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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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alten Herrn wäre es so recht gewesen.
    Für jeden jungen Mann ist der Weg lang und mühsam, bis er bei den höheren Gerichten als Rechtsanwalt zugelassen wird. Miles fehlten vor allem die Beziehungen, aber er schaffte es trotzdem. Gerade als er zu einem der jüngsten Kronanwälte ernannt werden sollte, erhielt er einen unerwarteten Besuch im Amt.
    Er erkannte die Frau sofort, obwohl sie seinem Mitarbeiter einen falschen Namen genannt hatte.
    „Amanda! Welch eine angenehme Überraschung!“ Miles stand auf und küsste sie herzlich.
    Amanda war nervös, und er bemerkte die scharfen Linien um ihren Mund. Freundlich fragte er: „Was ist passiert?“
    „Miles, ich brauche deine Hilfe.“ Sie drehte den Ehering aus Platin und den dazu passenden Diamantring vom Finger. „Es geht um meine Stieftochter Sophie. Sie ist in eine Rauschgiftaffäre verwickelt. Gordon, mein Mann, hat gerade von einem Freund bei Scotland Yard erfahren, dass Sophie als Kurier eingesetzt wird. Zurzeit ist sie in Brasilien und soll über Paris nach England zurückfliegen. Sie hat den Flug bereits gebucht, aber wir können sie nicht erreichen, um sie zu warnen. Sobald sie an Bord dieses Flugzeugs geht …“
    „Weshalb bist du zu mir gekommen?“, fragte Miles sanft.
    „Ich habe in einer Zeitschrift gelesen, dass du dich um junge Drogenabhängige kümmerst.“
    In einer Sonntagsbeilage hatte kürzlich ein Artikel über Miles gestanden, denn die Presse war durch seine bevorstehende Beförderung zum Kronanwalt auf ihn aufmerksam geworden. Er erinnerte sich, dass die junge Journalistin ihm vorgeworfen hatte, in sehr guten Verhältnissen zu leben und keinerlei Kontakt mehr zur Wirklichkeit zu haben.
    Daraufhin hatte er ihr erzählt, dass er unentgeltlich für mehrere Wohlfahrtsorganisationen arbeitete: eine davon kümmerte sich um Drogenabhängige. Allerdings nicht um Dealer. Miles hatte zu oft erlebt, wie Rauschgift unschuldiges Leben vernichtete, um Mitgefühl mit jenen zu haben, die an dem Unglück anderer verdienten.
    Amanda bemerkte seinen verächtlichen Blick und sagte niedergeschlagen: „Ja, ich weiß, sie müsste bestraft werden, Miles. Aber sie ist erst achtzehn und steht stark unter dem Einfluss eines jungen Mannes, mit dem sie zusammenlebt. Sie ist immer schon aufsässig gewesen und tut das alles, um ihren Vater und mich zu strafen. Ich glaube, sie weiß gar nicht, welch ein Risiko sie dabei eingeht.“
    „Weshalb bist du zu mir gekommen?“
    „Wir haben niemand anders.“ Wieder verschlang Amanda die Hände. „Gordon kann nichts tun. Bei seiner Stellung im Kabinett …“
    Damit hatte Amanda recht. Miles sah ihr ins Gesicht und ärgerte sich beinahe über sein Bedürfnis, das weibliche Geschlecht zu beschützen. Das war immer schon seine Schwäche gewesen, und die hatte sich in den vergangenen Jahren nicht gelegt. Er wollte Amanda gern helfen und ihr die Angst nehmen. Deshalb überlegte er.
    Wenn bekannt war, mit welchem Flug das junge Mädchen von Südamerika zurückkam, würde sie von der Polizei am Flughafen beobachtet werden. Er konnte nur nach Südamerika fliegen oder versuchen, sie bei ihrer Zwischenlandung in Paris abzufangen.
    „Wir kennen ihre Anschrift in Südamerika nicht“, erklärte Amanda ihm. „Wir wissen nur, mit welchem Flug sie zurückkommen will.“
    Es war ein außerordentlich riskantes Unternehmen – wenn Miles es genau bedachte, der reinste Irrsinn. Doch als Amanda ihm unter Tränen dankte, wusste er, dass seine Entscheidung richtig war.
    Eine halbe Stunde später hatte er alle Vorbereitungen für den Besuch bei einem Pariser Kollegen getroffen, um eine Angelegenheit internationalen Rechts mit ihm zu besprechen.
    Vorsichtshalber rief er den französischen Anwalt an und verabredete sich mit ihm zum Mittagessen. Falls nötig, konnte er tatsächlich einen Fall nennen, bei dem es um einen französischen Weinhändler ging.
    Sophie flog zwei Tage später von Rio ab, und Miles war rechtzeitig zu ihrer Landung am Pariser Flughafen. Zum Glück sprach er ziemlich gut Französisch und erklärte der jungen Frau am Schalter, er müsse seine Nichte, die auf dem Weg von Rio nach London-Heathrow sei, unbedingt sprechen, um ihr die schlimme Nachricht vom Tod ihres Vaters zu überbringen.
    Die Stewardess, die Sophie zu ihm brachte, interessierte sich mehr für Miles als für das ungepflegte junge Mädchen an ihrer Seite.
    „Sie sind nicht mein Onkel“, beschwerte Sophie sich, sobald sie allein waren.
    Miles hatte sie

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