepper stand unbeweglich da und blickte nachdenklich um sich.
    Indien, war ihr erster Gedanke, nachdem sie ihre Umgebung genauer betrachtet hatte, sie waren irgendwo in Indien. Miles rief ihren Namen, doch als sie sich nach ihm umdrehte, sah sie ihn nirgends. Ringsum war nur eine brodelnde Menschenmenge mit fremden Gesichtern, die in einer ihr unbekannten Sprache redeten.
    Das Entsetzen über ihre Entführung und die fremde Umgebung versetzten Pepper in eine ungewöhnliche Panik. Sie begann zu zittern, und das Blut rauschte in ihren Adern. Verzweifelt hielt sie nach Miles Ausschau und suchte inmitten der Gestalten mit den Turbanen nach ihm. Doch sie fand ihn nicht, und einen schrecklichen Augenblick lang dachte sie, er hätte sie absichtlich zwischen diesen unbekannten Menschen, deren Sprache sie nicht verstand, ohne Geld und Papiere allein gelassen.
    Sofort machten sich die Erlebnisse ihrer Kindheit bei dem Zigeunerstamm wieder bemerkbar. Übermäßig stark empfand sie, dass sie hier fremd war, und sie hatte Angst vor all den Menschen und deren Reaktion auf ihr „Anderssein“. Am liebsten wäre sie davongelaufen und hätte sich vor den neugierigen Blicken versteckt.
    Jemand berührte sie, und sie fuhr herum. Miles stand hinter ihr und runzelte die Stirn. Er merkte, dass sie zitterte, und zog sie näher an sich. Schon fühlte Pepper sich besser, und sie war richtig froh, dass er da war.
    Vor Schreck über diese Erkenntnis schwieg Pepper während der gesamten Zoll- und Passformalitäten. Sie war es nicht gewohnt, von anderen Menschen abhängig zu sein, erst recht nicht von einem Mann wie Miles French, der eigentlich ihr Feind war.
    Peppers Sanftmut verblüffte Miles. Besorgnis mischte sich in seine Erleichterung darüber, dass sein Plan bisher so gut geklappt hatte. Auf Wut, schlechte Laune, ja selbst einen körperlichen Angriff war er gefasst gewesen, aber nicht auf diese friedliche, dumpfe Hinnahme der Ereignisse.
    War das Medikament, das er Pepper gegeben hatte, zu stark gewesen? Oder hatte die Entführung eine psychische Wirkung auf sie, die auf die seinerzeitige Erfahrung mit Alex und Richard zurückzuführen war?
    Zum ersten Mal überlegte Miles, ob sein Plan klug war. Aber welche Möglichkeit hätte er sonst gehabt? Hier war Pepper vor Simon Herries sicher, auch wenn sie niemals glauben würde, dass er völlig selbstlos gehandelt hatte.
    Seit er wusste, dass es keine Liebhaber in Peppers Leben gab, war ihm klar, welch einen Schaden Simon ihr zugefügt hatte. Eine Frau mit einer solchen Belastung zu lieben verbot sich für jeden vernünftigen Mann.
    Zu lieben? fragte Miles sich entsetzt? Wie kam er auf diesen Gedanken? Er kannte Pepper ja kaum – hatte erst wenige Male mit ihr gesprochen.
    Trotzdem kennst du sie, spottete seine innere Stimme. Du weißt alles über sie.
    Tief im Innern sehnte sich Miles schon seit einer ganzen Weile nach der Gemeinschaft mit einem weiblichen Wesen, das die Leere in seinem Leben ausfüllte. Aber diese Frau konnte doch nicht Pepper Minesse sein?
    Immer hatte er sich auf seinen Instinkt verlassen. Er war so sehr ein Teil von ihm, dass er ihn selten infrage stellte. Bis jetzt … Denn jetzt sagte ihm dieser Instinkt, dass er die Frau gefunden hatte, die er sich an seiner Seite wünschte.
    Er blickte zu Pepper hinüber. Selbst nach dem

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