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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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die leuchtende Anzeigetafel durch.
     
     
    KINO 1        ALICE IM WUNDERLAND
    K INO 2        ZWÖLF AFFEN
    K INO 3        BATMAN
     
     
    Von Kino vier fehlte jede Spur und es hätte Joshua auch sehr gewundert, wenn das Schild heute einen weiteren Kinosaal angezeigt hätte. Er hatte mit Tom bereits alle drei Filme gesehen. „Batman“ hatten sie sich sogar ein paar Mal angesehen, weil sein Kumpel ein sehr großer Fan des Leinwandhelden war, und seinetwegen hatte sich Joshua auch „Alice im Wunderland“ ansehen müssen. Tom hatte ihm erzählt, dass er die Karten geschenkt bekommen hatte und es ja schade wäre, wenn sie verfallen würden. Über Mathilda wusste Joshua aber, dass Toms Mutter ihm früher zum Einschlafen immer aus dem Buch „Alice im Wunderland“ vorgelesen hatte und er deshalb auch unbedingt den Film im Kino sehen wollte. Joshua hatte das natürlich für sich behalten.
    Mit einem Lächeln im Gesicht marschierte er über den schmalen Bürgersteig und betrat den roten Teppich vor dem Eintrittskartenhäuschen. In dem Kartenhaus saß ein hagerer alter Mann mit grauen Haaren und einer roten Kappe auf dem Kopf. Er hatte sich in einen braunen abgewetzten Ledersessel zurückgelehnt. Die Jalousien waren noch halb heruntergefahren; der Mann schien die Kundschaft auch noch gar nicht bemerkt zu haben, sein Kopf hing fast horizontal auf der Oberseite der Rückenlehne und sein Mund war halb geöffnet. Ein leises Säuseln drang zu Joshua hinüber; er schien zu schlafen.
    Joshua klopfte etwas zaghaft an die Glasscheibe . Nach ein paar Sekunden drehte der hagere alte Mann die Jalousien auf und blinzelte den Kunden mit kleinen müden Augen an.
    „ Ich würde gerne das Kino Vier besuchen“, sagte Joshua.
    Der alte Herr schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Dann kramte er eine ganze Weile unter dem Tisch herum und suchte nach etwas. Joshua wartete darauf, dass der Herr ihn jeden Moment nach einem geheimen Kodex fragen würde, aber er irrte sich, denn als der alte Mann seine Suche beendet hatte, holte er zu seiner Enttäuschung nur ein goldenes Hörrohr aus einer der Schubladen hervor und hielt es dicht an sein Ohr.
    „Bitte sehr!?“, fragte er mit krächzender , unfreundlicher Stimme. „Es ist kurz nach halb acht, das Kino hat noch geschlossen, Entschuldigung!“
    Wenn d er alte Mr. Hughes noch da gewesen wäre, hätte er Joshua freudig begrüßt und wäre sogar aus seinem Glashäuschen herausgekommen, aber diese Zeiten schienen wohl ein für alle Mal vorbei zu sein, dachte er sich.

„Ich möchte bitte das Kino V ier besuchen“, wiederholte Joshua seine Bitte entschlossen. Er richtete einen erwartungsvollen Blick auf den alten Mann und konnte die Antwort gar nicht abwarten. Der Kartenverkäufer drehte sein goldenes Hörrohr ein Stück weiter und ließ seine buschigen Brauen auf- und abfahren. Schließlich formten sich seine Augen zu engen Schlitzen.
    „Es gibt kein Kino V ier! Den Witz habe ich schon einhundert Mal gehört!“, sagte er garstig. Er beugte sich ein wenig nach vorn und rümpfte dabei unappetitlich seine Nase. „Verschwinde hier, du kleiner Lausbub!“
    Joshua war mehr als überrascht, aber er blieb trotzdem wie angewurzelt stehen, denn so schnell wollte er nicht aufgeben. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es das Kino Vier nicht gab, denn seine Mutter hatte in ihrem Brief ja schließlich das Gegenteil behauptet.
    Joshua dachte einen Moment nach. Kurz darauf fiel ihm die goldene Eintrittskarte ein, die er rasch aus seinem Brustbeutel herausholte.
    „Ich habe hier diese goldene Eintrittskarte!“, sagte er immer noch recht höflich und zeigte ihm das schimmernde Goldkärtchen.
    Die Gesichtszüge des alten Mannes entspannten sich , und er lehnte sich wieder gelassen in den zerfransten Sessel zurück. „Ach, noch so einer mit diesen merkwürdigen Eintrittskarten, ich hätte es mir gleich denken können. Keine Ahnung wo dein Kino Vier ist, dieses Kino hat jedenfalls nur drei Säle. Geh einfach durchs Drehkreuz und suche dir einen Saal aus“, sagte er mit pampigem Unterton. Dann drehte er die Jalousien wieder zu und zog seine rote Kappe tief ins Gesicht.
    „ Ach, wie ich den alten Mr. Hughes vermisse “, dachte Joshua und seufzte. Es wunderte ihn zwar, dass die Angestellten des Kinos einerseits über die goldenen Eintrittskarten in Kenntnis gesetzt worden waren, wohl aber nicht über den geheimnisvollen vierten Kinosaal, wenn es ihn denn überhaupt gab, woran Joshua

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