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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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Moskitonetz. Hier und da unterbrachen weiche Seidenbrücken die dunkle Fläche des polierten Bodens.
    Maja wartete lächelnd, während Pepper das prächtige Zimmer betrachtete.
    Nach einer Weile durchquerte sie den Raum und öffnete eine weitere Tür. Pepper folgte ihr durch einen langen, korridorähnlichen Raum mit Spiegeln und Schränken, der offensichtlich als Ankleidezimmer gedacht war. Eine weitere Tür führte in ihr eigenes Badezimmer. Die Größe des runden Marmorbades verblüffte Pepper. Intarsien aus Jade waren in die goldenen Armaturen eingelegt, und der Boden bestand aus hochglanzpoliertem Malachit.
    Die prachtvolle Suite passte zu einem Luxusweibchen, dessen einzige Aufgabe es war, dem Mann zu gefallen, der ihr so etwas bieten konnte. Sie fragte sich, ob Miles French bewusst diese Räume für sie ausgesucht hatte. Wenn er wüsste, dass ihre viel gerühmte sexuelle Erfahrung nichts als Schwindel war …
    Pepper zitterte trotz der angenehm temperierten Räume.
    Maja merkte, dass Peppers Augen vor Angst ganz dunkel wurden, und berührte ihren Arm. Pepper lächelte zurück. Wenn sie doch irgendeine Möglichkeit hätte, mit dieser Frau zu reden und ihr all jene Fragen zu stellen, die sie quälten. Wo in aller Welt war sie hier?
    Maja deutete auf das Bad, drehte die Hähne auf und gab Pepper ein Zeichen, sich auszuziehen. Offensichtlich wollte sie bei ihr bleiben. Aber in welcher Eigenschaft? Als Kammerzofe oder als Wächterin?
    Pepper war zu erschöpft, um lange darüber nachzudenken.
    Obwohl sie ein Leben lang entschlossen auf ihre Unabhängigkeit bestanden hatte, überließ sie sich beinahe fügsam Majas Diensten, als wäre sie nur ein weiteres Spielzeug eines reichen Mannes, der sich ein solches Haus und solchen Luxus leisten konnte.

18. KAPITEL
    P  epper schlief lange und tief. Endlich öffnete sie die Augen, sah die Morgensonne und rekelte sich träge in dem bequemsten Bett, in dem sie je geschlafen hatte. Das Moskitonetz dämpfte das Licht und wirkte wie ein feiner Nebel. Pepper war nackt unter die Laken gekrochen, denn sie war zu müde gewesen, um zu warten, bis Maja ihren Koffer ausgepackt hatte. Jetzt entdeckte sie einen Morgenmantel, der ordentlich über die Ottomane zu Füßen ihres Bettes gelegt worden war.
    Sie zog sie heran und wunderte sich über das extravagante tabakbraune Modell. Der Mantel hatte einen strengen, beinahe männlichen Schnitt. Als sie ihn auf ihrer nackten Haut fühlte, stand ihr plötzlich quälend deutlich das Bild von Miles French vor Augen.
    Die Hitze macht mir wohl jetzt schon zu schaffen, dachte Pepper missmutig. Gestern Abend hatte sie Miles leider in dem Glauben gelassen, sie nähme die Entführung wehrlos hin. Heute würde er feststellen, dass sie keinesfalls eine leichte Beute für ihn war.
    Pepper badete und zog die Sachen an, die sie im Schrank gefunden hatte. Alle waren aus kühler reiner Baumwolle und genau in ihrer Größe. Stirnrunzelnd betrachtete sie die Etiketten und erkannte die Läden in Knightsbridge, aus denen sie stammten.
    Hatte Miles dies alles selbst für sie gekauft? Der Gedanke, dass er die feine Unterwäsche in der Hand gehabt hatte, war nicht gerade angenehm. Pepper war beinahe, als hätte er sie selbst berührt.
    Sie schob den Gedanken als zu fantasievoll beiseite und kämmte ihr Haar. Sie war nervös und kam sich wie in einer Falle vor. Sie wusste ja nicht einmal, wie sie von ihrem Zimmer zu dem Salon zurückfinden sollte.
    Als hätte Maja ihre Gedanken erraten, klopfte sie in diesem Augenblick an die Tür und trat ein. Sie strahlte, weil Pepper schon aufgestanden und angezogen war, und gab ihr ein Zeichen, ihr zu folgen. Erneut liefen sie zahlreiche Korridore entlang und traten in einen schattigen Hof hinaus. Ein Springbrunnen plätscherte in der Mitte und vermittelte eine Atmosphäre der Ruhe.
    Plötzlich erstarrte Pepper, denn sie hatte Miles French entdeckt. Er saß an einem Tisch, auf dem sich frisches Obst, eine Kaffeekanne und Gebäck befand, das wie frisch gebackene Zimtschnitten duftete.
    Maja verschwand stumm. Pepper blickte sich interessiert um und versuchte, sich wieder zu fassen. Blassrosa gestrichene Mauern, Mobiliar, das spanisch oder vielleicht auch portugiesisch wirkte … Doch Maja war eindeutig Inderin. Und der Flughafen und der kräftige Duft der Gewürze, der dort in der Luft gehangen hatte, gehörten ebenfalls nicht nach Europa.
    Pepper betrachtete die tropischen Schlingpflanzen, die die Wände bedeckten, und spürte die

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