Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
einer Karaffe gleich noch ein weiteres Glas einschenkte. „Möchtet ihr auch noch?“
Peter nickte, während Joshua schmunzelnd an das Gerede der Schrumpfköpfe denken musste: „ Das Kind denkt nur ans Essen… “
„Josh , du Träumer, möchtest du auch noch?“, fragte sein dicker Kumpel und rempelte ihn von der Seite an.
„ Klaro“, antwortete Joshua und hielt ihm sein Glas hin. „Sagt mal, was hatte eigentlich Zalantimo zum Schluss gesagt? Dieses Padeidos, Padeidos? Was bedeutete das?“
Peter wollte gerade zur Antwort ausholen, aber da fuhr ihm Tom dazwischen.
„Das weiß ich“, strahlte er und fuhr mit einer gescheiten Miene fort. „Das ist ein uralter Trinkspruch der Zauberer. Es bedeutet Prost, Gesundheit, Wohlergehen und wünscht den anderen, dass sie am nächsten Morgen keinen Kater bekommen… was auch immer sie mit dem Kater oder der Miezekatze meinen?!“
Joshua staunte nicht schlecht über Toms Zauberweltwissen, wenngleich er sich den Trinkspruch wahrscheinlich nur gemerkt hatte, weil er etwas mit Essen und Trinken zu tun hatte, und auf diesem Gebiet konnte man Tom schon auf der Erde nicht viel vormachen – und hier in der Zauberwelt schien sich das fortzusetzen. Allerdings musste Joshua über den Kommentar mit der Miezekatze doch ein wenig schmunzeln.
„Das mit dem Kater ist doch nur so eine Redewendung“, sagte Joshua, während Tom fleißig nachschenkte. „Einen Kater zu haben bedeutet, dass man am nächsten Morgen tierische Kopfschmerzen haben soll, aber vom Brausesirup bekommt man wohl kaum Kopfweh…“
Tom hatte nur mit einem Ohr zugehört und hatte sich voll und ganz auf den blubbernden Sirup konzentriert. Anschließend hob er stolz und triumphierend sein Glas in die Höhe - als hätte er einen großen Bären erlegt - und rief laut: „Padeidos, Padeidos!“
Die anschließenden Feierlichkeiten begannen mit ei nem üppigen Festessen. Zwei Dutzend Halblinge mit großen, weißen Kochmützen trugen ein dampfendes und duftendes Buffet heran. Die langen Tafeltische der vier Häuser waren nach nur kurzer Zeit nahezu flächendeckend mit den köstlichsten Speisen eingedeckt.
Kurz darauf stießen auch die Gäste vom Oberrang dazu, so dass ein wildes, feuchtfröhliches Durcheinander im Saal entstand. Toms Eltern waren auch gekommen , und die Mutter von Peter, Mrs. Perryson, eilte auch sofort herbei, um ihren Jungen zu beglückwünschen. Joshua unterhielt sich eine lange Weile mit Toms Eltern, die immer wieder hervorhoben, wie blind sie doch gewesen waren, dass sie all die Jahre nicht erkannt hatten, welches Kind in ihm wirklich steckte. Hätten sie bei einer von Joshuas jüngsten Zauberaufführungen zugeschaut, dann wäre ihnen wohl aufgefallen, dass an seinem Zauberkoffer ein großer Schriftzug mit dem Namen Kalito prangte, und dann wären sie vermutlich auch stutzig geworden und hätten früher oder später Joshuas großes Geheimnis gelüftet… aber der geheimnisvolle Piratenkapitän war der erste gewesen, der zufälligerweise am richtigen Ort zur richtigen Zeit gewesen war…
„ Wo der magische Piratenkapitän wohl jetzt ist? “, dachte er und ließ seinen Blick durch den Saal wandern. „ Vielleicht ist er ja auch hier unter den Gästen. Allerdings wäre mir seine hünenhafte Gestalt sicherlich schon längst aufgefallen, wenn er tatsächlich hier wäre .“
Joshua hielt trotzdem Ausschau nach dem Piraten, aber er entdeckte niemanden, der der riesenhaften Gestalt des Piraten auch nur annähernd ähnlich war.
Während sein Blick über die Oberränge glitt, entdeckte er jedoch jemand anderen: Eine kleine, dickbäuchige Person mit einem feurig roten Bart ! Der Zwerg schien Joshua schon eine ganze Weile zu beobachten, denn sein Blick war fest und starr auf ihn fixiert. Als Joshuas Blick den seinen kreuzte, zog das kleinwüchsige Wesen sich rasch zurück und verschwand im Schatten des Oberranges.
Joshua lief ein kalter Schauer über den Rücken. Irgendwie machte ihm der Zwerg nun doch wieder ein wenig Angst, aber vielleicht hatten Tom und Peter ja auch recht, und es war wirklich nur ein großer und vielleicht ein wenig schüchterner Fan von ihm.
Während er die heitere Feier um sich herum in aller Ruhe betrachtete – denn Tom und Peter unterhielten sich gerade mit ihren Familienangehörigen - fochten seine Gedanken einen nicht enden wollenden Kampf aus; sie versuchten vergebens, all das zu verstehen, was ihnen in den letzten Tagen widerfahren war.
In jenem Moment wünschte er
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