Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

in den Palast bringen zu lassen. Doch die Worte des Weisen waren klar und bestimmt, kein Schatz der Welt hätte ihn zu einer anderen Entscheidung bewegen können; er sagte:
     
    ,Wenn ich für zwei Stunden Meditation die Königstochter und ein ganzes Königreich bekommen kann, welcheReichtümer warten dann auf mich, wenn ich ein ganzes Leben lang meditiere?‘
    *
     
    Es war still im Raum, und Robert dachte nach. Gespannt hatte er der Erzählung von JOY gelauscht.
     
    „ JOY“, sagte Robert, „heißt dass, dass Meditation größer und mächtiger und erfüllender ist, als ein Königreich geschenkt zu bekommen?“
     
    „ Ja, Robert“, antwortete JOY, „das war es, was ich dir mit der Erzählung mitteilen wollte. Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, was dir mehr Erfüllung bringen kann als regelmäßige, tiefe Meditation. Das Lenken deiner Emo-tionen wird dir dann erheblich leichter fallen.“
     
    „ Bringst du mir das bitte bei, JOY? Bringst du mir bei, wie ich entspannter leben kann und nicht so schnell in Stress gerate?“
     
    „ Ja, Robert, doch das ist erst der zweite Schritt. Wir beginnen mit einer Atemmethode, die ein wunderbarer Einstieg für Meditation ist. Doch für heute ist es genug. Wir vertagen es auf später.“
     
     

 
    Stress heute –
    Der Flucht-Kampf-Mechanismus von damals
     
     
    Der Steinzeitmensch
     
     
     Minimale Blutzufuhr für Organe
    z.B. schlechte Nährstoffversorgung
    (Ver- und Entsorgung der Zellen nur bedingt möglich)
     Maximale Blutzufuhr für Muskulatur
    Veränderung der Körperstatik, Resultat: z.B. Verspannungen
     Erhöhter Herzschlag
    z.B. Bluthochdruck
     Lungengefäße dehnen sich
    z.B. Atemprobleme
     Pupille vergrößert sich
    z.B. zeitweilige Sehschwäche
     
     
     
    Angriff / Kampf oder Flucht
     
     

7. Egal wie, aber verändern Sie sich
     
    Bei Alliventi war noch nicht klar, ob die Stelle von Robert neu besetzt werden sollte oder man weiterhin auf seine Rückkehr hoffen konnte.
    Von außen betrachtet ging es bei Alliventi wie in einem Kasperletheater zu. Meistens war der Ansprechpartner, den man gerade brauchte, im Urlaub, krank, auf Geschäftsreise oder auf Fortbildung. Es schien wirklich so, als handele es sich beim gesamten Tagesablauf um das Spielen eines Theaterstückes. Das Wort Umstrukturierung gehörte zu den meist gebrauchten Worten in dem Konzern. Gab es überhaupt noch eine Struktur?
    Mehr als zehn Jahre hatte Robert hier verbracht. Innerhalb dieser Zeitspanne war viel passiert. Die Aufträge waren mehr geworden, die Gehaltserhöhungen geringer, die Arbeit mehr und die Menschlichkeit war fast völlig auf der Strecke geblieben. Alles funktionierte nach dem Motto: Die Schnellen fressen die Langsamen.
    Es gab täglich mehr Kontrollmechanismen und mehr Anweisungen zu befolgen. Es mussten mehr Protokolle geführt werden, und es durften weniger Privatgespräche stattfinden. Weihnachtsfeiern oder ein paar liebe Worte zum Geburtstag in einer gemütlichen Frühstücksrunde waren durch die straffe Zeitplanung schon längst nicht mehr möglich. Entscheidungen wurden nicht aus dem Bauch heraus getroffen, sondern auf der rationalen Ebene gefällt. Immer untermauert mit Zahlen, Daten und Fakten.
    Der globale Wettbewerb erforderte es, durch die Zeit-unterschiede fast zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar zu sein. Bekam man eine E-Mail abends um 22 Uhr, die eilig war, und der Laptop war bereits ausgeschaltet, erhielt man z.B. um 24 Uhr eine weitere E-Mail, dass es jetzt für eine Antwort zu spät sei. Interessant war, dass fast alle Mitarbeiter dieses Theaterstück mitspielten. Es gab kaum jemanden, der widersprach. Wie denn auch??? Dazu war Gott sei Dank auch keine Zeit. Denn dann hätte man ja wieder etwas verändern müssen.
    Um in einem Konzern etwas in eine völlig andere Richtung zu bewegen, bedarf es enormer Kraft. Das bedeutete einen sehr großen Energieaufwand. Also entwickelte sich alles nur noch in eine Richtung: Profit um jeden Preis. Wirklich um jeden Preis. Ethische Werte wurden fast nicht gewahrt. Hin und wieder gab es den einen oder anderen Mitarbeiter, der sich Gedanken um die Welt machte. Der sich fragte, wohin führt uns diese Art unternehmerischen Denkens? Wohin entwickelt sich die Industrie? Es kann doch so nicht noch Jahrzehnte weitergehen?! Was passiert mit unserer Umwelt? Die Menschen sind immer mehr gestresst. Wir haben immer größere Anforderungen zu erfüllen, sind höher verschuldet, leben in mehr Luxus, als wir uns