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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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verlangte, dass sie eingeschlossen wurde.
    Die Waffe lag gut in der Hand. Das Gefühl des kühlen glatten Metalls unter den Fingerspitzen war seltsam befriedigend – es beruhigte ihn beinahe. Die Munition besaß er ebenfalls. Sie war in derselben Schublade wie die Waffe gewesen.
    Am Donnerstag aß Simon nicht mit Lucy zu Mittag. In seinem Postfach hatte sich ein Brief von seinen Anwälten befunden, die ihn zu einem Gespräch baten. Bestimmt ging es um die Scheidung. Nachdem er mit Pepper Minesse fertig war, würde er auch Elizabeth bestrafen müssen. Sie hatte ihm die Kinder fortgenommen und ihn an seine Feinde verraten.
    Überall war er jetzt von Feinden umgeben. Tim kam im Schlaf zu ihm und warnte ihn davor. Draußen bewegte Simon sich verstohlen und mit der Verschlagenheit eines Geisteskranken, wählte immer wieder andere Wegstrecken zu seinen Zielen und vergewisserte sich ständig, dass er nicht verfolgt wurde. Tim hatte ihn darauf hingewiesen, dass Pepper Minesse eine sehr kluge Frau wäre, vor der er sich in Acht nehmen müsse.
    Diesmal würde er seine Aufgabe gründlich erledigen. Beim letzten Mal war er zu nachsichtig gewesen.
    Der Wahnsinn überkam ihn erneut, wie immer, wenn er an Pepper dachte. Es war, als vernebele eine schwarze Wolke sein Hirn und schalte jeden Gedanken aus. Ihm wurde schlecht, und sein Herz pochte wie im Fieber. Gleichzeitig war er freudig erregt, und seine Wahrnehmung war so geschärft, dass er sich nahe einem euphorischen Zustand glaubte. Er lief in der kleinen Wohnung auf und ab, nannte lautlos Peppers Namen und wurde von einer derartigen Blutgier gepackt, dass alles andere dahinter zurücktrat.
    Anschließend lag er glückselig wie in Trance da. In diesen Augenblicken des Hochgefühls stand ihm Tim am deutlichsten vor Augen.
    Pepper verließ ihr Büro am Donnerstag ziemlich spät, und sie fragte sich kläglich, ob es etwas mit ihrer unbewussten Angst vor dem Zusammentreffen mit Nick zu tun hatte.
    Sie musste sich beeilen, um fertig zu werden, als Nick sie abholte. Die Frau, die Miles mit ihrem Schutz beauftragt hatte, folgte dem Paar pflichtgemäß in einem gemieteten Wagen. Sie sah, wie die beiden ein exklusives Londoner Restaurant betraten, und wartete geduldig.
    Drinnen straffte sich Pepper, als Nick ihr aus dem Mantel half, und lehnte einen Aperitif ab. Sie war so gereizt, dass sie ihm am liebsten gleich alles erzählt hätte und anschließend wieder nach Hause gefahren wäre. Nick hatte längst bemerkt, wie nervös sie war. Sie erkannte es an seinem Blick.
    Der Oberkellner führte sie an ihren Tisch und legte ihnen die elegante Speisekarte vor. Pepper hatte keinen Appetit. Die meisten Tische um sie herum waren besetzt. Stars von Bühne, Film und Fernsehen bevorzugten das Lokal ebenso wie der Adel. Es war kein modischer Treffpunkt, der heute öffnete und morgen wieder schloss, es besaß seit Jahrzehnten einen guten Ruf.
    Nach dem vergeblichen Versuch, sich auf die Speisekarte zu konzentrieren, gab Pepper es auf. „Nick, ich muss Ihnen etwas sagen …“
    Nick begehrte Pepper, seit sie zum ersten Mal sein Büro betreten hatte. Behutsam hatte er sich ihr genähert, denn er spürte instinktiv, dass sie bei der geringsten falschen Geste in Panik geriet. Er kannte ihren Ruf in Bezug auf die Männer, hatte aber seine eigene Meinung dazu.
    Er mochte die Frauen, und er liebte deren Gesellschaft. Er schlief gern mit ihnen, hielt aber jeden Mann für einen Narren, dem eine Frau zu wichtig wurde. Bis er Pepper kennenlernte …
    Nick sah sie über den Tisch an. Er wusste nicht, weshalb sie ihn auf Abstand hielt. Doch er hatte immer gespürt, dass er ihr Vertrauen gewinnen musste, wenn er ihren Schutzwall überwinden wollte. Und damit hatte er sich Zeit gelassen.
    Sieben lange Jahre waren darüber vergangen. Sieben Jahre, in denen er sich kühl gegeben hatte in der Hoffnung, dass er eines Tages ihre harte Schale durchbrechen konnte. Und jetzt würde sie ihm erzählen, dass sie jemand anders gefunden hatte.
    Er wusste längst, wer dieser Mann war. Die Regenbogenpresse hatte nicht lange gezögert, die Romanze zwischen dem hervorragenden Rechtsanwalt und Londons Top-Geschäftsfrau breitzutreten.
    „Sie haben sich in Miles French verliebt“, erklärte Nick und ließ Pepper nicht weiterreden. „Was ist daran so neu?“
    Pepper schluckte trocken. Was hatte sie erwartet? Dass er wütend wurde? Dass er wissen wollte, weshalb sie ihm das nicht schon früher erzählt hatte? Er hätte ein Recht

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