Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
auch sie noch ein wenig schlaftrunken sein und nicht so recht wissen, wo sie eigentlich hingehörte.
Toimgil hatte sich an dem morgendlichen Zauberwetter sichtlich erfreut , und als es zu schneien und hageln anfing, hatte er beide Arme ausgestreckt. Joshua hingegen hatte sich seine braune Jacke über den Kopf gezogen und den Schauer abgewartet.
Nach einem zweistündigen Wegmarsch kamen die beiden in ein Gebiet, dessen Bäume purpurne Blätterdächer trugen. Toimgil schien die Stelle zu kennen, denn er stimmte ein fröhliches Zwergenlied an und ging gleich einen Tick schneller.
Der purpurne Wald war viel belebter als die anderen Teile des Düsterwaldes, die Joshua bisher gesehen hatte. Die Vögel zwitscherten hier wieder, in den Bäumen hockten Eichhörnchen, und hin und wieder war ein Hase oder ein Reh zu sehen, und Feenwesen gab es hier auch.
Gleich mehrere der zarten Geschöpfe mit blauen Flügeln schwirrten bald im Kreis über ihren Köpfen herum. Sie schienen recht aufgeregt zu sein und zeigten mit ihren winzigen Fingern immer wieder in die entgegengesetzte Richtung ihres Weges. Eine von ihnen verweilte einen Moment vor Joshuas Nase. Sie schien ihm etwas sagen zu wollen, dann machte sie sich wieder davon. Eine andere Fee flog eine Weile vor Toimgil herum und gestikulierte wild mit ihren Armen und Beinen, bis der Zwerg sie mit seiner dicken Patschhand grummelnd verscheuchte.
„Ho, was wäre der Wald doch schön ohne Mücken, Fliegen, Vögel - und ohne Feen “, knurrte Toimgil leise vor sich hin.
Die Feenwesen ließen aber nicht locker , und als gleich drei der beflügelten Wesen vor Toimgils Nase herumflatterten und ihm einen anderen Weg zeigten, blieb der Zwerg genervt stehen und drehte sich um. Er schaute Joshua ein wenig verdrossen an.
„Wir müssen da lang, ho!“, sagte er und stapfte an Joshua vorbei.
„Aber da kommen wir doch her, oder nicht?“
„Ho.“
Entweder waren sie im Kreis gelaufen oder sie hatten eine falsche Richtung eingeschlagen. Beide Dinge schien Toimgil nicht gern zugeben zu wollen, aber Joshua hielt es für besser, nicht weiter nachzufragen, denn dem Zwerg schien es ein wenig unangenehm zu sein, dass er sich von kleinen Feen den richtigen Weg zeigen lassen musste.
Als die beiden wieder zurückgingen, beruhigten sich auch die Feen wieder. Kurz darauf schwirrten die kleinen Wesen wieder davon und der kleine Schwarm über ihnen löste sich auf.
Eine Weile später erblickten Joshua und Toimgil durch eine lichte Stelle, in den sonst so dichten purpurnen Baumwipfeln, das hellgelbe Licht des Leuchtturms von Wahanubus!
„Gleich sind wir da, ho ho!“, sagte Toimgil fröhlich, der inzwischen wieder bester Laune war. „Eine Zwergennase bringt dich immer sicher an dein Ziel, hoho.“
Joshua fi el ein kleiner Stein vom Herzen, obwohl er irgendwie gewusst hatte, dass der Zwerg ihn sicher zurückbringen würde, auch wenn die Feenwesen vielleicht ein wenig nachgeholfen hatten. Er war sehr erleichtert, als er den Leuchtturm und bald auch den Rest der Wahanubusschule erblickte.
Als Joshua und Toimgil die lange Schlossbrücke betraten, kamen ihnen schon die ersten Schülerinnen und Schüler aus dem Hause Menelnius entgegengelaufen, und an ihrer Spitze liefen Peter und Tom. Für Joshua gab es nun auch kein Halten mehr. Er rannte ebenfalls los und schloss beide in die Arme. Die anderen Kinder schlossen einen jubelnden Kreis um sie.
Obwohl Joshua nur einen halben Tag weg war, freute er sich riesig Tom, Peter und die anderen Mitschüler wiederzusehen.
„Wo warst du denn bloß?“, fragte Tom freudestrahlend.
„Wir haben uns alle große Sorgen gemacht“, fügte Peter hinzu. „Mrs. Hobbingons hat die halbe Schule auf die Suche nach dir geschickt.“
„Die Geschichte dauert etwas…“, begann Joshua, aber da unterbrach ihn Peter bibbernd, als sein Blick auf Joshuas kleinen, breitschultrigen Begleiter fiel, welcher langsam die Brücke hinaufkam.
„Sag m -mal, ist das nicht der rotbärtige Z-zwerg?“
„Der Buchdieb!“, flüsterte Tom aufgelöst.
„Ja, das ist er. Er heißt Toimgil, aber keine Angst, er ist völlig in Ordnung: Er hat mich gerettet“, erklärte Joshua und stellte sie einander vor, als der Zwerg die Gruppe erreicht hatte.
Etwas verunsichert schüttelten Tom und Peter dem Zwerg die Hand.
„Freut mich sehr , ihr kleinen Leutchen, hoho“, sagte Toimgil mit seiner tiefen, brummigen Zwergenstimme.
„Mich auch“, antwortete Tom fast unhörbar leise, denn er
Weitere Kostenlose Bücher