Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
hatte ihm ja gesagt, dass Zauberstäbe sehr dickköpfig sein konnten.
Aber eines Abends, nachdem Grimbi in dem grünen Ohrenbackensessel des kleinen Schlosszimmers eingeschlafen war, hatte sich dann doch etwas getan. Joshua hatte den Zauberstab ein paar Male nach vorn schnellen lassen und plötzlich waren die Bücher rings um ihn herum im hohen Bogen aus den Regalen geflogen und krachend auf den Boden geflattert. Von dem Krach war sogar Grimbi wach geworden. Benommen hatte er sich umgeschaut und einen Moment zugesehen, wie ein paar einzelne Papierseiten um ihn herumgesegelt waren. Und obwohl Joshua den Zauberstab rasch wieder in seine Jackentasche hatte verschwinden lassen, hatte Grimbi gleich Verdacht geschöpft. Er hatte seinen Schützling säuerlich ermahnt, dass er das nicht noch einmal machen solle, wenn er seinen Birnbaumstab behalten wolle. Joshua hatte sich schnell einsichtig gezeigt, zum einen, weil er Grimbi natürlich nicht unnötig reizen wollte, aber zum anderen, weil er selbst überrascht gewesen war, was so ein kleiner Stab anstellen konnte, und wer wusste schon, was er noch hätte alles anrichten können. Joshua hatte sich geschworen, den Stab von nun an lieber in der Tasche zu behalten, und er hatte Grimbi versprochen ihn erst dann wieder hervorzuholen, wenn der Schulunterricht beginnen würde. Daraufhin hatte Grimbi zufrieden genickt und war kurz darauf wieder eingeschlafen.
Am letzten Tag vor Joshuas großer Reise in das unbekannte Zomana war Grimbi zusammen mit Joshua auf eine der steinernen Wolken geklettert. Ein Zwergenelektriker, der oben auf der Wolke ein paar Reparaturarbeiten hatte durchführen müssen, war damit einverstanden gewesen. Die Leiter war fünfzig Meter hoch, und Joshua war während der Kletterpartie ganz schön mulmig geworden. Aber als sie oben angekommen waren, war er mit einem wunderschönen Ausblick über ganz Skryyfall belohnt worden. Vom Zaubererschloss mit seinen hübschen Türmen, bis zum Reiseviertel, wo die silberne Rakete funkelnd in die Höhe ragte, hatte er alles überblicken können. Dort oben auf der Wolke hatten die beiden fast den ganzen Tag gesessen. Der Zwergenelektriker hatte schon längst Feierabend gemacht und den beiden noch einen schönen Abend gewünscht, ehe er sich wieder an den Abstieg gemacht hatte. Grimbi und Joshua hingegen waren noch lange geblieben und hatten das Farbenspiel der magischen Sonne genossen. Erst als der Leuchtball einen dunkelroten Farbton angenommen und schon sehr tief am Horizont gestanden hatte, waren die beiden wieder hinunter geklettert und hatten sich auf den Rückweg zum Zauberschloss gemacht.
A m letzten Abend vor der großen Reise nach Zomana konnte Joshua vor Aufregung kaum schlafen. Das sägende Schnarchen des Zwergs tat sein Übriges dazu. Joshua hatte seinen Zauberkoffer schon reisefertig gepackt und sich auch ein kleines Päckchen mit geschmierten Brötchen hineingelegt, da ihm Grimbi gesagt hatte, dass man von den winzigen Häppchen im Schulflieger nicht satt werden würde. Ob er dabei vergessen hatte, dass Joshua ein kleiner Junge und er selbst ein kräftiger dicker Zwerg war, wusste Joshua nicht so genau, aber er hatte nicht weiter nachgefragt, denn er wusste mittlerweile, dass Zwerge nur selten bis gar nicht ihre Meinung änderten.
Bevor Grimbi sein Feierabendbier getrunken hatte und er anschließend in einen tiefen Schlaf gefallen war, hatte er Joshua noch erzählt, dass sie morgen in aller Frühe aus den Federn müssten, um den Schulflieger nicht zu verpassen; und Benjamin würde am Raketenplatz auf sie warten. Mehr hatte der Zwerg ihm aber nicht erzählt.
Joshua f reute sich, dass er Benjamin morgen wiedersehen würde, und er fragte sich, ob er wohl beruhigter gewesen wäre, wenn er gewusst hätte, wo dieses geheimnisvolle Zomana lag.
Die Nacht war schon sehr alt, als Joshuas Schläfrigkeit irgendwann die Überhand gewann und seine Augen zufielen…
Kapitel 11
D ie Bahnwagenfahrt
D ie Nacht war nur kurz für Joshua, und er war noch hundemüde, als ihn ein lautes, schrilles Klingeln aus den Träumen holte. Der kleine, rote Wecker auf seinem Nachttisch hämmerte wild auf seinen silbernen Glöckchen herum.
Blinzelnd öffnete Joshua seine Augen. Es war schon recht hell in dem kleinen Schlosszimmer , aber der rote Zeiger des Weckers zeigte ungewöhnlicherweise erst auf halbsechs Uhr morgens.
Schlaftrunken drückte er die kleine Gabel oben auf dem Krachmacher hinunter, um dem
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