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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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bäte um eine Unterredung mit ihm.
    Gut, dann rufe ich Pepper anschließend an, beschloss er.
    Es war vier Uhr, und das Gespräch endete erst kurz vor fünf. Miles erreichte Lucy noch, die gerade gehen wollte. Pflichtgemäß übermittelte sie ihm Peppers Nachricht.
    Miles schimpfte stumm und wählte Peppers Privatnummer. Eigentlich hatte er es nicht anders verdient, und wie er befürchtete, nahm niemand ab.
    Offensichtlich war Pepper schon nach Oxford gefahren, um Mary und Philip Simms zu besuchen. Sie erwähnte das Ehepaar häufig – auch Oliver –, hatte ihn aber nie gefragt, ob er die Familie ebenfalls kennenlernen wolle. Und das tat weh. Die drei waren ein wichtiger Teil von Peppers Leben.
    Am liebsten hätte Miles seinen Koffer gepackt und wäre Pepper nach Oxford gefolgt. Aber er durfte die anderen Treuhänder des Waisenhauses nicht im Stich lassen.
    Es ging um die Einrichtung eines Hallenschwimmbades und die Beschaffung der Mittel für eine solche Anlage. Miles wollte ein oder zwei Geschäftsleute nennen, die vielleicht positiv auf eine Spendenbitte reagieren würden.
    Pepper war schon auf dem Weg nach Oxford, als Simon mit Lucy im Weinlokal zusammentraf. Beinahe wäre er nicht gekommen, aber er hatte nichts Besseres zu tun und hörte Lucy zu, die unablässig erzählte. Plötzlich stutzte er, und sein Körper spannte sich vor Erregung an.
    „Sagen Sie das noch einmal!“, forderte er sie auf.
    Lucy runzelte die Stirn und bemerkte das Blitzen in seinen Augen. Simon hatte ihr Handgelenk gepackt, und sie fühlte sich richtig unbehaglich.
    „Äh … Pepper ist heute früher aus dem Büro gegangen. Zum Mittagessen hatte sie sich mit Miles getroffen, und Miranda sagte, sie wäre anschließend furchtbar schlecht gelaunt gewesen. Eigentlich wollte sie auch heute Abend mit Miles ausgehen, aber sie ist einfach nach Oxford gefahren. Sie hat dort Freunde …“
    Oxford … Simon lockerte seinen Griff und merkte nicht, wie weh er Lucy getan hatte. Er schloss die Augen, und eine ungeheure Befriedigung durchströmte ihn. Oxford … Das passte fabelhaft. Besser konnte es gar nicht sein. Er hatte beinahe das Gefühl, überirdische Kräfte wären am Werk, und dachte schaudernd an Tim.
    Tim hatte ihm schon gesagt, wie er Pepper bestrafen solle. Inzwischen hatte er eine Menge Kriminalromane gelesen und wusste, was er dafür benötigte. Vorsichtshalber hatte er die Bücher in verschiedenen Läden gekauft.
    Wie ähnlich sich die Fälle waren. Man brauchte nur ein verschwiegenes Plätzchen, wo sich niemand um einen kümmerte … Wo die Stille selbst von Gefahr erfüllt zu sein schien.
    Vor langer Zeit hatte Tim einmal den Teufel beschwören wollen, und er, Simon, hatte ihn heimlich ausgelacht. Aber jetzt …
    Sein Verstand vernebelte sich, und alte Bilder verdrängten die Wirklichkeit. Stimmen schienen ihn zu rufen … Simon stand auf, stieß beinahe die beiden Weingläser um und beachtete Lucys Aufschrei nicht. Er hörte auch nicht, dass sie ihm etwas nachrief. Er hatte Wichtigeres zu tun.
    Simon dachte daran, was Tim mit Pepper vorgehabt hatte. Wie hatte er damals darüber gespottet, dass der Freund tatsächlich an die alten Rituale glaubte. Jetzt erkannte er, dass er unrecht gehabt hatte. Pepper Minesse war gefährlich. Sie besaß seltsame Kräfte, dessen war er sicher … Wie konnte ein Zigeunermädchen sonst so viel erreichen? Er musste sie vernichten.
    Simon ging zunächst in seine Wohnung und wickelte liebevoll die Pistole aus dem Tuch. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, während er sie streichelte. „Bald – sehr bald …“ Er sprach die Worte laut aus, als wäre noch jemand im Raum und sollte sie hören.

21. KAPITEL
    L  ange bevor Pepper Oxford erreichte, veränderte sich ihre Stimmung. Eine dumpfe Leere trat an die Stelle der früheren Verärgerung. Am liebsten wäre sie umgedreht und zurückgefahren. Sie sehnte sich nach Miles’ tröstlicher Umarmung, und sie wischte die Tränen mit dem Handrücken fort, die ihr plötzlich in die Augen stiegen.
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie furchtbar sie sich gestritten hatte. Es tat beinahe körperlich weh. Der Grund war so unwichtig gewesen – sie hatte ihn schon fast vergessen. Wenn Miles doch bei ihr wäre …
    Nur die Tatsache, dass Mary auf sie wartete, und ein merkwürdiges Gefühl, dass sie in Oxford gebraucht wurde, hielt sie davon ab, tatsächlich umzukehren. Sie wunderte sich selbst über diese Erkenntnis.
    Plötzlich erinnerte sie sich an den Traum, den sie

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