Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

gefallen. Er zwinkerte Joshua und Tom Mut machend zu.
    Nachdem zwei weitere Schüler ins Haus Piditoho einzogen, kam Mrs. Hobbingons kurz ins Stocken. Sie holte einmal tief Luft, bevor sie den nächsten Namen aufsagte.
    „Joshua – Fantasio“, las die zweite Schuldirektorin langsam vor, wobei sie versuchte, ihre kleine Bekümmertheit unter einer lächelnden Maske zu verstecken.
    „Jetzt bist du an der Reihe. Viel Glück, Alter !“, sagte Tom beherzt.
    Joshua stieg die Spannung bis zum Hals und auch im Saal wurde es auf einmal merklich ruhiger. Sein Name schien tatsächlich im gan zen Zauberland bekannt zu sein.
    Ein Tuscheln und Flüstern durchzog den großen Schulsaal, als Joshua langsam nach vorn ging und die kleine Treppe hinaufstieg. Die vier Holzmännlein bewegten ihre maskierten Schrumpfköpfe nur minimal, so wie sie es die ganze Zeit über getan hatten. Sie musterten Joshua einen langen Moment durch ihre starren, leblosen Masken. Dann tauschten sie untereinander stumme Blicke aus. Einer von ihnen zuckte mit den Schultern, ein anderer breitete unentschlossen seine beiden Holzarme aus und machte eine Geste der Verzweiflung.
    Nach einiger Zeit löste sich der in der Mitte sitzende Schrumpfkopf mit der Schamanenmaske aus seinen Schneidersitz und stand auf. Er streckte seinen Hals weit nach vorn, um so einen besseren Blick auf den neuen Schüler werfen zu können.
    Irgendetwas schien den vier Schrumpfköpfen großes Kopfzerbrechen zu bereiten und auch die drei Zauberer hinter dem hohen Bühnentisch, einschließlich Alfons Zalantimo und Mrs. Hobbingons, strahlten ein wenig Nervosität aus. Die zwei Halblinge, die hinter dem Tafeltisch saßen, verfolgten das Geschehen mit tiefer Abneigung und äußerst argwöhnischen Blicken; aber Joshua kannte das skeptische Verhalten der Halblinge ja schon und machte sich um sie am wenigsten Gedanken, aber er würde nur allzu gerne wissen, was sich gerade in den Köpfen der kleinen Männchen abspielte.
    Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, da hörte er plötzlich wie sich vier krächzende Stimmen miteinander stritten! Joshua konnte zwar nicht sehen, ob die vier Schrumpfköpfe ihre Lippen unter den Masken bewegten, aber die Stimmen kamen ohne jeden Zweifel von ihnen!
    Er fragte sich, warum er die Stimmen der Schrumpfköpfe auf einmal hören konnte …
    „ Ich habe es mir nur gewünscht… und schon kann ich sie hören? Nein, das kann nicht sein, andererseits... vielleicht habe ich ja gerade eben tatsächlich wieder gezaubert und habe es gar nicht gemerkt, genauso wie im Schulflieger mit der rosafarbenen Schweinchenlampe “, dachte Joshua insgeheim.
    Plötzlich verharrten die vier Männlein und musterten Joshua mit starren Blicken , und obwohl man nicht sehen konnte, welchen Ausdruck ihre Gesichter annahmen, wusste Joshua, dass ihre Münder vor Überraschtheit weit offen standen und sie für einen Moment sogar vergaßen zu blinzeln.
    „… was für eine rosafarbene Schweinchenlampe ?“, krächzte einer der Köpfe. Die anderen drei zuckten mit den Schultern.
    „ Ich kann tatsächlich hören, was sie sagen “, dachte Joshua erstaunt.
    „ Er kann uns tatsächlich hören! “, krähte einer der Schrumpfköpfe mit Indianermaske wunderlich. „ Das ist ja unerhört! “
    „ Das ist eine sehr seltene Gabe “, sagte der Schamanenschrumpfkopf. „ So etwas haben wir schon lange nicht mehr gehabt! “
    Der in der Mitte stehende Schrumpfkopf zog seine Schamanenmaske langsam nach unten, um den wundersamen Schüler besser betrachten zu können. Sein aschfahles, verrunzeltes und zusammengeschrumpftes Gesicht kam zum Vorschein. Die Augenwülste auf seinem haarlosen Antlitz kräuselten sich, und in seinen gelben Augen schimmerte große Neugier.
    „ Das macht die Sache wahrlich nicht einfacher “, fügte der Schamane noch hinzu.
    „ Und in welches Haus stecken wir den Jüngling nun? “, fragte der Schrumpfkopf mit der Clownsmaske. Die leblosen Masken schwenkten zu dem Schrumpfkopfschamanen hinüber und schauten ihn fragend an. Der Schamane war ein wenig größer als die anderen drei und schien ihr Anführer zu sein, aber er antwortete nicht.
    „ Er ist ein echter Fantasio! Ein Kind mit solchen Fähigkeiten muss in das Haus Piditoho kommen! “, warf einer der Indianerschrumpfköpfe ein.
    „ Oh nein, bitte nicht in das Haus Piditoho “, dachte Joshua und schloss betend seine Augen.
    Die vier Schrumpfköpfe wandten sich abrupt wieder zu Joshua.
    „ Ich kann überhaupt nicht