Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
und außerdem bist du ja auch damals schon ein Zauberer gewesen.
Also, ich habe mich schließlich gleich auf den Weg zu dir gemacht. Ich war ganz schön geschockt, als ich von deinen Eltern erfuhr, dass du auf einmal verschwunden warst und nur einen kleinen Abschiedsbrief hinterlassen hattest. Mathilda und Bernhard sind vielleicht durch den Wind gewesen, und die Polizei war auch schon da! Die haben ganz schön Alarm gemacht. Deine Mutter war fix und fertig. Bernhard hat das noch recht locker gesehen und gesagt, dass du schon bald wiederkommen würdest. Am nächsten Tag habe ich bei deinen Eltern gleich nochmal vorbeigeschaut und da haben sie plötzlich erzählt, dass du nun auf eine Schule für besonders Begabte gehen würdest, irgendwo im Norden Großbritanniens, und erst in den Winterferien wieder da sein würdest. Das fand ich recht merkwürdig, als ob Mathilda und Bernhard verhext worden wären. Ich habe das gleich meinen Eltern erzählt. Die haben zuerst ganz schön verdutzt aus der Wäsche geguckt, aber sie haben mir versprochen, dass sie der Sache auf den Grund gehen würden.
Noch am gleichen Tag sind sie nach Skryyfall gereist. Am Abend sind sie dann wieder zurückgekehrt und haben mir erzählt, dass sie im Zauberrat gewesen seien und alles über dich erfahren haben. Mir haben sie aber wieder einmal nur die Hälfte erzählt. Meine Mutter sagte, dass ich mir keine Sorgen um dich machen müsse und dass ich dich schon bald wiedersehen würde. Mehr haben sie mir aber nicht erzählt, wahrscheinlich weil ich so ein Plappermaul bin.“
„Also hast du gewusst, dass wir uns hier im Schulflieger wiedersehen?“
„Gewusst nicht, aber ich habe es schwer gehofft.“ Tom lächelte.
„Übrigens wurden Mathilda und Bernhard tatsächlich verzaubert . Benjamin ist dafür verantwortlich. Er hat sie verzaubert, damit sie glauben, dass ich auf eine Hochbegabtenschule gehe und nicht auf irgendeine Zauberschule. Das hätte Mathilda sonst womöglich noch den letzten Nerv geraubt, und außerdem muss die Zauberwelt ja geheim bleiben.“
„ Ach, immer diese ganzen Geheimniskrämereien, das soll mal einer verstehen“, sagte Tom. „Jetzt ist aber genug geredet, die legendäre Vierhundertmeterstaffel wartet auf uns!“
Die Zwei nahmen ihre roten Steuerkonsolen fester in die Hände und konzentrierten sich auf den flimmernden Bildschirm. Dann ging es los und Joshua und Tom rissen ihre roten Joystickhebel im Achtelsekundentakt ratternd und klackernd hin und her. Tom hielt dabei die Zunge raus, als ob es beim Lenken der kleinen Männchen mithelfen würde. Am Ende hatte Tom tatsächlich die Nase vorn gehabt und feierte seinen Siegeslauf mit einem ausgedehnten Jubelschrei. Joshua wäre bestimmt ein wenig schneller gelaufen, wenn er nicht eine Stunde lang Autogramme hätte geben müssen und seine Hand ihm immer noch wehtat, aber er gönnte es Tom.
„Ich fühle mich hier oben wie schwerelos“, meinte Tom mit einem breiten Siegeslächeln. „Jetzt kommt das Freistilschwimmen! Auf in die Schlacht ode r willst du etwa aufgeben?“
„Ein Zauberer gibt niemals auf“, antwortete Joshua l ächelnd.
Die klackernden Geräusche der Steuerknüppel waren noch weit im Treppenhaus zu hören, aber niemanden schien dies zu stören. Nur einmal bekamen sie Besuch von einer hölzernen Zaubertruhe, die in der Nacht durch die Rakete gestapft war. Sie schaute eine kleine Weile neugierig zu, wie Tom und Joshua wie verrückt an den Steuerknüppeln rüttelten. Dann trottete sie wieder davon und ließ die beiden Jungs allein. Noch bis spät in die Nacht hinein spielten die beiden am Computer, bis ihnen vor Müdigkeit die Joysticks aus den Händen fielen.
Am nächsten Morgen, in aller Frühe, wurden Peter, Tom und Joshua von ruhiger, klassischer Musik sanft aus dem Schlaf geholt. Sie wurde durch die Lautsprecheranlage abgespielt und von gelegentlichem Knacksen und leisem Rauschen begleitet.
Auch Tom und Joshua fanden sich auf Deck zweiundvierzig wieder. Sie mussten sich letzte Nacht völlig schlaftrunken noch auf die oberste Raketenebene hochgeschleppt haben, aber erinnern konnten sie sich beide nicht mehr daran.
Eine Stunde später, um Punkt sieben Uhr, gab es Frühstück. Die hübschen Stewardessen überreichten kleine Frühstücksboxen, und während sich die Schüler ihre Mägen vollschlugen, wurde die sich ständig wiederholende und allmählich nervig werdende Musik von einer Lautsprecherdurchsage des Kapitäns unterbrochen.
„Kapitän
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