Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
mehr mitgemacht und ein Leben als Musikstar konnte er sich nun auch nicht mehr vorstellen. Vielleicht müsste er sich aber bald daran gewöhnen müssen, denn als eine lebende Legende würde er wohl noch für viel Aufsehen in der Zauberwelt sorgen.
Die Bautilus glitt immer we iter durch das kleine Sonnensystem und behielt ihren festen Kurs stets bei. In der unendlichen Größe des Alls wirkte die rotweiße Rakete wie ein winziger Fisch in einem riesigen Ozean. Der gelbe Feuerschweif, den sie hinter sich herzog, glühte immer einen Moment nach, ehe er blasser wurde und schließlich wieder verschwand.
Nach dem Abendbrot machten es sich Joshua, Peter und Tom wieder auf ihrem Deck gemütlich. Es hatte Pfannkuchen gegeben und alle waren nun nudeldicke satt. Da Joshua immer noch das Gewissen plagte wegen der Tüte mit den Hummeln, von denen Tom nicht eine einzige abbekommen hatte, hatte er als Wiedergutmachung eine Pralinenschachtel gekauft, eine ganz normale Pralinenschachtel mit einfachen Schokoladenstückchen, die weder Beine noch Flügel besaßen. Zu dritt hatten sie die Pralinenschachtel relativ schnell verputzt. Besonders Tom hatte es sich ordentlich schmecken lassen, allerdings hatte er sich dabei ein wenig übernommen, denn anschließend war ihm so speiübel gewesen, dass er die nächsten zwei Stunden damit verbringen musste, zwischen der Toilette und seinem Sitzplatz hin und her zu laufen.
Es war mittlerweile nach neun Uhr. Das Licht an Bord der Bautilus wurde in den Nachtmodus umgeschaltet und leuchtete nun nur noch mit halber Kraft. Peter war inzwischen eingedöst. Joshua aber war viel zu aufgeregt, um schlafen zu können und Tom wurde noch immer von seinem Bauchweh geplagt. Die beiden unterhielten sich noch stundenlang und ihr Gespräch wurde nur von Toms gelegentlichen Toilettengängen unterbrochen. Sie hatten sich noch jede Menge zu erzählen und ihr Gesprächsstoff würde wohl noch für Tage reichen. Um sie herum säuselte es leise aus allen Ecken. Die Schülerinnen und Schüler auf ihrer Ebene waren alle eingeschlafen und sogar die kleine Zaubertruhe war eingeschlummert und klapperte leise mit ihren Scharnieren.
Draußen flogen die Sterne langsam an ihnen vorbei und hin und wieder blitzte auch eine Sternschnuppe auf, bis sie wieder in der schwarzen Unendlichkeit verschwand.
„Sieh mal, Josh, da ist der große Wagen!“, sagte Tom begeistert.
So groß und klar hatten die beiden das Sternzeichen noch nie gesehen. Es leuchtete heller als alle anderen Sterne um sie herum. Während Joshua die glitzernden Himmelskörper beobachtete, spürte er wieder das merkwürdige Fernweh, oder wie Benjamin sagte, das Heimweh… das Heimweh nach Zomana.
„Hey, ich habe eine super Idee!“, meinte Tom nach einiger Zeit. „Da wir beide sowieso nicht schlafen können, können wir ja auch noch eine Runde Summer-Games spielen. Die haben auf dem Spieledeck nämlich einen alten C-64-Computer stehen mit allen möglichen Spielen und Summer-Games ist auch dabei!“
Bei dieser Frage brauchte Joshua nicht lange zu überlegen. Leise schlichen sie die schummrig beleuchteten Flure und Treppen hinunter. Ab zehn Uhr war eigentlich Nachtruhe, aber es war niemand da, der sie aufhielt.
Eine Viertelstunde später saßen die beiden auf dem Spieledeck und traten in den verschiedensten olympischen Wettkämpfen gegeneinander an. Der C-64-Computer stand vor einem der Bullaugenfenster, so dass im Hintergrund des pixeligen Bildes ein wunderschöner Sternenhimmel leuchtete. Für den Ausblick interessierten sich die beiden Jungs im Moment allerdings überhaupt nicht.
„Jetzt spielen wir Summer-Games irgendwo im Weltr aum! Ist das nicht verrückt?“, fragte Tom.
„ Allerdings!“, antwortete Joshua und konnte es selber kaum glauben.
Während sie den Einhundert-Meter-Sprint liefen, das Tontaubenschießen absolvierten und im Turmspringen antraten, erzählten sie sich abwechselnd Geschichten aus der Zauberwelt.
„ …Mensch Josh, eines muss ich dir noch erzählen“, meinte Tom und legte den roten Steuerknüppel beiseite.
„Schieß los.“
„Nach unserem Urlaub in Skryyfall bin ich ja mit meinen Eltern für ein paar Tage wieder zurück nach Hause gefahren. Ich habe mich gleich auf den Weg zu dir gemacht, um dir von meiner unglaublichen Reise zu erzählen. Meine Eltern hatten mir zwar gesagt, dass ich mit niemandem über die Zauberwelt sprechen darf, außer mit richtigen Zauberern, aber bei dir hätte ich natürlich eine Ausnahme gemacht,
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