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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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langen Flug sah sie noch schön aus. Ihre Wildheit hatte sich gelegt, der äußere Glamour war verschwunden, aber das Eigentliche, Essenzielle war geblieben. Gern hätte er ihre Haut gestreichelt, ihr das Haar aus dem Gesicht geschoben und sie schützend an sich gezogen.
    Miles lächelte innerlich und stellte sich vor, wie Pepper reagieren würde, wenn sie seine Gedanken lesen könnte. Seine meisten weiblichen Bekannten waren moderne, dynamische Karrierefrauen, die keinen Mann zu ihrem Schutz benötigten.
    „Wohin gehen wir?“
    Peppers Stimme brachte Miles in die Wirklichkeit zurück. Er sah sie an und wünschte, es hätte eine einfachere Möglichkeit gegeben, seine Aufgabe zu erledigen.
    „Warten Sie es ab.“ Er berührte ihren Arm und führte sie zum Hubschrauberflugplatz, wo sein Klient einen Privathelikopter untergestellt hatte. Der Pilot erwartete sie bereits, und ein Träger brachte ihr Gepäck.
    Pepper schaute die Maschine verblüfft an. Miles merkte, dass sie zögerte, und hob sie auf die Arme. Der Pilot lächelte verständnisvoll, und Pepper warf den beiden einen wütenden Blick zu.
    Es war zu dunkel, um zu erkennen, wohin sie flogen. Außerdem hatte sie viel zu viel Angst, um nach unten zu schauen. Vielleicht wurde ihr dann noch elender, als sie sich jetzt schon fühlte.
    Miles sah ihr blasses Gesicht und ihre verkrampften Hände und legte beruhigend seine Hand hinüber. Pepper öffnete die Augen und sah ihn an. Sie erinnerte ihn an ein wütendes, verängstigtes Kätzchen, das jeden Augenblick losfauchen und kratzen konnte.
    Er lächelte selbst über diesen typisch männlichen Vergleich. Manche Dinge waren wohl so tief in der männlichen Psyche verwurzelt, dass sie sich nicht so leicht ausmerzen ließen.
    Der Hubschrauberflug schien eine Ewigkeit zu dauern, aber endlich ging es abwärts. Pepper öffnete die Augen und schloss sie sofort wieder angesichts der zahlreichen Scheinwerfer, die den Landeplatz ausleuchteten. Der Hubschrauber setzte auf und blieb stehen.
    Miles öffnete die Tür auf seiner Seite, stieg aus und drehte sich herum, um Pepper hinauszuhelfen. Sie wollte seine Hilfe ablehnen, aber der Abstand zum Boden war zu groß. Der Pilot lud ihr Gepäck aus, und wohl ein Dutzend braune Hände griffen danach. Die Angestellten trugen es fort. Während Miles Pepper in den dunklen Schatten hinter den Lampen zog, flog der Hubschrauber wieder weg. Pepper sah ihm zitternd vor Besorgnis und Erregung nach.
    Verstohlen blickte sie zu dem Mann an ihrer Seite. Sie hatte keinerlei Erfahrung mit Männern – höchstens, wie sie sie niederringen konnte. Doch ihre Chancen, Miles zu überlisten, waren äußerst gering. Seine Mischung aus bedächtiger guter Laune und knallharter Entschlossenheit entwaffnet sie. Und das machte ihr Angst.
    „Hier entlang.“ Miles berührte Peppers Arm und führte sie zwischen den üppig bepflanzten Terrakottakübeln hindurch. Der Nachthimmel war mit Sternen übersät, und der Mond ging eben unter. Pepper nahm die Türme und Gitter, die Bögen und den schweren Duft der Blüten nur verschwommen wahr, während Miles sie zahlreiche Stufen hinab und durch eine Tür in einen kühlen, nur schwach beleuchteten Raum führte.
    Ihre Absätze hallten auf dem schachbrettartig gefliesten Boden. Schwere geschnitzte Möbel standen an den Wänden, und dichte Vorhänge verdeckten die Fenster. Der Raum wirkte beinahe maurisch.
    Eine Frau kam herein. Geräuschlos glitt sie über den Boden. Sie war rundlich, mit einem Sari bekleidet, und trug ein Kastenmal auf der Stirn. Lächelnd begrüßte sie Miles in einer Sprache, die Pepper nicht verstand.
    Er hörte ihr zu und übersetzte ihre Worte.
    „Maja sagt, dass sie eine Mahlzeit für uns vorbereitet hat. Aber die Zimmer sind ebenfalls fertig, falls Sie sich lieber ausruhen möchten.“
    Pepper hatte jedes Gefühl für Zeit verloren. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Uhr es sein mochte. Außerdem war sie furchtbar erschöpft, und der Gedanke, endlich allein sein zu können, war verführerisch.
    Maja lächelte erneut, verbeugte sich und gab Pepper ein Zeichen mitzukommen.
    Pepper folgte ihr durch unendliche viele Korridore, bis sie schließlich vor einer schweren geschnitzten Tür stehen blieben. Maja öffnete sie und bat Pepper mit einer Handbewegung einzutreten.
    Wie im ersten Raum bestand die Einrichtung auch hier aus reich verzierten geschnitzten Möbeln. Ein schwerer kostbarer Seidenüberwurf lag auf dem riesigen Bett unter dem schützenden

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