Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Torbogen des Reiseviertels hindurch. Joshua sah die silberne Rakete schon aus der Ferne. Sie ragte über die Dächer hinweg und funkelte im Sonnenlicht.
Als sie den runden Hauptplatz erreichten, verlangsamte der Zwergenpilot das sechsrädrige Gefährt und stellte sich neben zwei weitere gelbe Schulbusse. Auf dem gesamten Raketenplatz wimmelte es nur so von Schulanfängern, aber es waren auch etliche Erwachsene hier, die ihre Söhne und Töchter auf dem Weg zur Schule begleiteten.
„Alles aussteigen , bitte“, brüllte der Pilot lautstark, um den Lärm zu übertönen und machte sich anschließend daran, die Koffer vom Dach herunterzuladen.
Erleichtert zwängte sich Grimbi aus dem überfüllten Bus. Zusammen mit den schreienden Kindern wartete er, bis der Busfahrer Joshuas Zauberkoffer hinunterreichte. Danach atmete er dreimal tief durch.
„Ach, Menschenkinder sind so fürchterlich anstrengend , ho“, sagte er zu Joshua. „Die sind immer so laut und lebhaft, und viele haben dazu auch noch jede Menge Schabernack im Kopf. Ach, wem erzähl ich das, ho? Suchen wir lieber schnell Benjamin, falls wir ihn in diesem chaotischen Durcheinander überhaupt finden. Irgendwo hier müsste er sein, ho…“
Zusammen überquerten sie den großen Raketenplatz. Währenddessen kamen weitere Schulbusse und Dreiradgefährte herangefahren und brachten noch mehr Schülerinnen und Schüler herbei. Einige Zauberer und Kinder nutzten auch das Röhrensystem und landeten auf den weichen gelbrot karierten Matten. Die Geschäfte im ersten und zweiten Stock waren alle voll mit Menschenkindern, Halblingen und Zauberern. Ein oder zwei Zwerge hatten sich auch hierher verirrt, aber sie waren vermutlich genauso ungern hier wie Grimbi.
„Ich weiß nicht, wie wir in diesem Gewirr aus Menschen und Halblingen Benjamin finden sollen , ho!“, nörgelte Grimbi vor sich hin und sprang ab und zu in die Höhe, um besser sehen zu können.
Vor der silbernen Rakete hatte sich eine lange Schlange gebildet. Als Joshua das erste Mal den Raketenplatz besucht hatte, war ihm gar nicht aufgefallen, dass am Fuße der silbernen Rakete rundherum halbkreisförmige Türen eingelassen waren. Sie öffneten sich von Zeit zu Zeit automatisch und glitten wie in einem Science-Fiction-Film nach oben. Ungefähr ein Dutzend Schüler und Zauberer verschwanden in dem Bauch der Rakete . Dann schlossen sich die Türen wieder. Das ganze Spiel wiederholte sich nach einiger Zeit wieder und die nächsten Menschen und Halblinge verschwanden in der Rakete.
An der leuchtenden Anzeigetafel, welche einmal u m die silberne Rakete herumführte, flimmerte eine sich wiederholende Reihe von eckig gepunkteten Buchstaben: < NÄCHSTER SCHULFLIEGER STARTET HEUTE UM 8 UHR – GOLDENE EINTRITTSKARTEN GIBT ES IM REISEBÜRO – DIE SKRYYFALL-REISEGESELLSCHAFT WÜNSCHT EINEN SCHÖNEN FLUG UND EINEN GUTEN START INS NEUE SCHULJAHR :-) >.
Am Ende rollte noch ein lächelnder Smiley über die Anzeigetafel.
Nachdem Joshua die Zeilen gelesen hatte, rutschte ihm sein Herz in die Hose. „ Goldene Eintrittskarten gibt es im Reisebüro… “, ging es ihm noch einmal durch den Kopf. Seine goldene Eintrittskarte funktionierte nicht mehr und war seit einhundertfünfzig Jahren abgelaufen! Das hatte zumindest die Frau in Rubys Reisebüro behauptet.
Ihm blieb aber nicht viel Zeit , um weiter darüber nachzudenken, denn plötzlich tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter. Es war Benjamin! Er musste die beiden in der Masse irgendwie ausfindig gemacht haben. Vielleicht war es nur Glück, aber Joshua erinnerte sich daran, dass Benjamin einmal gesagt hatte, dass er an Glück oder Zufälle nicht glauben würde. Also war dabei wahrscheinlich doch ein wenig Magie mit im Spiel gewesen, dachte sich Joshua.
Fr eudig begrüßten sich die drei. Joshua schloss Benjamin kurz in die Arme und Grimbi gab ihm seine große Patschhand.
„Gut, dass wir dich so schnell gefunden haben , ho“, sagte Grimbi, ohne dabei rot zu werden. „Dann können wir ja rasch weiter, ho?“
Benjamin grinste mild, aber er sagte nichts weiter dazu, denn auch er merkte schnell, dass sein treuer Weggefährte ein wenig gereizt war.
„ Es kann sofort losgehen“, antwortete er und blickte dabei auf den neuen Schulanfänger. „Sind all deine Schulsachen gepackt?“ Joshua nickte. „Dann sollten wir besser keine Zeit verlieren, sonst hebt der Schulflieger noch ohne dich ab. Wir haben noch einen kleinen Weg vor uns, auf geht’s!“
„Wo hin
Weitere Kostenlose Bücher