Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Zeit erreichten sie eine größere, natürliche Berghöhle, an dessen Wänden überall kleine Türen und größere Tore mit den typischen Drachgoldemblemen zu sehen waren. Sie fuhren an riesigen Stalagmiten vorbei, bis sie in einen weiteren schmalen Tunnel eintauchten. Der Tunnel war nur kurz und führte sie in eine noch größere Höhle! Hier ging es in schwindelerregender Höhe weiter. Sie fuhren auf einer gewaltigen Bahntrasse entlang, die von endlos erscheinenden Holzpfählen gestützt wurde; sie verloren sich irgendwo in der Tiefe unter ihnen.
„Das nenne ich mal eine Höhle, ho hoho… eine richtige Tropfsteinhöhle ist das!“, sagte Toimgil begeistert, während sein Blick von der Decke, von welcher riesige Gesteinssäulen in die Tiefe ragten, bis zum Boden schweifte, wo sich ein blaugrüner, schimmernder See gebildet hatte. „Wer hätte gedacht, dass die Halblinge so viel Geschmack haben, hoho! Hier fühle ich mich richtig zu Hause.“
Noch zu Anfang der großen Höhle brachte der Halbling in der Pilotenkanzel die Bahn schließlich vor einem größeren Tor zum Stehen. Im Mittelkreis der runden Eisentür prangte die Ziffer einhundertsiebenundsiebzig.
Der Halbling stieg als erster aus und entzündete mit seinem Zauberstab eine tragbare Laterne aus gelbweiß kariertem Glas, womit er das kleine, künstlich geschaffene Plateau vor dem Tor beleuchtete.
„Hier wird schon seit langer Zeit der Schatz der Fantasios gehortet“, erzählte Zalantimo ehrfurchtsvoll, als er und die anderen aus den Wagen stiegen. „Und ich hoffe, dass er noch da ist. Schon deine Ururgroßeltern haben hier ihre Goldtaler hergebracht, junger Fantasio; Silberlinge, Kupferlinge, Kristalle und viele weitere Reichtümer von unvorstellbarem Wert. Mittlerweile ist es einer der größten Schätze Zomanas, zumindest sagen das die Geschichten, denn gesehen habe ich ihn noch nicht.“
Die Gruppe versammelte sich schließlich vor dem zwei Meter hohen Schatzkammerntor, welches eine gewisse Ähnlichkeit mit einer U-Bootluke hatte. Kleine, große und riesige Zahnräder waren über das ganze Tor verteilt und bildeten einen komplexen Mechanismus.
Der Bankier wirkte ziemlich klein vor der gewaltigen Rundtür, als er den Schatzkammerschlüssel in einen Schlitz in der Mitte der Tür steckte. Daraufhin fingen ein paar kleine Zahnräder an zu rattern; sie griffen schnell in größere über, so dass ein lautes und wild durcheinander klingendes Rasseln und Klackern entstand. Eine Sekunde später leuchteten bisher im Verborgenen gebliebene Runen auf dem Tor auf. Es waren halblingsche Runen und ihre Farben variierten zwischen gelb und hellrosa. Dann rumste es einmal laut, die Tür senkte sich ruckartig ein paar Zentimeter nach unten und öffnete sich langsam…
„Jetzt wirst du sehen, welch großartiger Schatz dir gebührt, junger Fantasio“, sagte Zalantimo und zupfte sich erwartungsvoll an seinem weißen Bart.
Spannungsvoll verfolgten Joshua und die anderen , wie die schwere Eisentür knarrend nach innen schwang. Das weißrot karierte Laternenlicht des Halblings reichte nur ein paar Meter in den schummrigen Raum hinein, aber auch als die Tür schließlich ganz offen stand, war nichts als Leere zu sehen! Joshua hatte eigentlich eine prall gefüllte Schatzkammer mit Türmen voll Gold erwartet, aber es war nicht einmal das kleinste verräterische Funkeln eines einzigen Talers zu sehen. Auch Zalantimo schien darüber überrascht zu sein, obwohl sein Gesichtsausdruck auch die üble Gewissheit einer älteren und bösen Vorahnung widerspiegelte. Der kleine Bankier wunderte sich zwar auch, sagte er aber nichts und stellte sich schweigsam an die Seite, damit die Kunden eintreten konnten.
„Ich gehe vor!“, sagte der alte Schuldirektor scharf . Er zückte seinen Zauberstab und nahm die Laterne des Halblings an sich.
Als er über die Türschwelle trat, zauberte er das Licht der Laterne mit einem kaum hörbar geflüsterten Zauberspruch heller. Das Licht erhellte nun die gesamte Kammer; sie war vollkommen leer, nur Staub und Dreck lagen auf dem grauen Steinboden… und merkwürdigerweise ein deutlich erkennbarer Trampelpfad, der einmal im Kreis führte, als ob hier jemand täglich im Kreis laufen würde; es war allerdings nichts und niemand zu sehen.
Im hinteren Teil der Kammer zweigte jeweils links und rechts ein bogenförmiger Durchgang ab. Zalantimo nahm sich zunächst den rechten Durchgang vor. Er leuchtete mit der Laterne hinein.
„Hier ist nichts“,
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