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Jorina – Die Jade-Hexe

Jorina – Die Jade-Hexe

Titel: Jorina – Die Jade-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Cordonnier
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sinnliche Nymphe, die die Hände nach ihm ausstreckte, und er spreizte sacht ihre schlanken Oberschenkel. Es erregte Jorina, wie er sie anschaute, während er sie sanft mit einem Finger berührte. Jorina rang nach Atem und erschauerte vor Verlangen, als sich seine Hände um ihre Hüften schlossen. Gleich einem heidnischen Gott schien er vor ihr aufzuragen, muskulös und männlich und überwältigend. Sie schluchzte auf, als sie sein Glied an ihrem Schoß spürte, ohne dass er in sie eindrang.
    Ungeduldig drängte sie sich ihm entgegen. Sie wollte mehr, wollte von ihm ausgefüllt werden, wollte ihn hart und verlangend in sich spüren. Als er endlich in sie glitt, war sie so erregt, dass sie nicht einmal über den fehlenden Schmerz überrascht war.
    Nie gekannte Empfindungen erfassten ihren Leib, verursacht von den sanften Bewegungen, der vorsichtigen Eroberung.
    »O bitte, komm tiefer!« forderte sie heiser und schlang ihre Beine um seine Oberschenkel. Sie hob sich dem Mann entgegen, der nach dieser Aufforderung alle Zurückhaltung aufgab und sie mit wilder Leidenschaft in Besitz nahm.
    Jorina klammerte sich an seine Schultern. Tiefer, härter und mächtiger wollte sie ihn spüren, damit er sie nie wieder verließ, damit sie sich gemeinsam in diesem Feuerball auflösten, der sich in ihr zusammenballte. Es war einfach nicht möglich, diesen Gefühlen zu widerstehen, die sie mit sich rissen wie eine Sturmwelle – und sie wollte es ja auch gar nicht.
    Raoul spürte, wie Jorina sich dem Höhepunkt näherte, und auch er konnte sich gegen die Erfüllung nicht mehr wehren. Noch einmal drang er tief in sie ein und verströmte sich selbst auf dem Gipfel einer unendlichen, nie gekannten Seligkeit. Jorinas Welt zerplatzte in einen Regen aus Lichtpunkten, während sie seinen heiseren Aufschrei vernahm und keuchend zurückfiel. Sie starb. Wie wundervoll!

10. Kapitel
    Er spürte die streichelnde Berührung eines Fingers in seinem Rücken. Der Finger glitt die Wirbelsäule entlang und verharrte federleicht auf einer der Narben, die von seinen Kämpfen und Siegen erzählten. Aus seiner Kehle befreite sich ein wohliger Laut, dem Schnurren eines zufriedenen Katers nicht unähnlich.
    Jorina lachte leise. »Ich hätte nie gedacht, dass ein Männerkörper so schön sein kann«, wisperte sie versonnen. »Ein Wunderwerk der Natur! Schmerzen Euch diese Narben noch?«
    »Du weißt sehr wohl, dass mir nicht einmal mehr die Pfeilwunde sonderlich weh tut. Deine Kräuter haben wahre Wunder gewirkt, kleine Hexe!«
    Die Hand hob sich von seiner Haut. »Ich mag es nicht, wenn Ihr mich Hexe nennt!«
    »Und warum nicht?«
    Die Leichtigkeit dieses Augenblicks, da sie noch gesättigt waren vom Rausch ihrer leidenschaftlichen Begegnung, machte ihn schläfrig und unvorsichtig. Er gab dem Wunsch nach, mehr über sie zu erfahren.
    »Weil man Hexen verbrennt«, entgegnete Jorina unerwartet schroff und wandte sich von ihm ab.
    Raoul richtete sich auf und legte eine Hand auf Jorinas Schultern, damit er sie zu sich drehen konnte.
    »Ich kann dir versichern, dass dir von mir keine Gefahr droht«, sagte er, ein wenig amüsiert über diesen unerwarteten Widerstand seiner eben noch so hingebungsvollen Geliebten. »Du musst keine Angst haben, dass ich dich dem Profos ausliefere!«
    »Ich habe immer Angst davor«, widersprach Jorina rauh.
    Etwas in ihrer Stimme sagte ihm, dass sich hinter ihren Worten mehr verbarg, als sie aussprach.
    »Warum?« forschte er ruhig.
    »Sie haben meine Mutter verbrannt!« brach es aus ihr heraus, und bebend verbarg sie das Gesicht in den Händen. »Sie haben die Hütte angezündet, obwohl sie sich darin befand. Ich habe es gesehen ... und gehört!«
    »Gütiger Himmel! Meine arme Kleine, du brauchst keine Furcht mehr zu haben!«
    Raoul de Nadier zog das widerstrebende Mädchen in seine Arme und streichelte den starren, plötzlich so abweisenden Rücken. Wieso hatte er sich eigentlich nie gefragt, welches Schicksal hinter ihr lag? Was sie bewegte und woher sie kam? Es hatte ihn bisher nicht interessiert, und plötzlich schämte er sich entsetzlich für seine Herzlosigkeit. Er hatte nur über die eigenen Probleme nachgegrübelt.
    »Es tut mir so leid für dich, Kleines!« murmelte er in ihren Haaren.
    Jorina lauschte den Worten nach und rang bestürzt um Luft. Was hatte sie dazu gebracht, ihm die Wahrheit zu erzählen? Da bemühte sie sich seit Jahren, die Schrecken zu vergessen, und nun sprach sie selbst davon. Welche Dummheit! Es

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