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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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herausfinden, da könnt ihr euch sicher sein!“
    Tom presste seine Lippen zusammen , denn die Gummihummel war soeben in sein linkes Hosenbein gekrabbelt! Er verkrampfte sich ein wenig, wobei er versuchte, so unauffällig wie möglich zu erscheinen; er rang sich zu einem verkniffenen Lächeln durch.
    D ie Zaubergötter meinten es heute aber gut mit den drei Knaben, denn kurz darauf erschien ein junges Mädchen an ihrer Sitzecke. Sie hatte ein kleines Büchlein und einen Stift dabei. Beides hielt sie Joshua vor die Nase und sagte: „Kann ich bitte ein Autogramm von dir haben?“
    Joshua war einen Moment so überrascht, dass er gar nicht mehr wusste, wo hinten und vorne war. Vor ein paar Wochen war er noch ein unbedeutender Stadtjunge gewesen und nun war er eine Berühmtheit, welche in einer märchenhaften Welt Autogramme geben sollte…
    „ Das ist echt verrückt “, dachte er sich. Er schüttelte sich einmal und griff dann wie selbstverständlich nach dem Buch und dem Stift. Auf der Vorderseite stand die Überschrift: < Die Legende von Kalito >. Joshua schlug die erste Seite auf und kam kurz ins Stocken, als er seinen Namen schreiben wollte. Beinahe hätte er geschrieben. Schließlich setzte er den Namen in Schönschrift in das Buch. Dann reichte er es mit einem etwas unsicheren Lächeln zurück.
    Kurz darauf kamen noch zwei Schüler herbeigelaufen und baten ebenfalls um Autogramme. Leicht irritiert ging Frau Hüpfgold einen halben Schritt zurück. Nur ein paar Sekunden später kamen noch mehr Kinder herbeigeeilt, und bald darauf hatte sich eine kleine Menschentraube vor seinem Sitzplatz gebildet. Joshua schrieb Autogramme wie am Fließband, und obwohl ihm die Rolle noch etwas fremd war, so fand er auch ein wenig Gefallen daran, vor allem, weil das anmaßende und hochnäsige Lächeln der Zwergin immer dünner wurde. Es kam ihm so vor, als ob er in jenem Moment ein kleines Stückchen gewachsen war. Frau Hüpfgold hingegen wurde immer kleiner. Ihr schien der Trubel nicht so ganz geheuer zu sein. Vielleicht bekam sie auch ein wenig Angst, denn wer wusste schon, vielleicht war ja doch etwas dran an den Gerüchten und Legenden, die sich um den jungen Fantasio rankten; vielleicht besaß er tatsächlich außergewöhnliche Zauberkräfte. Damit wollte sie dann lieber doch nichts zu tun haben.
    Immer mehr Schüler kamen herbei und drängten Frau Hüpfgold allmählich beiseite. Schließlich gab sie sich geschlagen und ließ ihr rotes Buch in der Tasche verschwinden. Dann machte sie sich aus dem Staub und wackelte rasch die Treppe hinunter.
    Als die Oberaufseherin außer Sichtweite war, atmeten Peter und Joshua erleichtert durch. Tom hingegen sprang hektisch auf, als hätte er sich auf einen stacheligen Kaktus gesetzt; er machte mehrere Luftsprünge, bis die kleine Hummel unten aus seinem Hosenbein herausflog. Summend schwirrte das Gummitierchen davon. Peter und Joshua konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, aber Tom fand das Ganze gar nicht lustig.
    „Frau Hüpfgold sehen wir so schnell hoffentlich nicht wieder“, meinte Joshua.
    „Ja, so entgeistert und kleinlaut, wie sie zum Schluss gewesen ist, habe ich sie noch nie erlebt“, antwortete Peter, der sich langsam wieder beruhigte. „Ein Glück, die sind wir wohl erst einmal los.“
    „ Und wer hat nun diese Schweinchenlampe hier hingestellt?“, murrte Tom und kratzte sich an der Hose.
    „Ich schätze , das bin ich gewesen“, antwortete Joshua kleinlaut. „Ich habe sie verzaubert, aber eigentlich hatte ich das gar nicht beabsichtigt, ich wollte…“
    „Ist ja irre!“, unterbrach ihn Tom und hatte damit den Ärger mit den Gummihummeln schon wieder so gut wie vergessen. „ Dann bist du ja ein richtiger Zauberer! Wie hast du das denn gemacht? Das musst du mir auch beibringen. Joshua, wir beide werden noch richtig berühmte Zauberer! Und warum…“
    Tom ließ Joshua gar nicht mehr zu Wort kommen und überhäufte ihn mit dutzenden von Fragen. Währenddessen gab Joshua fleißig Autogramme, er kam sich dabei vor wie ein richtiger Musikstar.
    Nach einer halben Stunde setzte er seine letzte Unterschrift in das Büchlein eines kleinen Mädchens hinein; seine Hand tat ihm vom Schreiben mittlerweile höllisch weh. Er war froh, dass die Schreibstunde nun endlich vorbei war, auch wenn sie die drei Jungen wahrscheinlich vor einer kleinen Strafe bewahrt hatte. Eine weitere Autogrammstunde hätten seine schmerzenden Finger aber nicht

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