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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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feuchte Hitze. Miles zog einen Stuhl für sie zurück, und sie setzte sich wie eine Schlafwandlerin.
    „Wo sind wir hier?“ Sie hatte fordernd sprechen wollen, doch ihre Stimme klang eher bittend.
    „In Goa“, antwortete Miles sofort, „einer ehemaligen portugiesischen Kolonie. Die Villa gehörte einem portugiesischen Adeligen, einem ‚Conde‘. Inzwischen ist der Gewürzhandel, der den Reichtum seiner Familie begründete, zurückgegangen, deshalb musste er seinen Besitz an einen Klienten von mir verkaufen. Das Haus ist buchstäblich nur mit dem Hubschrauber zu erreichen.“
    Pepper sah ihn an und war sicher, dass er die Wahrheit sprach.
    „Die ehemaligen Felder sind längst wieder vom Dschungel überwuchert worden“, fuhr Miles fort. „Das nächste Dorf liegt zwanzig Meilen entfernt und die nächste Eisenbahnstation beinahe fünfzig Meilen. Dies ist ein vergessenes Plätzchen der Welt, wenn auch vermutlich nicht mehr für lange. Die Küste ist wunderschön – weicher goldener Strand, dunkelblauer Ozean. Ich wusste gar nicht, dass es solch eine Einsamkeit noch gibt. Leider sind wir zu weit weg, um sie zu genießen.“
    In Wirklichkeit waren sie nur rund zwölf Meilen vom Wasser entfernt, und in einem der Nebengebäude stand ein alter Landrover, mit dem sie bequem dorthin gelangen konnten. Aber das wollte Miles Pepper nicht verraten.
    Ohne Make-up und mit offenem Haar wirkte Pepper wie ein junges Mädchen. Ihre Verletzlichkeit überraschte ihn. Am liebsten wäre er aufgestanden, um sie zu trösten und die Angst zu vertreiben, die bei seinem Anblick wieder aufgeflackert war. Aber er wusste, dass es ihm nicht gelingen würde.
    Der Hubschrauber sollte in zwei Wochen zurückkehren. Bis dahin hatte er Pepper hoffentlich davon überzeugt, wie gefährlich Simon Herries war, sodass sie ihre Rachepläne aufgab.
    „Frühstücken Sie erst einmal“, lud er sie ein.
    Pepper wollte schon ablehnen, aber was nützte es, wenn sie hier verhungerte? Achselzuckend beschloss sie, einfach zu tun, als wäre Miles French nicht vorhanden.
    Leider klappte das nicht so, wie sie es sich vorstellte.
    Nach dem Frühstück, das sie schweigend eingenommen hatten, entschuldigte sich Miles und meinte, Pepper wolle sicher lieber allein sein.
    „Ich habe etwas Arbeit mitgebracht, die ich hier erledigen möchte. Wollen Sie sich inzwischen die Gärten ansehen? Sie sind wunderschön. Maja wird Sie begleiten.“
    Maja war also tatsächlich ihre Wächterin. Pepper unterdrückte ihre Verärgerung, als die Inderin auftauchte. Miles und sie unterhielten sich eine Weile und lachten über einen Scherz von ihm.
    Es war lächerlich, sich derart ausgeschlossen zu fühlen, aber Pepper konnte es nicht ändern. Sie war entschlossen, Miles’ Vorschlag nicht anzunehmen. Doch zehn Minuten später war sie so nervös und langweilte sich derart, dass sie froh über Majas Angebot war, einen Rundgang mit ihr zu machen.
    Während der nächsten Tage wurde Pepper langsam mit dem Gelände und der Villa vertraut. Dies war eine der schönsten Anlagen, die sie je gesehen hatte. Doch die Luft war von einer solchen betörenden Sinnlichkeit erfüllt, und die träge Laszivität, die hier herrschte, passte so wenig zu ihrem Wesen, dass Pepper immer gereizter wurde.
    Sie wusste inzwischen, dass eine kleine Armee von Leuten innerhalb der Mauern der Villa lebte und diese für den Besitzer instand hielt. Außerdem hatte sie erfahren, dass das Haus tatsächlich so abgeschieden lag, wie Miles behauptete. Es gab kein Telefon, ja überhaupt keine Möglichkeit, mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen.
    Peppers selbst auferlegtes Schweigen hielt nicht lange an. Sie merkte, dass es viel angenehmer war, ihren Zorn bei jemandem abzuladen, anstatt Miles eisig zu ignorieren. Doch soviel sie auch schimpfte oder forderte, Miles behielt seine kameradschaftliche Fassade bei.
    Pepper ließ sich davon nicht täuschen. Unter seinen Samthandschuhen verbarg sich eine eiserne Faust. Dieser Mann wusste genau, was er tat.
    „Machen Sie sich eigentlich keine Sorgen?“, reizte sie ihn eines Abends, als sie ihre Mahlzeiten beendet hatten. „Vielleicht möchte Sie jemand dringend sprechen. Wichtige Fälle könnten Ihnen entgehen.“
    „Nein … Rechtsfälle sind wie Straßenbahnen: es kommt eine weitere nach“, zog Miles sie auf. „Außerdem halte ich nichts davon, mich von der Arbeit beherrschen zu lassen. Die Arbeit ist nur ein Teil des Lebens.“ Er lächelte freundlich. „Alles in Maßen: Das

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