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Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter
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Weg zu finden, eine Methode, die du für dich allein entwickelst und dann regelmäßig anwendest, um aus diesen negativen Emotionen schnell wieder herauszukommen bzw. sie gar nicht erst zu empfinden. Baue dir eine gewisse Routine auf, um deine Emotionen in die richtige Richtung zu lenken.“
     
    Für den Rest der Nacht döste Robert mal wieder nur. Schlafen konnte man das nicht nennen. Langsam begann er zu begreifen, wie machtvoll Emotionen sein können und wie sie das Leben auf diesem Planeten bestimmen.
     
    „ Guten Morgen, Robert. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag. Möge die Sonne für dich scheinen und dein Herz erhellen.“ Es war Maria, die pünktlich um 7 Uhr in Roberts Zimmer erschien und ihn hingebungsvoll versorgte. Ihm liebevoll über sein Haar strich oder für ein paar Minuten seine Hand hielt. Es war, als wenn ein Strom Energie von Marias Hand in Robert floss. Die Kinder liebten Maria, und für Sandy war sie eine wahre Motivationsmaschine. An diesem Morgen hatte Maria Robert ein Gedicht mitgebracht. Ein Gedicht von Paulo Coelho. Dem großen Schriftsteller, der auch „Auf dem Jakobsweg“ und „Der Alchimist“ geschrieben hat. Maria hatte es aus dem Internet gezogen und für Robert und seine Familie ausgedruckt.
     
    „ Robert“, sagte Maria, ich habe dir etwas mitgebracht, ich möchte dir ein Gedicht vorlesen. Sie setzte sich mit ihren 130 kg auf einen Stuhl und musste arg vorsichtig sein. Sie konnte nur hoffen, dass der Stuhl ihr Gewicht aushielt. Aufpassen zu müssen, worauf sie sich setzte, das war sie gewohnt. Häufig fragte sie sich, warum sie so eine große Körperfülle hatte. Am Essen konnte es nicht liegen, und in Bewegung war sie auch den ganzen Tag. Ihr großes Herz war wohl der wahre Grund. Maria hatte immer ein offenes Ohr. Viele Menschen luden ihren psychischen Ballast bei ihr ab. Irgendwie musste sie sich dagegen schützen. Es kam ihr manchmal vor, als ob sich jede Geschichte ihrer Patienten in ihrer Körperfülle manifestierte. Sie hatte das Gefühl, dass sie damit eine Art Schutzpanzer aufgebaut hatte, um das viele Leid verarbeiten zu können. Aber sie trug es mit Fassung. Ihr Mann liebte sie so, wie sie war. Er hatte sie mit mehr als 130 kg kennengelernt. Er liebte ihr großes Herz und jedes Pfund an ihrem Körper. Das war sehr schön.
    Maria nahm ein Blatt und faltete es auseinander. Eine Lotusblüte schmückte unten das Gedicht.
    Maria hatte einmal gelesen, dass an den Blättern der Lotusblüte Dreck und Wasser abperlen. Die Lotusblüte ist sozusagen widerstandsfähig gegen jegliche Art von Beschmutzung. Sie ist von ihrer Natur her rein. Der Buddhismus verwendet die Lotusblüte wegen ihrer Eigen-schaften häufig als Metapher in vielen Geschichten. Seit Maria dies wusste, verwendete auch sie diese Blume in den unterschiedlichsten Formen, die der Alltag ihr bot.
    Sie wünschte sich tief in ihrem Herzen, ähnlich wie die Lotusblüte zu sein und alles Negative von sich abprallen lassen zu können.
    „ Robert“, wiederholte sie sich, „hör bitte gut zu, ich habe dir etwas sehr Schönes mitgebracht.“
    Und sie begann zu lesen.
     
     
    *
    Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben.
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
     
    Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten.
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.
    Ich danke allen, die mich belogen haben.
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
     
    Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben.
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
     
    Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben.
Sie haben meinen Mut geweckt.
     
    Ich danke allen, die mich verlassen haben.
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
     
    Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben.
Sie haben mich wachsam werden lassen.
     
    Ich danke allen, die mich verletzt haben.
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
     
    Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben.
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.
     
    Ich danke allen, die mich verwirrt haben.
Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht.
     
    Vor allem danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin.
Sie geben mir Kraft zum Leben!
     
    Danke.
     
    Paulo Coelho
     
    *
     
    Maria legte das Blatt zur Seite, nahm Robert in den Arm und flüsterte: „Gott schütze dich. Möge ein Wunder geschehen und dein weiteres Leben so verlaufen, wie du es dir immer erträumt hast, Robert.“
     
    ,Wie ich es mir immer erträumt habe‘,

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