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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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ausschließen“, sagte Joshua durchaus ernst gemeint und mit unwohlem Gefühl dabei.
    „Hey, den kenne ich hier !“, sagte Tom und beugte sich zu dem Grabstein hinunter, um das Moos vom Gestein zu entfernen. „Willy Wineput. Das war der Steuermann von Kapitän William Bleu Chuck. Habe ich mal in einem Piratenbuch gelesen.“
    Das Grab des ehemaligen Steuermanns war geöffnet und geplündert , und auch seine körperlichen Überreste waren verschwunden. Joshua beschlich so langsam ein ganz übles Gefühl.
    Die beiden gingen ein Stückchen weiter , den Berg höher hinauf. Auf halbem Weg zur Bergspitze kamen sie an einer kleineren Gruft vorbei. Das Eisengitter, das die Ruhestätte einst vor Eindringlingen schützen sollte, war aufgebrochen und verbogen, und die Säulen, die das kleine Spitzdach stützten, waren von verdorrten braunen Dornenranken umhüllt. Über dem düsteren Eingang klaffte ein protziges Schild, auf welchem ein in Stein gehauener Satz stand, der die Herzen von Joshua und Tom höher schlagen ließ:
     
    „ Hier ruht der dritte Kapitän des Krakenschiffs,
    William Bleu Chuck .“
     
    Links auf der Steintafel war sein Schäferhund mit dem Namen Balondo eingemeißelt und rechts auf der Tafel sein kleiner Papagei Polly, den das Zeitliche offensichtlich immer noch nicht gesegnet hatte.
    Joshua klopfte das Herz bis zum Anschlag, als sie den kleinen eingefriedeten Bereich der Gruft betraten. Zwischen den seichten Nebeln am Boden waren ein paar kleine aschfahle Blumen zu erkennen.
    Nun hatte der Entdeckerdrang die beiden völlig gepackt. Bevor sie die Gruft betraten, sammelte Joshua noch einen dicken Ast vom Boden auf, um sich im Falle eines erneuten Fledermausangriffs besser wehren zu können.
    Tom zückte seinen Zauberstab und sagte: „Filioh.“ Nichts geschah. „Filiho.“ Er schüttelte seinen Zauberstab und probierte es noch einmal. „Filio!“ Dann begann die Spitze seines Zauberstabs zu leuchten. Sie war nicht ganz so hell wie die einer Taschenlampe, aber es würde wohl für seinen Zweck reichen.
    Tom und Joshua gingen die kleine Grufttreppe hinunter. Spinnweben hingen überall und versperrten ihnen die Sicht. Es roch nach feuchter Erde, und die Luft war hier unten dünn und verbraucht. Am Ende der Treppe befand sich ein kleiner Vorraum, dessen Steinwände mit künstlerischen Piratenmalereien verziert waren. Hinter einer weiteren Tür lag der Grabraum mit dem Sarkophag.
    Als die beiden Zauberschüler den Raum vorsichtig durchschritten, wurden durch Toms Licht ein paar Ratten hochgeschreckt, die nach ihrer Enttarnung fluchtartig und laut piepsend das Weite suchten und entweder nach draußen liefen oder zwischen den Spalten des alten Mauerwerks verschwanden.
    „Zum Glück sind hier keine Fledermäuse“, sagte Tom und grinste im schummrigen Zauberstablicht.
    „Sag das lieber nicht zu laut“, erwiderte Joshua.
    Als Tom das Licht auf den prunkvollen Sarkophag lenkte, wurde ihnen doch wieder ein wenig bang ums Herz, denn auch dieses Grab war geöffnet und der Grabdeckel war beiseite geschoben.
    „Jede Wette, dass seine Leiche nicht da drin ist“, sagte Tom und bekam nun auch wieder ganz weiche Knie.
    „Die Wette gehe ich mit.“
    Ihre böse Vorahnung verwandelte sich in Wahrheit: Der Sarkophag war bis auf ein wenig Erde und einer dicken Staubschicht völlig leer.
    Einen Augenblick lang starrten sich Tom und Joshua fragend an.
    Dann sagte Tom: „Meinst du, der Balondo oder der William, den du auf dem Markt am Brookmanns Park gesehen hast, war der, der hier drinnen lag?“
    „Ich habe keine Ahnung , aber es sieht beinahe danach aus“, sagte Joshua. Obwohl er das schon seit längerer Zeit in Betracht gezogen hatte, war er doch mehr als überrascht, und er spürte, wie sich bei dieser unheimlichen Vorstellung seine Haare langsam zu Berge stellten.
    „Mit dunkler Magie soll ja vieles möglich sein.“
    Plötzlich erzitterte der Boden unter ihnen und Staub und kleine Kieselsteine rieselten von der Decke! Das Beben war nur von kurzer Dauer, aber die beiden gingen trotzdem lieber schnell nach draußen.
    Als sie die Gruft verlassen hatten und sich wieder unter dem klaren Sternenhimmel befanden, schauten sie sich erst einmal gründlich um, aber es war nichts Außergewöhnliches zu erkennen.
    „Das war das gleiche Beben, vor dem auch die Fledermäuse Angst bekommen hatten“, erklärte Tom nüchtern.
    Nach einer kurzen Zeit des Wartens sagte Joshua: „Tom, es war eine ziemlich gefährliche Idee

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