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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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sich die beiden Toilettentüren, aber der Gedanke, dass sich dahinter der vierte Saal befinden könnte, kam Joshua dann doch etwas albern vor.
    Als er seinen Blick noch einmal durch den Raum schweifen li eß, blieb er an dem großen Spiegel haften. Der von zwei roten Vorhängen umrandete Spiegel reichte vom Boden bis unter die Decke, und vor ihm auf dem roten Teppich war ein deutlicher Trampelpfad erkennbar.
    Joshua stand einen Moment wie angewurzelt da, starrte auf sein verschrobenes Spiegelbild und fragte sich, warum er nicht gleich darauf gekommen war. Es musste sich natürlich um eine Art Zauberspiegel handeln!
    Er betrachtete eine Weile sein dünnes, stumpfes Abbild und ging dann mutig auf den Spiegel zu. Sein reflektierter Körper verformte sich mit jedem Schritt, den er tat. Mal wurde er dünn wie ein Zaunpfahl und mal wieder breit wie ein dicker Marshmallowmann.
    Er war bereit durch den Zauberspiegel hindurchzuschreiten und ging furchtlos und entschlossen weiter. Beim letzten Schritt kniff er die Augen zusammen… kurz darauf prallte er mit voller Wucht gegen die harte Scheibe, stürzte und blieb rücklings auf dem Boden liegen. Er rieb sich schmerzhaft die Nase, und zu den kleinen Sternchen, die sich um seinen Kopf drehten, gesellte sich ein kleines Fragezeichen. Vielleicht hätte er lieber erst einmal seine Hand vorausstrecken sollen, um zu prüfen, ob es sich wirklich um eine Art Zauberwand handelte.
    Er grübelte einen Moment , aber als ihn auf Augenhöhe ein fröhliches Clownsgesicht anstarrte, verpuffte das Fragezeichen sogleich wieder. Vor dem roten Vorhang stand ein kleiner Mülleimer, dessen Kopfstück in ein lächelndes Clownsgesicht überging, und dieses kam Joshua äußerst bekannt vor. Er holte die goldene Eintrittskarte aus seinem Brustbeutel hervor und hielt sie neben das bunte Antlitz. Die Gesichter ähnelten sich mit nur einer kleinen Ausnahme bis aufs Haar. Der Clown auf der Karte lächelte mit weit aufgerissenem Mund und der Clownskopf am Mülleimer hatte seinen Mund nur einen schmalen Spalt geöffnet… so dass gerade einmal eine kleine Karte hineinpassen würde.
    Joshua zögerte nicht lange und steckte die schimmernde Eintrittskarte in den Mund des Mülleimers. Die Augen des Clowns begannen sich daraufhin zu bewegen und schauten sich aufmerksam um. Dann spuckte der Clown die goldene Karte aus und fing mit einer blechernen Stimme an zu sprechen.
    „ Guten Tag, tut mir leid, ihre Karte ist abgelaufen, guten Tag.“
    Die Augen des Clowns fixierten sich wieder und starrten dann leblos nach vorn. Joshua schüttelte sich wach. Wurde er allmählich verrückt oder hatte gerade der Mülleimer mit ihm gesprochen? Er sammelte die goldene Karte auf und begutachtete sie mit kritischen Blicken. Warum sollte seine Mutter ihm eine abgelaufene Karte zum Geburtstag schenken?
    Plötzlich vernahm er Schritte hinter sich , und kurz darauf kam ein kleiner dicker Mann in Hut und Mantel die Treppe hinunter. Als er den Jungen mit der goldenen Karte erblickte, half er ihm freundlich auf die Beine.
    „Macht der kleine Mülleimerclown schon wieder Probleme?“, fragte er lachend. „Der hat wohl wieder einmal schlecht geschlafen, was?“
    Der dicke Herr zückte grinsend eine Goldkarte aus seiner Tasche und steckte sie in den Clownsmund. Aufgeheitert trat er von einem Bein aufs andere, während der Clown erneut aus seinem Schlaf erwachte und seine Augen hin und her kreisen ließ.
    „Guten Tag, treten Sie nun ein, das Kino Vier ist geöffnet.“ Der Clown machte eine kleine Pause und warf einen kritischen Blick auf Joshuas braunen Koffer. „Bitte denken Sie daran, einen zweiten Platz für das Reisegepäck zu reservieren. Ich wünsche Ihnen nun einen angenehmen Aufenthalt, guten Tag.“
    Kurz darauf richteten sich die Clownsaugen wieder starr nach vorn und versteinerten.
    „Na, der kleine Blechwächter scheint ja doch nicht so schlecht drauf zu sein“, sagte der dicke Mann und klopfte Joshua auf die Schulter. „Die Tür ist geöffnet, guten Tag.“
    In einem strammen Schritt hüpfte der Mann durch den Spiegel und verschwand darin. Joshua wollte sich noch bedanken, aber die Ereignisse hatten ihn so durcheinander gebracht, dass er gar keinen Ton herausbekommen hatte. Zumindest hatte er nun den Eingang ins Kino Vier gefunden.
    Erst jetzt bemerkte er, dass sein Spiegelbild plötzlich ganz normal und gar nicht mehr verzerrt war. Es musste sich durch das Einschieben der goldenen Karte verändert haben. Vorsichtig trat

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