Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
wusste noch nicht so recht, was er von dem Zwerg halten sollte. Schließlich wandte er sich wieder Joshua zu. „Wovor hat er dich denn gerettet?“
„Vor dem Homunkulus.“
Toms Stirn legte sich in Falten.
„Ich glaube, du musst uns noch eine Menge erzählen.“
Kurz darauf kam Mrs. Hobbingons herbeigeeilt. Sie blieb einen Moment aufgeregt vor Joshua stehen, dann drückte sie ihn mütterlich. Als sie ihn wieder losließ, sagte sie: „Ein Glück, dass Sie gesund und munter sind. Ich hoffe, Ihnen ist nichts Schlimmes zugestoßen?“
„Nein, mir geht es gut“, erwiderte Joshua. „Ich bin aus Versehen durch einen Zauberspiegel getreten und bin dann im Düsterwald gelandet…“, begann er und schilderte kurz, was passiert war.
Mrs. Hobbingons drehte sich zu dem Zwerg und ihre Gesichtszüge kühlten ein wenig ab. „Toimgil Rubinbart, ich hätte es mir denken können!“ Sie hob mahnend eine Braue, während der Zwerg ihren Blick mit einem bescheidenen Lächeln erwiderte.
„Holla, Mrs. Hobbingons, es freut mich , Sie wiederzusehen, wir müssen Ihnen…“
„Wir sollten das unter vier Augen besprechen“, fuhr die zweite Schuldirektorin barsch dazwischen. „Mögen die Herren Fantasio, Wardrobkins, Perryson und Rubinbart mir bitte folgen. Die übrigen Schülerinnen und Schüler aus dem Haus Menelnius haben in den ersten beiden Stunden frei. Wir sehen uns dann in der dritten Stunde im Kristallkunderaum.“
Während der kleine Tross Mrs. Hobbingons folgte, erzählte Tom Joshua aufgeregt von der Verfolgungsjagd, die er sich mit dem sechsarmigen Affen aus dem Zauberschachkasten geliefert hatte.
„…aber dann konnte ich ihn in die Ecke treiben“, erzählte sein dicker Freund enthusiastisch. „Es gab einen wilden Kampf, das kannst du mir glauben! Der Affe hatte sich in meiner Nase verbissen, aber schließlich ging ich als Sieger vom Platz und konnte das kleine Ungetüm wieder zurück in seine Kiste sperren. Mann, war das eine Schlacht!“ Tom pustete einmal durch, als er sich daran erinnerte. „Ja, und anschließend habe ich mich auf die Suche nach dir gemacht. Peter hat auch mitgeholfen, aber wir konnten dich nirgendwo finden. Als du um elf Uhr immer noch nicht wieder da warst, haben wir Mrs. Hobbingons Bescheid gegeben, und die hat gleich großen Alarm geschlagen. Alle Schülerinnen und Schüler wurden geweckt und mit Kerzen und Fackeln auf die Suche nach dir geschickt. Die halbe Nacht haben wir gesucht und…“
„Mr. Wardrobkins!“, sagte Mrs. Hobbingons etwas lauter und wollte den redseligen Tom damit zum Schweigen bringen, denn sie hatten inzwischen das Zimmer des Schuldirektors erreicht.
An den Wänden des kleinen Zimmers ragten überall Bücherregale empor , hier und da standen merkwürdig aussehende Dinge herum, die vor Magie beinahe zu platzen schienen, und an der Decke hing ein ausgestopftes Krokodil mit weit aufgerissenem Maul.
Alfons Zalantimo saß hinter einem wuchtigen Schreibt isch in einem großen und gemütlich wirkenden Ohrenbackensessel, dessen Armlehnen in mit weichem Fell bezogenen Bärentatzen endeten.
Als die bunt durcheinander gewürfelte Gruppe sein Zimmer betrat, stand der alte Zauberer auf, beugte sich über den pompösen Schreibtisch und begrüßte jeden einzeln. Dann ließ er sich wieder in das weiche Polster des Sessels sinken und zupfte sich nachdenklich an seinem weißen Bart, während sein Blick bei Joshua haften blieb.
„ Zunächst einmal bin ich natürlich erleichtert, dass dir nichts zugestoßen ist und du den Weg wieder herausgefunden und vor allem heil überstanden hast. Der Düsterwald ist ein gefährlicher Ort, kleiner Fantasio. Du fragst dich sicher, woher ich weiß, dass du im Düsterwald gewesen bist. Nun, genau genommen, weiß ich es erst seit einer halben Stunde; eine Fee hat es mir erzählt.“
Er schielte unter seiner Hutkante hervor und zeigte mit einem Finger nach oben. Erst jetzt bemerkten Joshua und die anderen, dass auf der Spitze seines blauen Zauberhutes eine kleine Fee mit hellblauen Flügeln hockte.
„Die Feen haben alle kräftig mitgeholfen bei der Suche nach dir.“ Zalantimos Blick schweifte noch einmal durch die Runde der Besucher. „Wie ich sehe hast du Toimgil Rubinbart kennengelernt. Ich spüre, dass ihr Neuigkeiten habt, die sowohl überraschend, als auch ein wenig unheimlich sind. Erzähle mir, was um Himmels Willen dich in den Düsterwald getrieben hat?“
Und Joshua erzählte. A nschließend führte Toimgil seine Geschichte
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