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Josephine Mutzenbacher

Josephine Mutzenbacher

Titel: Josephine Mutzenbacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Mutzenbacher
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»Ist es weit?« Ich zeigte Mißtrauen.
»O nein..., aber wir fahren mit dem Komfortabel hin...« »Was krieg ich denn?« wollte ich wissen.
»Sei nur ruhig ...«, entgegnete er großartig, »du wirst reichlich bezahlt werden ...« Und weil ich zögerte, fügte er hinzu: »So gut wie noch nie ..., ich zahl besser als jeder andere ...«
Er imponierte mir und flößte mir Vertrauen ein: »Gut«, sagte ich, »aber Sie müssen mir das Geld im voraus geben ...«
»Zu Haus...«, drängte er, »zu Haus kriegst du das Geld, wenn wir zur Tür hineinkommen.«
Wir verließen das Tor gemeinsam, und er rief, als wir durch ein paar Gassen gegangen waren, einen Komfortabel herbei. Wir stiegen ein, und als wir losfuhren, fragte er: »Du glaubst gewiß, ich will dich vögeln?«
Ich lächelte ihn kokett an: »Was denn sonst?« »Ich will ganz was anderes ...«, sagte er geheimnisvoll. Ich mußte wieder lächeln und wollte klug sein: »Aha ..., ich weiß schon«, sagte ich.
»Na was denn?« neckte er. »Vielleicht in den Mund ...?« riet ich.
»Nein ...«, er lachte. »Was glaubst?«
»Von hinten ...?« riet ich weiter.
Er schüttelte den Kopf.
Ich dachte, er werde sich so behandeln lassen, wie der junge Mann, den wir mit Ruten gestrichen hatten. »Wollen Sie sich schlagen lassen?« riet ich wieder. »Herrgott, du kennst dich aber aus«, meinte er, »nein auch das nicht...« »Ja, dann weiß ich nicht...«, ich gab es auf.
»Fotografieren will ich dich ...«, sagte er. »Foto ...?« »Ja, nackt fotografieren, in allen möglichen Stellungen.« Ich lachte. Ich war noch nie fotografiert worden und glaubte, ich bekäme dann schöne Bilder von mir.
Wir kamen zu ihm. In einem neuen Vorstadthaus tief in einem alten Garten versteckt, wohnte er. Vorne stand das Zinshaus, dann kam man durch den Hof, dann durch den alten Garten zu dem kleinen Haus, in dem er ein paar Zimmer und ein Atelier hatte.
Eine kleine dicke Frau empfing uns. Sie war blond, hatte eine gedrungene Gestalt, die in einem roten Schlafrock noch fetter aussah. Ihre Augen schienen mir unterkohlt zu sein. Sie sah mich grüßend an und meinte: »Die wird gerad recht sein ...«
Der Fotograf sagte: »Tummeln wir uns, damit wir das Licht benützen.« Sie sagte: »Soll ich den Albert holen?« Er: »Aber natürlich, wir können ja absolut nichts anfangen ohne ihn.«
Sie wollte fort, aber er hielt sie auf: »Warte, ich hol ihn selbst. Tut’s euch lieber derweil herrichten.«
Damit entfernte er sich durch den Garten. Die Frau sah ihm nach und meinte: »Jetzt fürchtet er sich schon wieder, ich könnt mit dem Albert allein sein.«
Dann führte sie mich ins Haus, direkt in das Atelier, das mir mit seinem Glasplafond und seinen hohen Fenstern sehr gut gefiel. Sie öffnete eine Tapetentür, nachdem sie einen Schrank, der sie verborgen hielt, weggeschoben hatte. Wir traten in eine Kammer, in der nur ein kleines, hoch angebrachtes Fenster Licht einließ.
    »Ziehn Sie sich aus . ..«, sagte sie zu mir.
Zu meinem Erstaunen aber begann auch sie ihren Schlafrock abzustreifen.
»Sie müssen alles ausziehen«, meinte sie, »nur die Strümpfe und die Schuhe können Sie anbehalten.« Sie stand im Hemd vor mir und wartete, bis ich ganz bloß war. Dann kam sie dicht zu mir heran und musterte mich. »Wie alt bist du denn?« Sie duzte mich auf einmal. »Vierzehn ...?«
»Noch nicht«, gab ich Bescheid.
»Hat dir mein Mann schon gesagt, was er mit dir machen will...?«
»Ja ...«
»Na also...«, meinte sie und streifte ihr Hemd ab. »Das übrige wirst du schon sehen.«
»Wird er Sie auch fotografieren?« fragte ich erstaunt. Sie lachte: »Natürlich ..., bis jetzt hat er überhaupt nur mich fotografiert, weil wir noch kein anderes Frauenzimmer aufgetrieben haben. Denn erstens ist es viel zu gefährlich und zweitens waren alle zu teuer ...«
»Was krieg ich denn?« erkundigte ich mich. »Sei nur ruhig ...«, vertröstete sie mich, »du wirst zufrieden sein.« Ihr gutmütiger, freundlicher Ton gefiel mir. »Ich bin ja ruhig«, sagte ich lächelnd. »Er hätt sicher keine andere genommen«, erzählte sie redselig, »aber er hat eine Bestellung, zu der braucht er ein junges Ding, wie du eins bist...«
»Sie sind ja auch noch jung...« Ich meinte ihr dieses Kompliment machen zu müssen.
»O ja ...«, lachte sie, »da schau ..., hier so eine große Brust, steht sie noch fest genug, was?«
Sie nahm ihre Brüste und wog sie in den Händen. Sie waren breit und fest und standen so stark zur Seite, daß man glauben

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